cg_logo_lks

Ben

Ben, der früher Jay hieß.

Oder auch meine ganz persönliche Herausforderung.

Genau wie Grumpy, stammt Jay/Ben von einem befreundeten Bordeauxdoggenzüchter aus Holland.
Er ist sogar mit meiner Hündin Mila verwandt; sie ist seine Tante väterlicherseits.

Leider hat mein Freund nicht immer ein kluges Händchen bei der Auswahl der zukünftigen Welpen-Besitzer, so auch hier.Wobei man sagen muss, das es sich um einen 11-köpfigen Wurf handelte, und alle anderen glücklich und zufrieden waren/sind mit ihren Hunden und umgekehrt.

Adv23_22_1

Ben kam im Alter von 8 Wochen zu einem alleinerziehenden Vater, für dessen 15-jährige Tochter er als Geschenk gedacht war.

Man nannte ihn Jay und war wohl zu Beginn ganz zufrieden mit dem Tier.
Das änderte sich dann schlagartig, als der Hund anfing, "Probleme" zu machen.

Er verlangte doch tatsächlich nach Erziehung, Aufmerksamkeit und richtigem, für ihn passendem Futter sowie Tierarztbesuchen, denn er hatte eine ziemlich schlimme (weil unbehandelte) Blasenentzündung.

Kurzum:

Er war halt ein Lebewesen mit Bedürfnissen und nicht mehr so niedlich und klein wie noch ein paar Wochen zuvor; somit begann er langsam lästig zu werden.

Laut meinem Freund wurde der Hund, wenn Mann arbeiten und Tochter in der Schule war, beim Opa auf einer Art Bauernhof untergebracht. Das glaube ich nicht, denn es sprach einiges dafür, dass der Hund die Stunden alleine in der Wohnung verbrachte. Das ständige, stundenlange Einhalten von Urin forderte dann auch seinen Tribut. Aber auch da geschah nichts, um dem Hund zu helfen.

Irgendwann hieß es dann, der Hund muss weg, Opa war krank geworden und deshalb hätte man keine Zeit mehr.

Mein Feund holte also wieder einmal einer seiner Welpen ab von Menschen, die sich einfach null Gedanken machten, bevor sie sich ein Lebewesen ins Haus holten. Für diese bricht natürlich eine Welt zusammen, wenn sie aus ihrem gewohnten Umfeld von jetzt auf gleich herausgerissen werden. Das es im Grunde zu seinem Glück war, verstand der Hund natürlich nicht.

Dass er sehr unglücklich war sieht man hier sehr gut, das war als er bei uns ankam.

Adv23_22_2

Ich hatte erst vor wenigen Monaten meinen Grumpy verloren und wollte noch keinen neuen Hund. Allerdings war ich nicht abgeneigt im Jahr darauf eventuell wieder einen BX-Welpen dazuzunehmen; also fragte ich nach, ob eventuell ein Wurf geplant war.

Mein Freund sagte, dass er einen Wurf für das darauffolgende Jahr plane, und ich war zufrieden. Jedoch sagte er mir auch, dass er für einen sieben Monate jungen Hund aus dem letzten Wurf wieder ein Zuhause suchen würde, ob ich nicht...?

Ich sagte spontan 'nein', da ich wirklich noch nicht bereit war.
Er akzeptierte das auch sofort und meinte, er findet schon jemand Gutes.

Mein Gedankenkarussell begann sich aber schon zu drehen und ich dachte "Ok, auch Grumpy hast du genommen. Dieser Hund ist sogar schon sieben Monate, wurde auf einem Bauernhof groß (wie gesagt, inzwischen glaube ich diese Mär nicht mehr aus obigen Gründen) und somit passt er doch prima hierher aufs Land.

Naja lange Rede kurzer Sinn, ich sagte zu, aber wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet, wäre ich wohl bei meinem 'nein' geblieben, da ich mich dem mental noch nicht gewachsen gefühlt hätte.

Die mangelnde Fürsorge hatte ihre Spuren hinterlassen.

