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Paige & Amy

Die Zaubermaus schickt den Freukeks aka Nervzwerg

Nachdem ich in 2012 hier über Paige berichtet habe, war uns leider nicht mehr viel Zeit vergönnt.

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Aber alles der Reihe nach.

Mitte Oktober 2013 fing Paige an zu humpeln.
Wir sind dann zum Tierarzt gefahren und er gab uns erstmal Entzündungshemmer mit. Damit sollte das Humpeln dann weggehen. Leider brachte das gar keine Besserung, es wurde eher noch schlimmer. Die Muskeln am linken hinteren Bein verschwanden mehr und mehr und sie humpelte immer noch.

Also wieder zum Tierarzt, röntgen. Mein Tierarzt konnte auf den Röntgenbildern nichts erkennen und schickte sie in die Hofheimer Tierklinik.
Dort wurde ein beidseitiger Kreuzbandriß „gesehen“.
Ach Du sch...., beidseitig. Ja, super.

Also die Röntgenbilder in Hofheim abgeholt und mit Paige und den Bildern zu einem Tierarzt, der sich auf Kreuzbandriß-OP´s spezialisiert hat.

Er hat sich dann die Bilder angeschaut, Stellreflextest (da war null Reflex, sie ließ die Pfote gerade so umgeknickt stehen), Schubladentest gemacht, raus auf die Strasse, Gangbild anschauen... dann schüttelte er den Kopf und sagte mir, dass er uns nicht helfen kann. Es wären nicht die Kreuzbänder, er tippe eher auf ein neurologisches Problem, evtl. ein Bandscheibenvorfall.
Er verwies uns in die Tierklinik Dr. Walla nach Wiesloch, dort sollten wir ein MRT machen lassen.

Da ich bei Tierarzt-Besuchen immer sehr panisch bin und am Ende nichts mehr weiß, von dem, was der Tierarzt alles gesagt hat, hat mich eine liebe Person zu den Tierarzt- Besuchen begleitet. Dafür bin ich sehr dankbar, denn alleine ist das immer sehr schwer für mich, wenn es was ernstes ist.

Wir sitzen also in der Tierklinik in Wiesloch und warteten darauf, dranzukommen. Das hat ganz schön lange gedauert.

Zwischendurch fragte mich die liebe Person, ob ich ihren Bollerkopp-Pflegi schon gesehen hätte. Hab ich nicht, „zZeig doch mal her.“
Da zeigte sie mir so ein kleines graues Pitbullchen. Gott war die süß!

Dann erzählte die liebe Person, dass sie schon ein halbes Jahr bei ihr auf der Pflegestelle ist und nur „doofe“ Interessenten kämen. Solche Leute wie: „Ey, hast du voll krasse Pitbull“ oder „Was kostet der“... Es waren einfach immer Falschen.

Dann seufzte sie und sagte, sie würde sie wohl eher für immer behalten, als dass sie evtl. zu den falschen Menschen kommen könnte. Sie ist so ein zauberhaftes Wesen. Sie hat die Hoffnung aufgegeben, dass mal die richtigen Leute für Amy kommen würden.

Aus Spass sagte ich: „Aber mir würdest Du sie doch vermitteln oder?“ „Ja klar“, sagte sie, „Dir würde ich sie vermitteln“.

Aber das war ja zu dem Zeitpunkt eh nicht möglich, da Paige ja da war und Paige war die alleinige Für-immer-Zuhause-Prinzessin. Auf gut deutsch: Sie war nicht kompatibel mit anderen Hunden.

Dann kamen wir endlich dran in der Tierklinik.

Wieder hat man sich die Röntgenbilder angeschaut, wieder wurde sie untersucht, Stellreflex, Schublade, Gangbild, etc...
Wir waren ja eigentlich für ein MRT angemeldet, aber dann fragte mich der Arzt, ob vorher noch ein Röntgenbild von der Lunge machen dürfe, er habe auf dem einen Röntgenbild einen Schatten gesehen, da war aber nur ein Teil vom Thorax drauf und er würde sich gerne die ganze Lunge anschauen. Okay, dann machen wir vorher ein Bild von der Lunge.

Als ich das Röntgenbild sah, musste mir der Arzt nicht mehr viel erklären, mir kamen die Tränen. Die ganze Lunge war voller Metastasen. Das konnte ich als Laie ohne Weiteres erkennen.
Der Arzt fragte mich, ob sie Atemprobleme hat. Nein, sagte ich, das ist mir noch nicht aufgefallen.

Um es abzukürzen, wir haben dann folgende Diagnose bekommen:
Lunge voller Metastasen, beidseitiger Kreuzbandriß, Rutenlähmung und Bandscheibenvorfall. :-(

Der Arzt sagte, dass man Paige nicht mehr operieren könne, aufgrund der Metastasen in der Lunge; die Narkose würde sie nicht überleben.

