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Neri

Jetzt kommt also der zweite Teil von unsrer Angstmaus Neri im Adventskalender; letztes Jahr hatte ich ja schon über sie geschrieben und in der Zwischenzeit hat sich einiges getan.

Sie tritt der Welt viel offener gegenüber, nur bei Fremden ist sie vorsichtig, vor allem immer noch bei Männern.

Michael hat Neri bis heute noch nicht anfassen können, obwohl sie mittlerweile wedelt, wenn er sie anspricht, und sich auch neben ihn legt, wenn er am Tisch sitzt. Auch Leckerchen nimmt sie natürlich gerne von ihm, er kann sie ihr direkt vor die Schnute legen , ohne dass sie knurrt, und das ist wirklich ein Fortschritt.

Es war ja immer ein bisschen schwierig Neri zu fotografieren, weil sie auch der Kamera äußerst misstrauisch gegenüber stand. Man weiß ja nie, was Frauchen mit diesem komischen Ding vorhat! Aber so ab Januar wurde das auch besser.

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Der Garten ist immer noch einer ihrer liebsten Aufenthaltsorte.

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Im Garten vorm Haus ist sie auch sehr gerne, vor allem, weil da keine Hühner sind, die sind nämlich im Garten hinter dem Haus.

Sie hat zwar Angst vor den Hühnern, was sie aber nicht daran hindert klammheimlich Eier aus dem Stall zu klauen.
Eine Zeitlang haben die Hühner einige Eier nicht in den Stall gelegt sondern irgendwo im Garten. Dank Neri haben wir herausgefunden, wo die Eier versteckt waren. Eines morgens habe ich beobachtet, wie sie im Efeu verschwand und mit einem Ei wieder heraus kam. Na gut, habe ich mir gedacht, es sei ihr gegönnt. Nachdem sie das Ei gefuttert hatte, verschwand sie wieder im Efeu und kam mit einem zweiten Ei heraus.

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Das dritte Ei habe ich dann konfisziert! Man muss es ja nicht übertreiben .

Alles in allem ist ein quicklebendiger Hund aus ihr geworden, nur die Spaziergänge, da wollte sie leider gar nichts von wissen.

Sobald sie gesehen hat, dass ich meine Jacke anziehe und die Schuhe wechsle, war sie in der Versenkung verschwunden. Ich musste mich wieder mal in Geduld üben, hatte aber vor, es wieder zu versuchen sobald es so warm war. Da musste ich mich nicht großartig umziehen,  dann bekam sie nämlich gar nicht mit, was ich vorhatte.

Ende April war es dann soweit und ich konnte meinen Plan umsetzen; jetzt war es warm, und ich konnte mir Neri so ganz "nebenbei" greifen. Dem Rest der Bande war es selbst morgens zu warm zum laufen.

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Romina konnte leider nicht mehr so weit laufen; sie mussten wir dann schweren Herzens im September einschläfern lassen. Unser Dreibein Tre mit ihren fast achtzehn Jahren dachte gar nicht daran, ins Freie zu gehen. Ihr war es schon zu warm, und das Emmchen, die ehemalige Vermehrerhündin mit ihrem zu großen Gaumensegel, wurde schnell müde bei diesem Wetter .

Gesagt, getan. Eines morgens schnappte ich mir die nichtsahnende Neri, leinte sie an und setzte sie auf die Strasse. Manchmal muss man auch Hunde zu ihrem Glück zwingen!

Sie war etwas schockiert, lief aber dann doch mit mir los.
Na ja, laufen konnte man das eigentlich nicht nennen, vor allem und jedem hatte sie Angst, hielt sich aber einigermaßen tapfer.

Wir sind jeden Tag die gleiche Strecke gelaufen, nicht lang, zehn Minuten ungefähr, am Feld vorbei und zurück nach Hause. Ins Feld oder in den Wald wollte sie auf keinen Fall.

Eines Tages, auf dem Rückweg lief sie geradeaus weiter, obwohl wir hätten links abbiegen müssen. Mal sehen wie weit wir kommen, dachte ich so bei mir. Wir sind ziemlich weit gekommen, sie hat mich durchs halbe Dorf geschleppt. Ich konnte es nicht fassen, in die freie Natur will sie auf keinen Fall, aber durchs Dorf marschieren, das will sie!

