Ich habe selber 2 Hunde und sehe jede Woche nach den Neuzugängen auf Couch gesucht. Und im August 2009 war er dann da:
Damne, Rottweiler-Mischling, mit herrlichem Knautschgesicht aus dem Tierheim Weinheim.
Er war in sehr schlechtem Zustand in der Türkei aufgefunden worden:
Für mich war er kein Thema, aber ich hab ihn meiner Schwester gezeigt und die ist absoluter Rotti-Fan. Ich habe ihr Damne einfach mal so gezeigt und ihr Herz schmolz dahin. Aber auch für sie war es kein Thema einen Hund zu halten, denn sie lebt allein mit 4 Katzen und ist den ganzen Tag auf der Arbeit.
Trotzdem rief sie jede Woche die Seite auf, um zu sehen, ob "ihr Hund" noch da war. Kurz vor Weihnachten 2009 rief sie mich ganz entrüstet an, ihr Hund wäre weg, vermittelt. Damit war das Thema ja erledigt und der Alltag ging weiter.
4 Wochen später war Damne wieder im Tierheim, und nun wollte meine Schwester unbe- dingt wissen, warum.
Er hatte wohl das Kind angeknurrt, weil es sein Spiel- zeug haben wollte, und somit landete Damne wieder in Tierheim.
Nun wurde doch überlegt, wie man als Berufstätige einen Hund halten kann. Meine Schwester suchte nach einem Gassigänger für vormittags und hat ihn auch gefunden; somit war die erste Hürde genommen.
Meine Schwester und ich vereinbarten einen Termin zum Kennenlernen und fuhren nach Weinheim. Wir gingen eine Runde spazieren und die Liebe auf den erste Blick wurde noch inniger. Nach dem Gassi wurde sie gefragt, ob sie den Hund übernehmen möchte und sie sagte ja.
Auf der Heimfahrt kam dann das große Gezeter: "Ich hab den größten Fehler meines Lebens begangen ", aber ich sagte nur: “Erst einmal abwarten.”
Klar war uns aufgefallen, das Damne ein Hautproblem hatte, nämlich Demodexmilben. Aber wir haben eine tolle Tierärztin; die würde das schon in den Griff bekommen.
Am 13.02.2010 war es soweit und Damne wurde von den Tierheimmitarbeitern bis vor die Haustür geliefert. Eine Strecke dauert 1 1/2 Stunde und in der Eifel hatten wir eine Menge Neuschnee.
Das Vergesellschaften mit den Katzen war kein Problem; Kater Thomas nimmt sogar ab und an Damne's Riesenkörbchen in Beschlag, während der einfach mit vorwurfsvollem Blick davor steht... ;-)
Damne durfte also natürlich bleiben. Für immer. Auch, wenn er sich schon mal als Innenarchitekt betätigte...
Im Forum des Tierheims war kurz darauf zu lesen:
"Damne hat es geschafft, vom Straßenköter zum Millionär." Ganz so doll ist es nicht, aber er hat ein großes Grundstück zu bewachen..."
Das ist jetzt fast 5 Jahre her und Damne ist ihr absoluter Herzhund, auch weil er so perfekt ist.
Er hat keinen Jagdtrieb, läuft ohne Leine und ignoriert alle anderen Hunde.
Nur mich, die Frau, die ihn auf Couch gesucht gesehen hat und Bereiter für sein tolles Leben war, die mag er nicht und knurrt mich immer an...
Eines ist schade: Er hat die schönen Falten im Gesicht heute nicht mehr.
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