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Billy

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Mit manchen Hunden ist es ein bisschen wie mit Tortenstücken:

Sie sehen fantastisch aus und obwohl um die Kalorien- und Zuckermenge wissend, lässt man sich verführen.

Leider ist es Billy, einem aus meiner Sicht wunderschönen Rüden, so ergangen.

Ursprünglich in der Pubertät als Junghund aufgegriffen und im Tierheim untergebracht, fand er alsbald eine neue Besitzerin. Diese Frau – um auf das Tortenstück zurück zu kommen – kannte oder vergaß die Regeln zur Übernahme eines pubertierenden, recht großen Jungrüden:

Sie wollte den schönen Hund um jeden Preis haben.

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Er wurde ohne klare Vorgaben vertüddelt und schon bald war er ein Prinz, der im Hause dem Nebenbuhler (dem Ehemann) klar zeigte, dass Frauchen ihm alleine gehören würde.

Billy kam zurück ins Tierheim, seine Welt brach zusammen.

Die zweite neue Familie war leider ebenfalls nicht die richtige für den lernwilligen, noch wenig geprägten Billy: eine Alleinerziehende mit zwei halbwüchsigen Söhnen und einer Menge Arbeit außer Haus.

Die Söhne werden die üblichen Sperenzien mit dem jungen Hund veranstaltet haben und so eskalierte es eines Tages darin, dass einer der Jungen beim Raufen Blessuren davontrug.

Billy musste gehen!

Es begann eine lange, gleichförmige Zeit für ihn im Tierheim, in der er immer wieder neue Hunde und neue Menschen kennenlernte. Leider wurden alle seine engen vierbeinigen Freunde irgendwann vermittelt, ein trauriger Billy blieb alleine zurück.

Zum Glück hatte er seine festen Gassi-Gänger, die ihn sehr mochten und ihn alle gut er- zogen und auch verwöhnt haben.

Aber wie es manchmal so spielt in einem Tierheim:
Ganz viele Interessenten sehen einen Hund über einen längeren Zeitraum und unterliegen dem Trugschluss, es müsse mit dem Tier etwas nicht stimmen!

Und deshalb haben nun alle Billy-Freunde und Fans beschlossen, er müsse einmal einen Ortswechsel vollziehen.

Billy ist mit großer Trauer abgegeben worden und hier mit seinem Bündel und seiner Zahnbürste in Salzwedel eingezogen und hat sich alles in Ruhe angeschaut.

Schon bald wurde er Fedora vorgestellt, denn Hündinnen mag er gerne und so begann die erste wilde Spielrunde. Billy lebt mit der Hündin in guter Partnerschaft und genießt seine großen Spaziergänge.

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Im weitläufigen Waldgebiet gibt es Unmengen an guten, frischen Gerüchen zu entdecken und ein müder, zu- friedener Billy geht nachts gerne auf sein Nachtlager.

Billy ist für einen bestimmten Personenkreis der ideale Hunde- partner, und ich möchte Ihnen gerne mitteilen, wie diese Leute beschaffen sein sollten:

Es wäre schön, wenn SIE, die Sie mit Billy liebäugeln, schon Erfahrung mit Hunden hätten, die eine Führung gefordert haben. Hunde, denen kurz und knapp und vor allen Dingen konsequent vermittelt werden konnte, was Sie als Halter jetzt gerade möchten oder eben auch gerade jetzt NICHT möchten.

Halter, die nicht denken: ach was, dann darf er heute einmal stur sein oder aber dann lasse ich es einmal durchgehen.

Diese Art der Hundeführung ist erfahrenen Menschen in Fleisch und Blut übergegangen und es gibt niemals Probleme mit ihren Hunden. Bei unerfahrenen Leuten, die sich selber immer wieder einen Stoß geben müssen, um konsequent Dinge durchzusetzen, kann es nach einer gewissen Zeit und in Kombination mit einem schlauen Hund wie Billy dann zu Rückfällen wie in seiner Jugend kommen.

Ich muss es an dieser Stelle einmal etwas plump formulieren:
Es gibt leicht trottelige, einfältige Hunde, die kommen perfekt mit der Prinzenrolle klar, aber es gibt eben auch die Smarten!

Und es ist immer anstrengend, einen Smarten neben sich zu führen.
Denn mit Gespür und Verstand weiß er schon lange vorher, wann er wie weit gehen darf und womit er beim letzten Mal Erfolg hatte.

Darum fragen Sie sich bitte jetzt ganz ehrlich:

Lieber einen etwas – sorry – einfältigeren Vierbeiner neben Ihnen oder lieber einen ge- witzten, austestenden, mit gutem Erinnerungsvermögen ausgestatteten???

Um noch einmal auf Billys Eigenschaften zu sprechen zu kommen, möchte ich davon berichten, dass er einen „Buddel-Tick“ hat. Er gräbt in Windeseile immer tiefer und gräbt sich in Rage. Er ist dann wie in Trance und beim Wegholen aus dem Loch kann er sehr knurrig reagieren. D.h., es ist allemal besser, diese Eigenart zu kennen und bereits zu Beginn klar und deutlich zu unterbinden.

