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James Dean

Und mit Vollgas mitten in unser Leben und  ins Herz ♥

Eigentlich war ich mir sicher: Unsere Hundemädchen Ginger und Zoe leben einfach ewig.

Ein frommer und natürlich unrealistischer Wunsch.

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Es kam leider  wie es kommen musste, im März 2021 - nach 11 gemeinsamen Jahren - mussten wir von unserem  Boxermädchen Zoe mit 13 Jahren Abschied nehmen.

Fast auf den Tag genau ein Jahr später, im März 2022, packte unser Staff-Mädchen Ginger kurz vor ihrem 18. Geburtstag nach 15 gemeinsamen Jahren ihr Köfferchen Richtung Regenbogenbrücke.

Unsere Herzen waren gebrochen, waren wir doch wie ein altes ausgetretenes  Paar Schuhe, das zusammengehörte.

Da steht man nun nach über 20 Jahren Hundehaltung ohne Hund.
Wir haben schon ein paar mal schmerzlich Abschied genommen - doch diesmal war kein weiterer Hund da um einen zu trösten.

Ich war mir sicher so schnell zieht kein neuer Hund ein - die Trauer war einfach zu groß.

Da war es also wieder mal, dieses große, schwarze Loch der Trauer; der Boden unter den Füßen fehlt und das Herz tut einfach so weh...

Mein Geburtstag Ende Mai stand vor der Tür, und der fiel auch noch auf ein langes Wochenende.
Zum feiern war mir auch noch nicht zumute, also entschieden wir uns - da hundelos - allem zu entfliehen und für vier Tage einfach wegzufahren.

Nur wohin?

Die Wahl fiel auf Budapest; da waren wir schon ein paar mal und mögen diese Stadt

Wir können da auch gleich alles übrige an Spezialfutter, Inkontinenzunterlagen, Körbchen, Decken etc. - was sich so alles angesammelt hat von den Mädchen - in Tierheim Noe abgeben.
Dieses Tierheim haben wir jedesmal bei unseren Ungarn-Urlauben besucht.

In den 2 Monaten ohne Hund haben wir uns immer wieder ertappt, wie wir auf Facebook und diversen Internetseiten Hunde ansahen - aber jedesmal war klar, nein noch kein Hund...
Es geht einfach noch nicht.

Und außerdem, mal ohne Hund kann man planen und spontan sein...

Und  ich werde sowieso nie wieder einen Hund so lieben können.

Ich informierte unseren Kontakt vom Tierheim Noah über unseren Besuch - Die sich sehr freuten, dass wir nach 3 Jahren wieder mal vorbeikommen.

Zu meiner Verwunderung bat mich mein Partner noch kurz zu erwähnen, dass wir uns gerne umschauen würden, ob evtl. und ganz vielleicht ein passendes Hundemädchen dabei sei - Was natürlich kein Problem war.

Ich war überzeugt, dass wir ohne Hund wieder nach Hause  fahren.

Er war da der Tag, vollgepackt bis oben hin mit Spenden fuhren wir auf den Innenhof des Tierheim Noe wo wir schon erwartet wurden.

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Wie wurden wieder herzlichst Empfangen.

Spenden ausladen - begleitet von Hunden im Rollstuhl, die sich dort auf dem Gelände frei bewegen, und einem Pony und einem Alpaka, die alles genau kontrollierten und das ein oder andere Leckerchen abstaubten.

Danach der Rundgang durchs Tierheim.
Dort leben ca. 450 Hunde, die mit wirklich viel Liebe und allem, was möglich ist, versorgt werden.

Das Erste mal gehen wir durch das Tierheim und hätten zu Hause einen Platz frei, könnten einer von diesen vielen geschundenen Seelen ein zu Hause bieten...

So endlos viele Schicksal, Geschichten von Hunden, die so dramatisch sind, dass einem fast das Herz stehen bleibt... dass einem die Tränen kommen, wenn man  nur erahnt, was der Hund durchgemacht hat. Und viele schauen einen noch so vertrauensvoll in die Augen, stehen freundlich wedelnd am Zaun.

Hunde aus Vermehrerhöllen, so schwer misshandelt, dass sie eine körperliche Be- einträchtigung davon getragen haben, ehemalige Kettenhunde...

Es war wie immer traurig, unser Besuch - Jeder einzelne Hund hat es verdient, aber jedesmal konnten wir sagen, wie können keinen adoptieren... Es sagt sich dann so leicht, “Wenn man könnte, wie man wollte...”, aber du kannst keinen Auswählen...

Dieses mal war es ein anderes Gefühl.
Der Platz wäre frei... Aber ist das Herz auch bereit?

Es wäre sozusagen der Ersatz, ein neuer Lebensabschnitt.