Das war am 12. November 2013. Er sagte, machen sie ihr noch ein paar schöne Wochen, Tage... aber stellen sie sich darauf ein, dass sie Weihnachten nicht mehr zusammen erleben.

Meine Welt brach zusammen...
Paige war doch nicht mal 2 Jahre bei mir, in ihrem Für-immer-Zuhause. Ich wollte ihr doch noch so viel zeigen und sie sollte es doch noch einmal so richtig gut haben.

Aber der Wettlauf „Hinterhand“ gegen „Lunge“ begann.
Jetzt konnten wir uns auch erklären, warum sie ab und zu abgeschnappt hat und sie keine anderen Hunde an sich ran gelassen hat. Sie hatte Schmerzen, unerträgliche Schmerzen und sie hat einfach still gelitten, niemand hat es gemerkt.
Tapferes Mausi.

Schon zwei Tage später hat die Lunge „gewonnen“. Am 14. November 2013 haben wir sie erlösen müssen, sie hat nur noch schwer Luft bekommen und ich hatte ihr ja versprochen (wie all meinen Hunden), dass sie nicht leiden muss.

Das war der schwerste Abschied von all meinen Hunden, wir haben so lange gebraucht, bis wir uns vertrauen konnten und als es soweit war, war es schon wieder vorbei... :-(

Meine liebe Paige, Du hast mir soviel beigebracht und ich hab so viel von Dir über Hundekommunikation gelernt. Du hast mich nicht gehört, aber Du hast mich trotzdem verstanden. Du wirst immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben.

Nach einer durchweinten Nacht rief ich am nächsten Tag die liebe Person an und erzählte ihr, dass Paige ihre Flügel bekommen hat. Sie hatte mich ja bei den Tierarzt-Besuchen begleitet und so sollte sie es auch zeitnah erfahren.

In meiner Trauer hab ich sie dann (irgendwie voll ferngesteuert) gefragt, ob sie das in der Klinik ernst gemeint hat, dass sie mir die Amy anvertrauen würde.
„Natürlich habe ich das ernst gemeint“. Dann fragte ich: „Wann kann ich sie kennenlernen?“

Zwei Tage später lernte ich dann die kleine Amy kennen. Man, was für ein Wirbelwind.

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ie liebe Person und ich haben mit Amy zusammen eine Demo besucht. Es war Amy´s erster Großstadtbesuch und ihre erste Demo. Hat sie alles sehr toll gemacht. Und ich durfte sie die ganze Zeit schon führen während der Demo.
Die kleine Krabbe hat sich in mein Herz demonstriert. :-) Ich war „angefixt“.

Amy´s Geschichte ist eine typische Vermehrer-Story.

Amy sollte mit vier Wochen aus dem Kofferraum raus verkauft werden. Ein Kofferraum-Welpe... vermutlich aus Polen.
Der ausländische Chip wurde ihr mit einem Ver- eisungsstab herausgebrannt, damit die Spuren ihrer Herkunft verwischt werden konnten.

Glücklicherweise landete sie dann bei der lieben Person, die Pflegestelle für einen hier ansässigen Tierschutzverein ist. Sie wuchs dort mit zwei Hündinnen zusammen auf, mit Kindern, Pferden und Kleintieren. Etwas besseres hätte ihr nicht passieren können.

Sie ist super sozialisiert, sie ist mit Allem und Jedem verträglich, sie kennt alles und ist einfach ein kleiner Freukeks.

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(Ja, sie spielen! ;-))

Am 26. November 2013 zog die 7 Monate alte Amy dann bei mir ein und hat mich zu der glücklichsten Hunde-Mama der Welt gemacht.

Sie ist einfach ein Traumhund: ein bißchen Quatschkopf, ein bißchen Sturkopf, aber größtenteils einfach nur zauberhaft.
Mein Herz, meine Seele. Mein Seelenhund!

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Manche Menschen können es nicht verstehen, dass man sich nach so einer kurzen Zeit (zwischen Paige´s Abreise und Amy´s Ankunft lagen gerade mal 1,5 Wochen) wieder auf ein Tier einlassen kann. Ich kann es und kann auch verstehen, wenn es nicht geht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Für mich ist das wichtig und richtig. Die Trauer um Paige (und meine anderen ver- storbenen Tiere) ist noch gegenwärtig und sie wird es noch lange sein, aber bei mir werden immer Hunde leben, so lange ich in der Lage bin, mich um sie zu kümmern.

Der Platz ist frei, es gibt so viele, die ein Zuhause brauchen. Warum also warten... worauf?

Bis die Trauer sich gelegt hat?
So lange kann und will ich nicht warten.

Weil es „unfair“ dem verstorbenen Hund gegenüber ist?
Nein, es ist ja kein Ersatz, es ist eine neue Reise mit einem neuem Gefährten.

Und ich werde es wieder tun, immer wieder... denn ohne Hund bin ich nicht vollständig!

17.12.2014

19.12.2014


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
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