Nachdem abzusehen war, dass sich mein Herzenshund im Juli mit 14,5 Jahren auf der Zielgeraden befand, suchte man immer mal sporadisch auf bekannten Tierschutzseiten. Klar war aber, dass wenn überhaupt der freie Platz wieder neu besetzt wird, dann eben wieder mit einem Hund aus dem Tierschutz.
Ja das war leichter gesagt als getan. Es musste ein Hund sein, der absolut souverän und verträglich mit anderen Hunden war, und sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt, da hier schon schüchterne Tierschutzhunde wohnen.
Und die allergrößte Hürde war, dass eine absolute Verträglichkeit mit Katzen gegeben sein müsste.
So vertiefte sich die Suche, und schon bald kam man an seine Grenzen, weil es schien, es gäbe einfach keinen passenden Hund für uns. Aus meiner Verzweiflung raus, suchte ich schon nach Privatabgaben, aber auch da hat es nicht so wirklich Klick gemacht.
Nach einigen Absagen von Tierschützern, die wohl ihre Hunde nur schnell loswerden wollten, ohne von irgendwelchen Problemen zu hören, verwarf ich das Thema Hund mal kurz.
Ein paar Tage später, gab es dann aber doch einen Verein, der gewillt war zu vermitteln, und es wurde auch eine Vorkontrolle organisiert.
Sowie die Vorkontrolle bei mir Zuhause war, bekam diese eine Mail von dem Verein, dass sich das bei mir erledigt hätte und der Hund gerade eben woanders hin vermittelt wurde. Somit war dieser Verein für mich erledigt.
Zwei Tage vor der Vorkontrolle, schaute ich immer noch sporadisch bei einem anderen Verein auf die HP und dort fiel mir sofort eine Hündin ins Auge, die gerade neu eingestellt wurde, die mir auch nicht mehr aus dem Kopf ging.
Nach der Absage war klar, dass man bei dem Verein mal anrufen könnte, um sich nach der Hündin zu erkundigen und einige Infos einzuholen. Der einzig positive Nebeneffekt der Vorkontrolle war, dass diese somit schon erfolgte und der Verein sofort da nachfragen konnte.
Nach einigen Telefonaten war klar, dass die Hündin sowohl mit Katzen und auch mit Hunden verträglich ist, und auch sonst ganz normal schien.
Wir sagten zu und reservierten die kleine, weil noch der Familienurlaub anstand, und man einem neuen Hund das nicht als erstes zumuten wollte. Somit durfte die kleine ab Ende September gerne kommen.
Nach langem warten war es am 3. Oktober endlich soweit, und wir machten uns auf, um nach Frankfurt zu fahren. Dort war sie ein paar Tage bei einer netten Dame auf Pflegestelle, da sie unter der Woche aus Bulgarien kam und es nach Frankfurt nicht gerade ein Katzensprung war.
Ankunft
Der Name Olivia musste weichen, und somit war Ivy mein erster Hund, dem ich einen neuen Namen verpasste. Klein, mehr lang als hoch, und ja, eigentlich sollte ein Schäferhund einziehen. Ja und irgendwann haben die Beine einfach aufgehört zu wachsen. :D
Hier bin ich und was kostet die Welt, war sofort ihr Lebensmotto. Klar doch, wer sich in Bulgarien auf die Straße stellt, ein Auto zum Anhalten bringt und dann einfach einsteigt, was sollte man da noch erwarten? :D
In Frankfurt noch eine kurze Pipirunde um den Block, und dann ab nach Hause.
Ivy´s erster Gedanke war wohl, dass alle nur auf sie gewartet haben. Na ja so ein 1 Jähriger Jungspund, da kommt echt wieder Leben ins Haus und daran musste man sich erstmal alle wieder gewöhnen. Die Katzen kennen es ja eher ruhig, in den vergangen Jahren.
Somit war dem Kater sein erster Wunsch, dass dieses kleine Duracellhäschen, am besten wieder genau so schnell verschwindet, wie es hier ankam. :D
Das auch Ivy ausgerechnet an dem Kater gefallen findet, der überhaupt nichts mit Hunden anfangen kann...
Nevio, der vorhandene Rüde, schloss sich der Meinung vom Kater an, und war jeden Morgen aufs Neue entsetzt, dass sie immer noch da ist. Er ist ja mit Hunden etwas speziell und braucht sehr lange, bis er auf Hunde zugehen kann.
Joy, die Hündin im Haus, mit ihren 14 Jahren, ja an der hatte Ivy gleich einen Narren gefressen.
An der Erziehung müssen wir noch arbeiten, sie hat mit ihren 13 kg ganz schön viel Zugkraft. Aber ansonsten ist sie einfach. So ohne Ängste, ganz normal eben.
Ein kleiner Freukeks eben.
Man kann sie überall mit hin nehmen, sie weiß sich echt gut zu benehmen. Als hätte sie noch nie was anderes gemacht.
Sie kam zum richtigen Zeitpunkt, an den richtigen Ort.
Und zum Glück hat es mit der anderen Hündin nicht geklappt. Ich habe wieder einen Hund an meiner Seite, der nur mein Hund ist.
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