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Niebla

oder auch

Wie wir Duntys perfekten Erben fanden

Ich möchte euch heute die Geschichte von Niebla erzählen.

Für mich beginnt diese Geschichte allerdings sehr viel früher - und zwar in meiner Kindheit.

Als Grundschülerin begegnete ich oft einem Bullterrier.
Dieser kleine Kerl mit seiner fröhlichen Art begeisterte mich damals ungemein - freudestrahlend lief ich ihm entgegen, wenn er mit seinem Frauchen Gassi und ich auf dem Heimweg von der Schule war.

Später dann, als Jugendliche, half ich in einem kleinen Tierheim aus und begegnete dort (zumindest bewusst) meinem ersten American Staffordshire Terrier. Und ich war verliebt - über beide Ohren. Von da an war mir klar - eines Tages möchte ich so einem Bollerkopf ein neues Zuhause schenken.

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Die Jahre vergingen und es zog ein Hund bei mir und meinem Ehemann ein.

Kein Bollerkopf, sondern ein kleiner Mischling mit Handicap, zwischen 3 und 5 Jahren alt.

Unser Kompromiss zwischen Labrador und American Stafford- shire Terrier - ein Dunty, ein echtes Unikat.

Dunty und wir hatten 12 schöne Jahre zusammen, doch im Mai 2018 hörte er in einer OP kurz auf zu atmen. Er konnte zurückgeholt werden, war danach aber nie wieder "der Alte".

Er war zwischen 13 und 15 Jahre alt und veränderte sich zusehends.
Das Augenlicht wurde schlechter, er wurde nachts unruhig, das Gehör ließ nach.

Im September 2019 wurde uns klar, dass wir langsam Abschied nehmen müssen.

Da ich meine Tieren immer versprochen habe, ihr Erbe - sprich den Platz bei uns - wieder zu besetzen, fing ich schweren Herzens an mich umzusehen. Und da war der Gedanke wieder - Bollerkopf!
Denn schließlich haben wir nun ein Eigenheim mit Garten und wir leben in Niedersachsen, ich nehme den Hund mit zur Arbeit - die Bedingungen sind perfekt.

Die Vernunft ließ mich kurz nachdenken - mein Hund geht mit ins Büro - wie sind die An- forderungen?

Ruhiger, menschenfreundlich, in der Nachbarschaft sind viele Kinder, und und und...

Es dauerte nicht lange, ich glaube es waren nur 4-5 Klicks - da sah ich sie - Niebla.

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6-7 Jahre alt, mit ihrer Tochter in einer Pflegestelle in Lübeck.
Bereits seit März 2019 wartete sie auf ein Zuhause. Eigentlich gemeinsam mit ihrer Tochter, diese war aber im August schon ausgezogen. Niebla lebte dort in einer Hundegruppe, ein kuscheliges Sofa war ihr Traum.

Ihr Bild ließ mich nicht los.

Doch unser Dunty war kein Fan von einem Zweithund.
In seinem Zustand so einen Schritt zu wagen?

Selbst seinen heiß geliebten Kumpel mochte er nicht lange um sich haben im Haus - nein, von dem Gedanken musste ich mich schnell verabschieden. Das wäre einfach nicht richtig gewesen.

Dennoch zeigte ich ihr Bild meinem Mann und engen Freunden. Und ich bekam Zuspruch.
Sie klang einfach perfekt für uns.

Ich würde sie im Auge behalten - und das tat ich!
Regelmäßig schaute ich auf ihr Bild und schwankte zwischen Trauer und Erleichterung weil sie noch nicht vermittelt war.

Duntys Zustand wurde immer schlimmer; er wurde immer dünner.
Unser total verfressener Hund wollte einfach nichts mehr essen und wir fühlten uns so hilflos.

Dazu hatte ihn die Demenz fest im Griff.
War ich als sein Frauchen nicht in der Nähe heulte er und lief rum. Die Nächte waren unruhig.

Als er im Januar krampfend umfiel wussten wir, dass es nun Zeit war.

Seinen letzten Tag verbrachten wir zu dritt kuschelnd auf dem Sofa, er bekam sein Lieblinsgessen (eine kleine Pizza, die er tatsächlich über den Tag aufaß) und am Abend wurde es dann Zeit.
Ich muss niemandem, der mal ein Tier verloren hat, erklären wie schwer das ist.

Ich glaube es war nur eine Woche danach, als ich meinen Mann bekniete - Niebla stand noch zur Vermittlung. So schwer es ihm fiel - Er ließ es zu und mehrere Telefonate später hatten wir einen Termin, um Niebla kennenzulernen.

Unser beider erster Gedanke als wir sie sahen war "oh ist die aber klein" - denn Niebla ist wirklich kurzbeinig. Irgendwie hatten wir sie größer erwartet.

Was ihr an Körpergröße "fehlt" hat sie dafür an Herz.
Innerhalb von wenigen Minuten war in meinem Herzen nur noch extrem viel Zuneigung, denn dieser kleine Hund in seinem Pullover (Niebi friert sehr schnell) begegnet Menschen mit so viel Freundlichkeit. Sie ist ein Goldstück und auch mein Mann sagte am Ende des Treffens - ja, von seiner Seite aus ist das unser Hund.

Niebla zog Anfang März - kurz vor meinem Geburtstag und kurz vor Corona - bei uns ein.

Seitdem ist sie für uns jeden Tag ein Sonnenschein - mit ihrer freundlichen Art, ihrem grummeligen Blick, ihrem furchtbar lauten Schnarchen, dem Grunzen wenn sie irgendwo schnüffelt... Und mit dem Vertrauen, was sie uns von Anfang geschenkt hat.

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Wir gehen gemeinsam zur Hundeschule, was ihr viel Spaß macht und wo sie eine Vorzeigeschülerin ist. Im Büro ist sie "everybody's Darling" und wenn man sie nicht schnarchen hört, werde ich ungläubig gefragt, ob sie denn gar nicht da sei. Sie begleitet mich fast überall mit hin und hat überall ihre Fans.

Sie ist unendlich verkuschelt, freundlich mit allen Menschen und flirtet so lange, bis sie endlich ge- streichelt wird.

Sie ist für uns ein echtes Geschenk und ich bin mir sicher, Dunty ist zufrieden mit unserer Wahl.

Dunty ließ uns damals nicht los, als wir ihn im Internet sahen, Niebla ließ uns nicht los...

Diese Herzensentscheidungen gehören zu den Besten in unserem Leben.

Liebe Menschen da draußen - folgt eurem Herzen!
Das weiß meist genau, was richtig ist.

Alles Liebe von Tim, Svenja und Niebla
 

12.12.2020

14.12.2020


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

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