Dabei hatte sie immer noch Panik vor fremden Menschen, und selbst zu dieser frühen Stunde ist uns natürlich ab und zu jemand begegnet, weswegen wir dann immer die Straßenseite wechseln mussten.

Aber egal, Neri war nicht zu bewegen auch nur eine Pfote auf Grünes zu setzen, sondern bestand auf ihre Spaziergänge durch unser fünfhundert Seelendorf. Dabei bemerkte ich ganz nebenbei, dass so ein kleines Kaff ganz schön viele Straßen haben kann, von denen ich einige noch nie gesehen hatte! Und erschwerend kam hinzu, dass wir ganz oben am Dorfrand wohnen, der Rückweg hoch zu unserem Haus ganz schön anstrengend war und Neri ein tolles Tempo drauf hatte.

Das ging eine Weile so, und dann haben wir Krümel mit Frauchen getroffen, und Neri hat sich sofort und auf der Stelle in ihn verliebt. Mit Krümel zusammen sind wir sogar einmal bis zum unserem Waldsee zu kommen, in die freie Natur also.

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Das hat aber nur mit Krümel zusammen geklappt, ohne Krümel durfte ich mir wieder das Dorf ansehen.

Ein einziges mal habe ich es fertig gebracht sie ein Stück auf einen Feldweg zu locken, leider stand da ein Holzstapel, das ging gar nicht, um Gottes Willen! Sofort wurde umgedreht.

Mit ihrem Freund Krümel allerdings haben wir es dann geschafft durch den Wald und übers Feld zu gehen. Allerdings immer nur am Wochenende, zeitlich konnten wir das nicht anders vereinbaren, aber es war immerhin etwas.

Leider hat Krümel mit Familie dann Urlaub gemacht und wir waren wieder alleine auf uns gestellt. Zu diesem Zeitpunkt kam Anubis, der Hund einer Freundin, und hat etwas über  eine Wochen Urlaub bei uns gemacht. Mit ihm hat sich Neri auch gleich gut verstanden.

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Man soll's nicht glauben, auch mit Anubis zusammen ging das auf einmal auch mit der freien Natur.
Als Anubis wieder abgereist war, hatte ich schon Bedenken, ob das auch weiterhin klappen würde mit den Spaziergängen. Es klappte!!!

Manchmal bockte Neri ein bisschen, aber sie lief mit. Und sie lief ohne zu zögern mit und fand die Spaziergänge auf einmal ganz toll.

Inzwischen hatte ich eine 15m lange Schleppleine gekauft, die um einiges länger war wie die vorher- gehenden. Mit dieser langen Leine wollte ich austesten, ob Neri kommt, wenn ich sie rufe. Vielleicht könnte ich sie irgendwann, in einigen Monaten doch mal frei laufen lassen, war mein Hintergedanke, richtig daran glauben konnte ich allerdings nicht.

Wir sind nun sogar bis zum Waldsee gekommen.

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Und die Neri ist kam immer brav zu mir gekommen, wenn ich sie gerufen habe, wenn wir allerdings auf dem Heimweg waren, hat sie kurz vor unserem Haus den Turbogang eingelegt. Da half kein Rufen, sie ist weiter gelaufen und hat dann an unserem Hoftor auf mich gewartet.

Bei uns ist so gut wie kein Autoverkehr, trotzdem fand ich das nicht so prickelnd. Also musste ich frühzeitig die Leine wieder in die Hand nehmen. Irgendwann habe ich die Schleppleine losgelassen und Neri laufen lassen, und auch da ist sie immer brav bei mir geblieben und kam auch zurück, wenn sie gerufen wurde.

Mittlerweile war es September geworden; früh am morgen war es noch kühl, und jetzt konnte ich auch das Emmchen mitnehmen.

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Anfang November sagte mir mein Bauchgefühl, das geht jetzt auch ganz ohne Leine, und es klappt wirklich wunderbar; nie hätte ich gedacht, dass das auf einmal so schnell geht.