Als wir den ersten Gang entlang gingen an den Großen Freigehegen bemerkte ich, dass mein Partner schon verschwunden war. Ich fragte die Tierheimmitarbeiterin, wo er denn hin sei.

Sie meinte “Ach, der steht da unten bei dem kleinen Zwinger”, aber sie wisse gerade nicht welcher Hund genau dort sitzt.

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Ich sah nur auf die Entfernung einen riesengroßen Kragen den der Hund trug.

Dort angekommen schaute ich einem Boxer Rüden ins Gesicht; er war sehr dünn und das Fell struppig.

Mein Partner war fasziniert - Auf meinen Einwand hin “Das ist ja ein Rüde”, antwortete er mit einem einfachen “Ja, stimmt.”

Ich sagte, “Du wolltest doch nie wieder einen Rüden” - Hat er es doch kaum verkraftet, dass unser erster Hund, ein Boxer Rüde, verstarb. Er hat sich sogar sein Porträt tätowieren lassen.
Kein Rüde könnte je Elvis das Wasser reichen...

Ich drängte ihn weiter zu  gehen...
Er verschwand aber während des Rundgangs immer wieder, und ich fand ihn immer wieder bei diesem Rüden.

Ja, mir schwante langsam, dass er da wohl sein Herz verloren hatte.

Für mich selbst war es sehr schwierig - In jedem Hundegesicht, dass ich gesehen habe, habe ich ehrlicherweise immer nach meinen Mädels gesucht...

Und nun ahnt wohl schon jeder Leser wie es weitergeht...

Nachdem der Rundgang beendet war wurden wir gefragt, ob wir einen Hund gesehen hätten; der Mitarbeiterin war die Antwort auch klar.

Mein Partner meinte “Der Boxer-Rüde oder keiner.”
Man muss erwähnen, dass dort noch, ich glaub 5 weitere Boxer gewesen wären.

Uns wurde versprochen uns bis zum nächsten morgen zu informieren, ob der Hund reisefähig und frei zur Vermittlung ist.

Es folgte ein sehr sehr langer Abend.
Beim Frühstück, die für meinen Partner erlösende Nachricht:
Boxer Rüde Flamo, 2 Jahre alt. ist kastriert, gechipt geimpft, und dürfte mit uns nach Hause nach Tirol fahren.

Er war erst 4 Wochen im Tierheim und wurde dort erst kurze Zeit zuvor kastriert und an den Augen operiert, deshalb trug er auch diesen riesigen Kragen und saß alleine.

Wir könnten um 9:00 Uhr beim Tierheim vorbei kommen und kennenlernen.

Wer stand wohl schon um 8:30 vor dem Tierheim?

Ganz genau, mein Partner und ich!

Ich war völlig überrumpelt… Sollte wirklich ein neuer Hund mit nach Hause kommen?

Dann endlich das erste Zusammentreffen ohne Zwingergitter  - Flamo freute sich boxer- typisch mit überschäumenden Temperament.

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Aber was sollte man auch anderes von einem knapp 2-jährigen Boxerbuben erwarten?

Und es war klar - der fährt mit.
Ich glaube, hätte ich nicht eingewilligt, wäre ich im Zwinger zurückgeblieben und er mit Hund nach Hause gefahren. :-)

Genau an meinem Geburtstag haben wir den Vertrag unterzeichnet - 27.05.2022.

Die verbliebenen Tage verbrachten wir nicht mit geplanten Sightseeing sondern viel Zeit im Tierheim bei ihm.

Uns war klar ein neuer Name für den Hund musste her -  auf Flamo reagierte er sowieso nicht.
Neues Leben, neues Land, neue Familie, neuer Name.

Auf einer der berühmten Brücken Budapests fiel uns der passende Name ein.

Von nun an heißt er James Dean - angelehnt an unseren ersten Boxer Elvis brauchte er auch den Namen einer Legende.

Das Tierheim öffnete am Sonntag extra um 7:00 Uhr, so dass wir zeitig Richtung Heimat nach Tirol kommen - Wir hatten knapp 800 km vor uns. ntgegen unserer Befürchtungen verlief die Heimfahrt ruhig und er verschlief sie einfach.

Wir hatten so gut wie niemandem von unsere Familie und Freunden Bescheid gesagt; nur ein ganz kleiner Kreis wurde eingeweiht, dass ein neuer Hund einzieht. Ganz einfach darum, weil wir die Entscheidung ganz alleine für uns treffen wollten.

Beim Start vom Tierheim  ließen wir ganz offiziell die „Bombe platzen“ - mit Facebook- und WhatsApp Status-Update mit den Worten “Willkommen James Dean in deinem neuen Leben, willkommen in unserem Leben” und manche bekamen eine persönliche Nachricht.

Noch nie wurden wir so oft angerufen. wann wir endlich zu Hause wären, wie weit wir noch weg seien.

