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Millicent

Una ragazza italiana

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Nein, dem Auslandstierschutz stehe ich eher skeptisch gegenüber...

Hört Ihr das Gelächter im Hintergrund?

Jaaa, aber... Es gibt ja so Ausnahmen. Camenbert z. B., der Kater aus Rom. Und nun auch Millicent, una ragazza italiana, meine kleine italienische Göre.

Wie alles anfing?

Nun, eigentlich ist S., mein Liebster, Schuld.
Eines Tages im August erhielt er von einem alten Freund folgende E-Mail:

„Ciao a tutti

Ho trovato questa bella cucciolona abbandonata fuori Roma.
E' molto bella: a detta del veterinario, è un bracco ungherese di razza pura, età un anno o poco più. E' affettuosissima e molto pulita, l'ho fatta visitare, vaccinare e sterilizzare, ma ne ho già due in 35 metri...

Chi può aiutarmi a trovarle una sistemazione?

Alvise“

Frei übersetzt heißt es, er hätte eine Hündin gefunden, eine Bracke, die ein Jahr alt sei.
Die Hündin sei vom Tierarzt geimpt und sterilisiert worden. Er könne sie leider nicht behalten, da er schon 2 Hunde habe und auf 35 qm lebe.

S. zeigte mir die Mail und die Bilder und fragte nur, ob sie etwas für mich wäre.

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In dies Bild hab ich mich verliebt – hin und her überlegt, was ich tun sollte. Und dann S. gebeten, dass er Alvise schreiben möge, falls sich niemand für die braccetta (die kleine Bracke) finde würde, würde ich mir den Hund mal anschauen.

Nun – es kam, wie es kommen musste; ich hab mir das nächste Mal die Hündin angeschaut.

Die Hündin hatte bis dahin noch keinen Namen, weil sich Alvise nicht zu stark an sie binden wollte.
Mir fiel sofort Millicent als Name ein. Und mir fiel die Ähnlichkeit auf, die Millicent mit meinen verstorbenen schwarzen Damen hat. Nein, Milli ist nicht schwarz und dennoch:

Sie hat die Augen von Amber und die Lebensfreude von Sani.

Es ist als, ob die beiden sich zusammengetan hätten und eine große Portion Sternenstaub geschickt haben. Die beiden schwarzen Damen sitzen bestimmt auf ihrem Wolkensofa und amüsieren sich darüber, dass Millicent nicht nur eine Mischung ihrer „guten Eigenschaften“ ist, sondern dass sie auch Unsinn für die beiden zusammen macht...

Ich flog wieder zurück und wir planten die offizielle Ausreise von Millicent – mit all den Papieren, die man so braucht: EU-Heimtierausweis, Tollwut-Impfung und Gesundheitszeugnis.

Alvise kümmerte sich rührend darum. Und immer, wenn ich in seiner Nähe war, trafen wir uns. Alvise und seine beiden Hündinnen mit Millicent und mir.

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Während unserer Spaziergänge erzählte er mir die Geschichte von Millicent.

In dem Dorf, in dem seine Familie ein Wochenendhaus hat, sah er Millicent auf der Straße herumirren.
Das Dorf befindet sich ca. 50 km von Rom entfernt in den Bergen. Mit ein wenig Mühe konnte er Millicent einfangen, aber die Kleine wollte wohl noch nicht ihr Straßenleben aufgeben und entfleuchte ihm wieder.

Nach mehreren Monaten – Millicent war wohl zwischendurch gedeckt worden und hatte auch schon Welpen großgezogen – konnte er die Kleine wieder einfangen und sicher mit nach Rom nehmen.

Nach vier Wochen war es dann soweit – Millicent durfte mit mir nach Deutschland ausreisen.
2 Tage zuvor zog sie schon zu mir und S. kam auch, und dann begaben wir uns auf die Rückreise. S. im Rollstuhl, Millicent doppelt und dreifach gesichert in der Box und mit ganz viel Aufregung von mir im Gepäck.

Den Flug hat sie wohl von uns allen am besten überstanden, denn  S. musste sich 2 Stunden lang mein Befürchtungen und meine Ängste und meine Aufregung anhören. Ich stand völlig neben mir und war erst dann beruhigt, als ich Millicent vom Sperrgut-Schalter am Flughafen abholen konnte.

Und sie?

Sie war völlig cool geblieben, stieg aus ihrer Box und fragte nach Leckerchen.

Für das letzte Stück der Reise musste sie noch mal in die Box – kein Problem, sie krabbelte wieder in die Box, legte sich hin und – ja, was und?

Es war so, als ob wir schon immer zusammengehörten.

Zuhause angekommen begann für mich der aufregendste Teil:

Paddington, mein 3-jähriger Rüde, traf Millicent.

Würden die sich verstehen?
Würden sie sich mögen?
Würde es klappen?

Es gab zwar einen Notfallplan, aber eigentlich wünschte ich mir ganz doll, dass die beiden...

Es kam zur ersten Begegnung (leider ohne Bilder – denn ich hatte zu viel zu tun, um auch noch zu fotografieren) und schon 10 Minuten später war klar – das passt...

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Das Bild ist wirklich nicht schön, aber es ist das erste Bild nach nur 10 Minuten gemeinsam in der Wohnung.

Die beiden sind wirklich Kumpel geworden, buddies in crime, Freunde und überhaupt.
Es macht mir unendlich Freude, die beiden beim Spiel, beim Kuscheln zu beobachten

Jetzt sitz ich hier und überleg mir, ob dies ein Tierschutz-Happy-End ist oder ob dies ein Happy-End für Paddington ist oder eines für mich?

Ich hab nämlich nicht das Gefühl, ich hätte etwas Gutes getan, sondern bei mir überwiegt eine unendlich große Dankbarkeit, dass Millicent unseren Weg gekreuzt hat, dass Paddington eine Freundin hat (seitdem sie da ist, ist er so viel fröhlicher geworden), dass ich die beiden beobachten darf, wie sie so unbeschwert ihr Leben genießen.

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Millicent ist ein Geschenk für uns...

Christine

13.12.2018

15.12.2018


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