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Mir geht einfach das Herz auf, wenn ich sehe, wie Neri ihre neugewonnene Freiheit genießt. Mittlerweile läuft sie weit, weit voraus, schaut sich aber immer wieder nach mir um und bleibt stehen, wenn ich dann mit dem Kopf nicke, läuft sie weiter.

Das mit dem Turbogang hatte sich dann auch erledigt, weil Madame auf einmal recht gerne Leckerchen auf dem Spaziergang annahm, was sie ja vorher nie gemacht hatte. Das lag aber wahrscheinlich an dem Hackbraten, den Michael für die Hunde gebraten hatte. Da hatte ich mir ein paar kleine Stückchen für den Spaziergang abgeschnitten und das hat Wunder gewirkt.

Kurz vor zu Hause, noch auf dem Feldweg, rufe ich Neri. Sie weiß zwar, dass sie dann angeleint wird, aber dass sie danach ein Leckerchen bekommt. Also kommt sie angeschossen, legt sich hin und läßt sich anleinen. Mittlerweile tut es auch ein Stückchen Käse.

Fremden Hunden gegenüber ist sie auch viel aufgeschlossener geworden.
Wenn ein Hund zu aufdringlich  wird, was sie gar nicht mag, wird sie, man kann es kaum glauben, von Emmchen verteidigt! Und bis jetzt haben alle Hunde, auch die größten, das Emmchen respektiert, wenn es vor ihnen steht, die Zähnchen zeigt und sie ankeift. Zusätzlich verändert sie natürlich auch ihre Frisur und stellt Nacken und Rückenhaare auf. In der Zwischenzeit hat sich Neri dann schon zu mir geflüchtet. Ein eingespieltes Team also.

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Dann hatten wir noch eine schwere Hürde zu nehmen, den Tierarzt!

Das hieß mit dem Auto fahren.
Jetzt sollte die erste Autofahrt natürlich nicht zum Tierarzt gehen, sondern erst mal zu einem Spaziergang. Ich habe sie also zu Emma ins Auto gesetzt, wir sind das kurze Stück bis zum Wald gefahren. Dort habe ich angehalten, nach hinten gesehen aber die Neri war verschwunden. Emmchen saß alleine schwanzwedelnd hinten im Auto.

Und wo war Neri?
Die hatte sich unter dem Beifahrersitz verkrochen.

Rausbekommen habe ich sie da nicht, also musste ich warten bis sie von selbst kommt. Fünf Minuten ungefähr hat es gedauert, bis sie sich entschlossen hatte das Auto zu verlassen. Schon auf der Rückfahrt ist sie beim Emmchen sitzen geblieben.
Und von da an war das Auto fahren ein Klacks für sie.

Jetzt war Zeit für einen Tierarztbesuch.

Ich wußte, dass sie in Italien beim impfen einen bösen Aufstand beim Tierarzt gemacht hatte. Um sich gebissen und sich so schlimm aufgeführt hatte, dass man nicht mal ihre Chipnummer auslesen konnte. Das hatte ich alles schon mit meiner Tierärztin besprochen, und sie schlug mir vor, so lange zu warten, bis sie nicht mehr ganz so ängstlich war.

Jetzt war es also soweit, ein Termin wurde gemacht und der große Tag kam.
Als wir an der Reihe waren, holte ich sie aus dem Auto, trug sie gleich ins Be- handlungszimmer und setzte sie auf den Untersuchungstisch. Erst sollte Blut abgenommen werden, bevor es ans impfen ging. Unsere Tierärztin hat die Stelle, an der gepiekst wurde, mit einer Salbe betäubt, so dass sie den Picks gar nicht mitbekam. Lief alles wunderbar.

Nach ein paar Tagen waren die Blutwert da, alles in Ordnung. Neri konnte geimpft werden.
Auch das lief reibungslos über die Bühne; was war ich stolz auf sie !

Zweieinhalb Jahre hat es gedauert bis wir da hinkamen  wo wir heute sind.
Es war zwar ein langer Weg, aber es hat sich mehr als gelohnt!

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Neri hat zwar immer noch vor vielem Angst, aber sie vertraut uns, und das ist schließlich am wichtigsten!

Wir wünschen euch allen ein schönes Fest.

07.12.2018

09.12.2018


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

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