Hier die Geschichte von Sammy, die Zweite
2019 war ein gutes Jahr; doch im Februar 2020 ereilte Sammys Frauchen Furchtbares, wo keiner mit gerechnet hatte. Sie verstarb urplötzlich.
Zu Lebzeiten tauchten immer Fragen auf:
Was passiert mit Sammy, wenn sie ins Krankenhaus musste oder nicht mehr in der Lage war, für ihn zu sorgen?
Ich konnte ihre Bedenken dahingehend zerstreuen: Mach dir keine Sorgen, ich passe schon auf ihn auf.
Jetzt war das Szenario eingetreten.
Was nun?
Das Tierheim kommt auf keinen Fall in Frage, und die Schwester konnte Sammy nicht nehmen, weil dort schon zwei Hunde lebten.
Also obwohl ich, nachdem Tim verstorben war, ständig gesagt habe "Es kommt kein zweiter Hund mehr zu uns, ich habe mit Fly genug zu tun", zog der kleine Drops bei uns ein.
Es war das Versprechen, an das ich mich erinnerte.
Anfänglich gab es schon Probleme. Gewohnheitsmässig rannten beide Hunde nach dem Gassigang in die erste Etage; da war Sammys Zuhause und Flychens Pflegestelle. In knapp vier Wochen war die Suche nach Frauchen aber eingestellt.
Dann folgten Kontroll- und Verlustangst; beide Hunde wollten partout nicht mehr alleine bleiben. Es wurde gejammert und geheult, zwar nur eine gute halbe Stunde, aber auf Dauer?
Was tun?
Training war dann angesagt, von fünf Minuten bis zu einer Stunde wurde allein bleiben geübt. Radio an, Räumlichkeiten so klein wie möglich gehalten, keine Begrüßung, anspringen ignoriert, durch die Tür quetschen unterbunden ect.
Der Erfolg stellte sich nach Wochen ein.
Ab und an nehme ich den Knirps mit ins Büro; Fly schafft es ,sich zu den Zeiten ruhig in der Wohnung zu verhalten.
Ach ja, da ist ja auch noch das Autofahren. Neues kleineres Auto, die Box ist nicht mehr so groß, beide machen sich lautstark beim Anfahren und Einparken bemerkbar.
Das kostet Nerven!
Was tun?
Kleine Box für den Rücksitz besorgt und siehe da, nun ist Ruhe, nicht immer, aber immer öfter.
Zu erwähnen ist noch der Gassigang!!! Kein Problem mit zwei Hunden (wer sagt das?)
Sammy (Rüde) auf Schnüffelkurs, jeder Grashalm wird untersucht Fly vorne weg: Hilfe Fahrrad von hinten oder die allzu leisen E-Scooter.
Ich wusste bis dato nicht, dass ich soooooo lange Arme habe, um 2 Hunde an der Leine zu halten.
Letztendlich coronabedingt, bin ich doch froh, mit den Wuffels vor die Tür zu gehen oder auch ins Feld bzw. in den Wald zu fahren. Da wird gerannt, gerauft, als gäb es kein Morgen mehr.
Obwohl Sammy als Jack Russell-Dackel-Mix eingestuft wurde, verfügt der Knirps über keinen Jagdtrieb. Gott sei Dank.
In der Hunderunde finden es die anderen Hundehalter klasse, das der KLEINE ja sooo anhänglich ist und mir nicht vom Absatz weicht. Tja das haben so, ich nenne es liebevoll Stalker ja an sich, oder?
Bereut habe ich es natürlich nicht, ihn übernommen zu haben; irgendwie bereichert er unser Leben.
Nun zu guter Letzt:
Wir alle, wollen hoffen, das wir wieder menschliche und tierische Kontakte pflegen können und dürfen.
In diesem Sinne alles erdenklich Gute und ein geruhsames Weihnachtsfest wünschen
Sammy, Fly und Frauchen
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