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Dusty

Sterben in Würde

Es war im Februar 2009, als die Katzenfreundin meiner damals 13 Jahre alten Katze Bonny an einem schnell wachsenden Lungentumor verstarb.

Weil ich ganztags berufstätig bin und Bonny nicht gerne alleine war, entschloss ich mich, einem neuen alten Tier ein Zuhause zu geben. Zu meinen abendlichen Beschäftigungen gehört das Surfen im Netz, besonders in anderen Tierheimen und Tierportalen.

Dort fiel mir schon seit längerem ein dünner verknautschter Katzenopi namens Dusty auf, der aus schlechten Verhältnissen stammte und schon über ein Jahr auf sein neues Zuhause wartete. Und je häufiger ich mir seine Fotos ansah, desto mehr schloss ich ihn in mein Herz.

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Nun war also seine Zeit gekommen. Zwei Wochen nach Flockes Tod machte ich mit dem Tierheim telefonisch einen Termin aus und fuhr ins 300 km entfernte Tierheim Beuern, bereit, Dusty bei mir aufzunehmen.

Dort allerdings kam ein kleiner Schock:
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Dusty hatte einen Freund, den ca. 1,5 Jahre alten „Wildkater“, Tricky, der Dusty seit einem Jahr nicht von der Seite wich. Die Mitarbeiter hatten lange überlegt und waren trotzdem bereit, Dusty einzeln zu vermitteln, damit er nicht irgendwann im Tierheim sterben musste.

Ich stand vor einem Gewissenskonflikt und nach einem ein- stündigen Spaziergang mit einem Hund und dem Gespräch mit den netten Mitarbeitern war ich nicht schlauer als vorher.

Was sagte meine alte schüchterne Bonny zu so einem Jungspund?
Und überhaupt – junge Kater sind in einer 60 qm großen Wohnung nicht ausgelastet.

Viele Fragen und Zweifel gingen mir durch den Kopf. Eigentlich wollte ich nie mehr ein junges Tier bei mir aufnehmen.

Das Ende vom Lied war:
Ich habe Beide adoptiert. Und Tricky bestimmt einen großen Gefallen getan.

Beide haben sich bei mir gut eingelebt, nur Bonny war etwas gestresst. Denn Tricky hatte festgestellt, dass sich Bonny so schön scheuchen ließ – quasi als Kaninchenersatz.

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Trotzdem war meine Entscheidung richtig, wenn ich Dusty und Tricky beim Schmusen zusah. Und mittlerweile kommt Tricky sogar auf die Couch oder ins Bett, um sich beschmusen zu lassen, wenn niemand durch die Wohnung läuft.

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Leider geschah ein halbes Jahr später, das beide Neuzugänge sehr genossen, die Tragödie:

Dusty wurde immer dünner und roch aus dem Maul, so dass ich mit ihm zum Tierarzt fuhr. Dort wurde im Unterkiefer ein Plattenepithelkarzinom festgestellt, welches schon in den Knochen infiltriert war und rasant wuchs.
Zwei Monate später ging dann leider trotz OP nichts mehr und ich musste Dusty erlösen lassen. Er konnte nichts mehr fressen und wäre verhungert.

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Ich glaube Bonny war die Einzige, die nicht trauerte, denn nun hatte sie meine Streichelhände wieder für sich.

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Ich war sehr traurig, aber auch froh, dass Dusty noch ein paar wunderschöne Monate im Warmen hatte und das Leben bei mir wirklich genoss. Ich vermisse ihn immer noch.

Tricky war mehrere Wochen lang sehr verstört und auch verunsichert. Ihm fehlte sein „großer Bruder“ ungemein. In den letzten Wochen, als er spürte, dass es Dusty immer schlechter ging, wendete sich das Blatt und Tricky wurde zu Dustys Beschützer.

Ich entschloss mich dann, nach einer jungen Partnerin für Tricky zu suchen, da er nicht mehr ausgelastet war.

Obwohl ich nie 3 Katzen bei mir haben wollte, war der Einzug der einjährigen Mia, 3 Monate nach Dustys Tod, die zweitbeste Entscheidung (nach Dustys Aufnahme). Denn nun hat Bonny ihre Ruhe, und Mia und Tricky können gemeinsam toben und schmusen (auch wenn Mia kein Ersatz für Dusty ist).

Bonny hat keine Langeweile wenn sie alleine ist und bekommt die meisten Streicheleinheiten ab, da die beiden Anderen nicht allzu viel Wert darauf legen.

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Ich würde jederzeit wieder eine alte Katze bei mir aufnehmen, wenn meine alte Bonny nicht mehr sein sollte. Nichts ist für mich schlimmer, als wenn ein altes Tier einsam und traurig im Tierheim sterben muss. Alte Tiere sind so dankbar und strahlen eine enorme Ruhe aus. Ganz anders als meine beiden Feger. Aber auch sie werden irgendwann älter ;-).

Wer nicht alleine sein möchte und ein ruhiges ausgeglichenes Haustier sucht, der sollte es mit einer alten Katze oder einem alten Hund versuchen. Man kann nur dabei gewinnen, muss sich aber klar darüber sein, dass man einen „Lebensabschnittsgefährten“ bei sich aufgenommen hat.

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22.12.2011

24.12.2011


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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