Ben war und ist kein einfacher Hund.
Hinzu kam das er sehr groß und kräftig war/ist, was die Sache nicht leichter machte; außerdem war der Hund gesundheitlich schwer angeschlagen und benötigte 6 Wochen lang Antibiotika.

Dazu kam das er das Futter nicht vertrug und er ständig Durchfall hatte.
Das wurde dann auch erstmal durch ein besseres Futter ersetzt, was schnell seine Wirkung tat.

Die mangelnde Bindungsfähigkeit hatte zur Folge, dass er nicht ohne Leine laufen durfte, weil er nicht gehorchte und einfach sein Ding machte, egal was ich wollte.

Das führte dazu, das er unausgelastet war, und noch mehr Blödsinn im Kopf hatte. Er war kaum zu bändigen, ging mich während des Spaziergangs mehrfach an, weil er frustriert war etc.pp.

Dieser Hund hat mich viele Nerven und noch mehr Geld gekostet; vor allem in einer Zeit wo ich seelisch und körperlich am Ende war.

Ich hatte dann zum Glück ein Hundeauslaufgelände gefunden, wo ich dank eines eigenen Schlüssels hingehen konnte, wann immer ich wollte. Dort konnte ich mit ihm üben und ihm gefahrlos Freilauf ermöglichen. Das hat uns damals sehr geholfen.

Adv23_22_3

Adv23_22_4

Adv23_22_5

Dadurch hat sich vieles verbessert, aber einiges, wie sein nicht vorhandener Gehorsam draußen, ist ein ständiges Auf und Ab.

Adv23_22_6

Aber er ist auch äusserlich ein toller Kerl geworden, hübsch und er kassiert immer viel Bewunderung :) Ich finde man sieht ihm an das er zufrieden ist.

Adv23_22_7

Adv23_22_8

Es hat sich viel getan in den 2,5 Jahren in denen er nun bei uns ist; manches zum Positiven, anderes ist noch verbesserungsbedürftig, und wieder anderes hat Baustellen-Charakter.

Dieser Hund wird niemals easy going sein und immer eine mentale Herausforderung bleiben, ein schwieriger Fall aber nicht hoffnungslos. Aber Aufgeben war noch nie mein Ding, und so werden wir auch die letzten Baustellen noch meistern, da bin ich sicher.

Er gehört nun zu uns, und ich denke er fühlt sich wohl bei uns und Mila liebt er sowieso.

Adv23_22_9

Zum Schluss noch eins, was ich loswerden möchte:

Ich möchte nicht wissen, was aus Ben geworden wäre, wenn er weiterhin in dem Haushalt gelebt hätte.

Bei Menschen, die sich nicht kümmerten und ihn im Grunde behandelt haben wie ein Spielzeug, das man in die Ecke stellt, wenn man mal keine Lust hat, mit ihm zu spielen.

Wo seine Bedürfnisse nicht gesehen wurden und er vereinsamte.

Er hatte mit dieser Vorgeschichte und seinem speziellen Charakter das Zeug zu einem Wanderpokal zu verkommen, wenn er in Hände gelangt wäre, die absolut überfordert gewesen wären mit ihm.

Es gibt soviele Hunde, die das gleiche Schicksal teilen, und ich hoffe wirklich einmal auf einen Hundeführerschein, den man VOR Anschaffung des Hundes ablegen muss. Denn dieser würde die Menschen zum Nachdenken anregen, ob sie gewillt und in der Lage sind, einem Wesen, das komplett von uns abhängig ist, ein immerwährendes Zuhause zu geben und sich bis an dessen Lebensende um seine Bedürfnisse kümmern zu wollen. Und das bevor der Hund eingezogen ist.

Denn denkt dran...
Er ist vielleicht nur ein Teil deines Lebens, doch für ihn bist du sein ganzes Leben.

Adv23_22_10

In diesem Sinne eine schöne Adventszeit wünschen Mila, Ben und ich :)
 

21.12.2023

23.12.2023


weihnachtstiere

Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

© 2003 - 2024 Couch gesucht

  

cg_logo_n_re