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Wir waren überwältigt wieviele Menschen sich für James Dean und mit uns  freuten.

Zuhause angekommen war tatsächlich unsere Türe dekoriert, inklusive Willkommensplakat und Geschenke für James.

Die erste Nacht verlief ruhig.
Um 5:00 morgens wurden wir von Klopfen geweckt.
James lag mitten im Raum, und während er sich umsah, wedelte er fröhlich vor sich hin und klopfte dabei mit der Rute auf den Boden.

Die Anfangszeit mit einem neuen Hund ist wie frisch verliebt sein...
Man lernt sich kennen, von absolut glücklich, bis  “Was haben wir uns da angefangen?”

James hatte bisher keine Erziehung genossen; er glich wirklich einer Abrissbirne.
Ungebremst in einen hineinbrettern, mit voller Kraft an der Leine ziehen, alles immer mit vollen Körpereinsatz , weder ‘Sitz’ noch “Platz” konnte er.

Er hatte aber auch ein paar Ängste mit im Köfferchen - vor Stöcken und Besen, inkl.  massiver Panik und dabei unter sich machen.

Trotzdem liebt er absolut jeden Menschen ob groß ob klein , bei Tag oder Nacht jeder wird herzlichst begrüßt . James liebt auch alle Hunde und wenn ihn einer mal nicht mag - zieht er betrübt ab …aber das allergrößte für ihn ist spielen, ob mit Ball oder Teddy Bär - da ist er ausgelassen und man sieht im pure Lebensfreude an - die richtig ansteckt .

Ja in der Anfangszeit habe ich mir wirklich manchmal gedacht “Warum hab ich mir das nochmal angetan”; man fängt bei null an...

Und dann sitzt du da, und er strahlt dich mit seinen kugelrunden glänzenden Augen an.

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Wenn er sich abends ganz eng auf der Couch an dich kuschelt, den Kopf auf deinen Schoß legt und tief seufzend einschläft.

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Der Boxer große draufgängerische Rüde der Abends ganz viel Nähe braucht um den Tag zu verarbeiten.

Ja genau deshalb haben wir uns das angetan, um zu wissen, dass er zu einem gehört.

Und plötzlich merkst du, dass sich dieser Hund, den du im Tierheimzwinger in Ungarn gesehen hast - dich damals gefragt hast, ob du ihn jemals so lieben kannst, wie die Vorgänger - sich mittlerweile ganz tief in dein Herz geschlichen hat, und du dir nicht vorstellen kannst, ohne ihn zu sein.

Du merkst ‘Ja, es ist mein Hund.’
Er gehört zu mir, und mittlerweile sind wir zu einer Einheit zusammengewachsen.

Du mit genau diesem Hund wieder so innige Momente erlebst, die dir immer im Gedächtnis bleiben.

Die nur jemand versteht der sich selbst auf einen Hund eingelassen hat.

Kürzlich, beim Gassigehen, setzte ich mich auf eine Wiese. um die letzte Oktobersonne zu genießen.
James hat dann sozusagen Freizeit - darf ein bisschen schnüffeln und wälzen oder im Gras liegen.

Plötzlich dachte ich mir “Wo ist er denn hin?” und dreh mich um - Er hatte sich einfach hinter mich gesetzt. Und als ich ihn ansprach lehnte er sich an mich und legte den Kopf auf meine Schulter...

Einer dieser unvergesslichen innigen Momente, an die ich mich für immer erinnern werde, und ein Augenblick, der einem das Herz mit ehrlicher Liebe überflutet.

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Und wie zu erwarten gibt es  zwischen James und  Herrchen eine enge gefühlt einzigartige Bindung die er von Anfang an gespürt hat .

Es ist der Beweis:

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Es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick.
Die Verbindung auf den ersten Blick, dieses einzigartige Gefühl, dass man zusammengehört.

Selbstverständlich vermisse ich Ginger und Zoe bis heute sehr, aber die große Trauer ist schönen Erinnerungen gewichen und es gibt auch Momente, wo ich denke, es wäre schön, wenn sie das jetzt erleben würden.

Ich habe James seine Geschichte geschrieben, weil ich damit zeigen will , wie schön es sein kann nach einem Verlust, einen neuen Hund , wieder einem Tierheimhund einen neuen Platz im Herzen zu geben .

Ganz nach dem Motto von unserem James - auf ins neue Abenteuer … auch wenn er manchmal mit seiner guten Laune und Ideen ganz schön unsere Nerven strapaziert und man Humor braucht - ist das Fazit mit James zog das pure Glück ein .

James Dean macht seinen Namen alle Ehre - Er ist für uns ein wahrer Superstar.

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Sollte jemand sich über das das Tierheim aus dem James stammt informieren wollen hier der Link

https://noahtierheimungarn.de
 

11.12.2023

13.12.2023


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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