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Snow

Unser Lucky war allein; seine "Ersatzmama" Kelly, die ihn so toll in unsere Familie aufgenommen hatte, musste ihr Köfferchen für die andere Welt packen.

Er litt sehr unter dem Verlust, und so beschlossen wir, schnellstmöglich wieder eine Hündin aus dem Tierschutz aufzunehmen.
 
Natürlich sollte die Nachfolgerin für Kelly wieder ein Listenhund sein - so dachte ich jedenfalls.

Die Hündin musste kompatibel mit Kindern sein; unsere Tochter war damals 6 Jahre alt. Das war nicht einfach, denn die Hündinnen in den umliegenden Tierheimen waren entweder gar nicht gut auf Kinder zu sprechen oder die Tierheime selbst mochten ihre Hündinnen nicht zu kleinen Kindern vermitteln. Gut, das wurde schwierig.
 
Bei einem Besuch im größten Tierheim der Gegend ging ich mit einer Tierpflegerin so "durch die Reihen" und sie zeigte mir Snow.

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Ich sagte:
"Nee, oder? Einen Husky? Ich suche doch eine Listenhündin - Ich habe doch Sachkunde, das wäre doch sozusagen schade, wenn wir da nicht... So ein Husky will doch den ganzen Tag nur rennen, fahrrad fahren und haart wie verrückt und überhaupt...?"

Sie grinste und meinte, Snow sei eine ganz liebe Hündin, 3 Jahre alt, und es wäre toll, wenn sie ein neues Zuhause bekäme. Sie sei aus ihrem alten Zuhause einige Male abgehauen, und nach dem dritten Mal hatten ihre Vorbesitzer sie nicht mehr aus dem Tierheim abholen wollen oder können.
 
Ach je, das tat mir ja leid.

Also gut, wir verabredeten mehrere Probegassi-Termine und alles lief prima.
Snow trabte federnd (wie eins dieser weißen Pferdchen) neben mir her und genoss die Spaziergänge. Kein Gezerre, wie bei manchen Kandidaten meiner bevorzugten Rasse... Ach guck...

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Nun war da nur noch das Kennenlernen mit Lucky.

Lucky hatte so seine Probleme mit fremden Hunden, mit Mädels ging es aber meistens.
Trotzdem, ich mahnte alle zur Vorsicht, und so versammelten sich am Kennlerntag der Beiden zwei Tierpfleger und meine Familie am Auslaufgehege - jederzeit zum Eingriff ins Geschehen bereit (Aus den Augenwinkeln sah ich einen Gartenschlauch in Reichweite rumliegen und musste dann doch grinsen.)

Lucky trug natürlich Maulkorb, sicher ist sicher.

Und was war?

Nix, alles wunderbar - Die Hunde liefen miteinander herum, Lucky war brav und Snow auch nicht abgeneigt. Prima, Snow konnte also zum Probewohnen einen Tag zu uns kommen.

Diesen Nachmittag nutzte die liebe Snow gleich erstmal unseren Pool -  au weia!
Sie sprang wie selbstverständlich ins kühle Nass, drehte eine Runde und stieg über die Poolleiter wieder hinaus.

Wir guckten alle wohl ziemlich blöd aus der Wäsche und sagten zögernd "Das darf sie in Zukunft aber nicht" aus fast einem Munde.

Lucky ging entsetzt ins Haus - Er hasste Wasser ab Knöchelhöhe!
 
Snow zog am darauffolgenden Wochenende ein und fand sich schnell zurecht in ihrem neuen Reich.

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Sie war so ganz anders als unsere bisherigen Hunde.
Verspielt und fröhlich, aber auf eine "elegante" Art und Weise.
Verschmust aber zurückhaltend und unaufdringlich.

Lucky konnte nicht so innig mit ihr zusammen liegen wie mit Kelly - soviel Nähe ließ Snow nicht zu.
Popo an Popo ging aber manchmal.

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Sie war lieb und freundlich zu ihm; irgendwie auch Chefin, und Lucky hatte nichts dagegen.
 
Snow liebte natürlich lange Spaziergänge, hatte aber einen ernstzunehmenden Jagdtrieb.
So war sie außerhalb unseres Gartens immer an der Schleppleine.

Zum Glück war Snow, entgegen meiner Befürchtung, was die Bewegungsfreude anging, ein Husky-light.
Sie musste nicht jeden Tag 20 km rennen, nein, die großen Gassirunden und Fahrradfahrten reichten ihr. Sie schlief auch nicht im Bett- nein, sie bevorzugte ein kühles Plätzchen auf einer Hunde-Matratze in Herrchens Zimmer.

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Snow ist am Anfang ein einziges Mal aus dem Garten ausgebüxt.

Ich war im Vorgarten und sie wollte zu mir. Nicht mehr, nicht weniger; die einstige Ausbrecherkönigin war also sesshaft geworden.
 
Unsere Snow nahm nach Luckys Tod den Jasko, die Anna, und dann nach Jaskos Tod, auch den Jimmy als Hundekumpel sehr freundlich und selbstverständlich in unsere Familie auf.

Bei Jimmys Einzug war Snow bereits eine alte Dame.

Sie war durch Diabetes allmählich erblindet; ging aber bis kurz vor ihrer letzten Reise noch gern ein paar Schritte spazieren.
 
Snow war einzigartig - so fröhlich, gutmütig, sozial, selbst- bewusst, leichtfüßig,,,

So anders als unsere vorigen und jetzigen Hunde.
So in etwa stelle ich mir jedenfalls eine "alte Seele" vor. : -)

Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, um ihr Wesen zu verstehen und mich komplett auf sie einzulassen.
 
Wie sehr ich sie nach 3 Jahren immernoch vermisse, merke ich jetzt wieder beim Schreiben dieser Zeilen - meine Sicht verwässert. Dabei wollte ich früher eigentlich nie einen Husky.

Danke Snow, Du hast mir viel begebracht; ich liebe dich!

Auch wir sehen uns wieder!
 
Snow wurde 13 Jahre alt; 10 Jahre lebte sie bei uns.

 

18.12.2023

20.12.2023


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