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Floki

Auch Ataxie-Katzen verdienen ein schönes Leben!

Am 18. Juni 2019 bekam ich eine Nachricht von meiner Tochter:

„Wir haben eine Pflegekatze zu Hause, 7 Wochen alter schwarzer Kater.“

und als Nachschub:

„Lag seit 3 Tagen bei Oma im Nachbargarten im Gras bei 30° im Sommer.“

Ich war wenig begeistert mit 3 vorhanden Katzen und einem mürrischen Schäferhund. Aber einfach liegen lassen? Niemals!

Als ich den Zwerg sah, wusste ich sofort, dass es ein Halbbruder der Findelkatzen vom Sommer davor ist. Auch sie hatten wir dort in der Nähe gefunden; sie lebt heute ebenfalls bei uns.

Der kleine Mann war ängstlich, dehydriert und abgemagert und völlig zerzauselt.
Natürlich war ein sofortiger Besuch bei unserem Tierarzt nötig und es gab einmal das Gesamtpaket für ein gesundes Katzenleben.

Mein „Zoo“ war aber bereits geschlossen und so suchte und fand ich schnell ein neues Plätzchen für den kleinen Kerl. Mit 12 bis 14 Wochen sollte er ausziehen.

Bis dahin lebte der kleine „Archimedes“ bei uns in einer geräumigen Flugbox und begann langsam, den neuen Lebensraum zu erkunden und das Rudel kennen zu lernen.

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Dabei fiel mir schnell der schwankende Gang auf, der Kopf hielt nie still, der Körper wackelte und die Maus fiel ständig mit dem Kopf ins Katzenfutter und musste mehrmals am Tag gesäubert werden.

Unsere Tierärztin diagnostizierte Ataxie, verschrieb Vitamin B und bezeichnete ihn nur als „Wackelkatze“. Eventuell gab es eine vorhandene Erkrankung bereits im Mutterleib oder es wurde verursacht durch den Sturz ins Gras, immerhin über 2 Meter.

Er wird für immer so bleiben, Besserung ausgeschlossen.

Ich habe viel gelesen, jede Information aufgesaugt und mich mit anderen Ataxie-Haltern unterhalten.

Meist werden diese Katzen bereits als Kitten eingeschläfert, Urteil „nicht lebenswert“.

Damit war eine Vermittlung nicht mehr möglich. Wer nimmt schon freiwillig eine behinderte Katze?

Der Gedanke, dass der Zwerg woanders vielleicht nicht die nötige Aufmerksamkeit be- kommt, war für die gesamte Familie eine Horrorvorstellung. Die Entscheidung stand fest, aus „Archimedes“ wurde „Floki“ – unser schwankender Seemann.

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Wir haben unser Treppengeländer umgebaut, damit er nicht abstürzt, die Treppenstufen mit Teppich beklebt, damit er mehr Halt findet. Auch mussten an den Kratzbäumen Zwischenstufen eingebaut werden, Kissen und Decken für einen sicheren Fall ausgelegt werden, Fensterzugänge erleichtert werden. Eigentlich kein großer Aufwand. ;-)

Er zeigt bis heute neurologische Ausfälle, ist noch immer sehr schreckhaft bei Bewegungen oder fremden Gegenständen, die eigentlich bekannt sind. Vielleicht ist sein Hörvermögen oder seine Sicht eingeschränkt, leider kann er es uns nicht erzählen.

Uns ist es egal, wir nehmen Rücksicht und warten, bis er sich beruhigt hat.
Geben Halt, wenn er ihn braucht.

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Floki kann nicht richtig bremsen, braucht viel Platz beim Laufen und kann nicht richtig springen.

Treppen hoppelt er bis heute wie ein Hase, es strengt ihn sichtlich an. Fensterbänke sind für ihn unerreichbar ohne Hilfe; die Couch ist das Maximum, welches er ohne Hilfe erreichen kann.

Trotzdem oder gerade deswegen ist Floki mit Abstand der liebenswürdigste, kuscheligste und freund- lichste Kater in unserem Haus. Wartet jeden Tag sehnsüchtig an der Tür bis wir nach Hause kommen.

Wir haben ihn schon nach Stunden eingesperrt im Schlafzimmer friedlich schlafend auf dem Bett gefunden.
Andere Katzen hätten dann eine wilde Party veranstaltet - aber er nicht!

Floki ist unser Sonnenschein und unsere Katzen haben ihn schnell in unserer „Rudel“ integriert. Er wird weder geschont noch gemobbt und führt ein normales, glückliches Katzenleben.

Selbst der "mürrischer Schäferhund Dira" hat bis zu ihrem Tod im Frühjahr 2020 Rücksicht auf ihn genommen, mehr als ich je erwartet hätte.
Als spürte sie, dass er etwas Besonderes ist.

Langsam wird er erwachsen. Seine Koordination wird wohl nicht mehr besser - uns ist es egal.

Niemals haben wir diese Entscheidung bereut.

Ja, er ist „besonders“ – besonders liebenswert.

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Liebe Grüße Nicole & Familie mit den Katzen

Sisko, Kira, Shadow Moon und Floki

21.12.2020

23.12.2020


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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