Mit anderen Hunden kommt er generell gut klar – wobei Kontakt zu Hündinnen kein Problem ist, bei Rüden entscheidet die Sympathie.

Die Gassi-Gänger im Tierheim gaben ihm bei Hunde-Kontakt auf gleicher Bürgersteigseite die Möglichkeit, mit ihnen die Straßenseite zu wechseln. Dadurch lernte er ihnen zu vertrauen und fühlte sich gut geführt.

Ich denke, jeder Hundefreund kann sich mit wenig Phantasie vorstellen, wie ein Leben mit ständig wechselnden Reizen für einen Hund abläuft:

Es ist Stress pur!

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Und es wäre jetzt endlich an der Zeit, dass dieser schöne Rüde seinen dauerhaften Lebensplatz bekommt, bei dem ihm alle Liebe der Welt entgegen gebracht wird, eine gute Führung gewährleistet ist und genügend Zeit für ausgiebige Kuscheleien bleibt, die er wie die meisten Hunde sehr liebt.

Wir würden uns freuen, wenn sie unseren Billy einmal besuchen möchten und geben Ihnen vor Ort gerne weitere Auskünfte über ihn.

Vorab möchte ich Sie jedoch um eine aussagekräftige Bewerbung für diesen liebenswerten Hund bitten.

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Den hierüber stehenden Text setzte ich für den bezaubernden Billy Ende 2019 auf die Website.
Ich denke, er schildert schon recht deutlich, was mit Billy ggf. schief laufen könnte – und trotzdem:
Es gab eine große Resonanz.

Als erfahrene Hundevermittlerin hat man ein entsprechendes Bauchgefühl, wenn genau die richtigen Leute den Hund besuchen kommen.  Und so lief es auch bei Billy:

Er wurde (schweren Herzens) vermittelt und wir hofften alle nur das Beste.

Zum Glück waren Billys neue Halter schreibfreudig und wir erhielten immer gute Nach- richten.

Billy wurde in Henry umgetauft und ich möchte Ihnen gerne die zuletzt angekommene Nachricht zeigen:

Hallo ..., ... und alle, die sich an Billy erinnern!

Seit Anfang April ist Billy, der jetzt Henry heißt, ein Teil unserer Familie und ich möchte Euch gern erzählen, wie es ihm mit uns so geht.

Kurz gesagt:

Er hat alle Herzen im Sturm erobert und niemand in unserem Umfeld kann sich erklären, warum dieser Hund so lange im Tierheim war. Es klingt unglaublich, aber von allen Problemen, die ihr uns aus seiner Vorgeschichte berichtet habt, ist NICHTS aufgetreten.

Er verteilt seine Liebe auf uns beide und ist am glücklichsten, wenn wir drei zusammen sind.

Er freut sich, wenn Besuch kommt und hat noch nie Anwandlungen von Eifersucht o.ä. gezeigt.

Auch seine angekündigten ‚Buddelattacken‘ bleiben aus.

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Er hat sich unserem Lebensrhythmus von ganz alleine angepasst und ist ein absolut großartiger Haus-, Wander- und Wohnmobil-Reisegenosse.

Seine Kondition haben wir vorsichtig gesteigert und im Urlaub im September ist er schon Tagestouren mit uns gewandert.

Von allen unseren bisherigen Hunden ist er mit Abstand der Klügste (leider kann er Türen öffnen...) und – für uns kaum zu glauben – der Verfressenste. Sein vollständiger Name lautet deswegen auch: Henry Nase-weg (Jedenfalls glaubt er das).

Er ist mittlerweile komplett verschmust und überschüttet uns beide geradezu mit seiner Zuneigung.

Die einzige Herausforderung:
Henry ist ein Leinenterrorist, d.h. wenn ein Hund frontal auf ihn zukommt, mutiert der netteste Hund der Welt schon auf Distanz zum Giftzwerg und pöbelt, was das Zeug hält. Hunde, die vor uns oder hinter uns her gehen, die uns zu Hause besuchen o.ä. sind kein Problem.

Wir arbeiten daran und es wird auch – langsam – besser.

Bereits im Juni hatte Henry auf dem linken Auge eine Netzhautablösung, aber nach zwei OPs und einer ziemlich langwierigen Behandlung ist jetzt alles in Ordnung und soweit man das beurteilen kann, ist sein Sehvermögen wieder hergestellt.

Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir Henry gefunden haben und glauben, dass er auch ganz zufrieden mit uns ist.

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Ein ganz herzliches Dankeschön noch einmal an alle, die sich um ihn gekümmert haben und ganz besonders an Dich, dass Du ihm so ein ausführliches Profil auf der Website geschrieben hast, dass wir gedacht haben:

Der passt zu uns!

Liebe Grüße,

M..., A... und Henry

17.12.2020

19.12.2020


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
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