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Henry

Henry ein wirklich toller, kleiner und doch so patenter Meerschweinchenjunge, geboren im Jahre 2018.

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Henry zog aus einer Meerschweinchen Nothilfe im Jahre 2020 bei mir ein.
Er stand meinen drei sehr geliebten Schweinchendamen Momo, Queeni und Kimba beiseite, die ihr Gruppengefüge verloren hatten.

Er war super ängstlich, und Momo und er verstanden sich erstmal nicht so gut, was ihm leider auch ein/zwei Wunden bescherte. Wenn ich Essen brachte oder das Gehege reinigte, machte er der Gattung: “Fluchttier” ganze Ehre. In einer großen Staubwolke ward er entschwunden.

Ich redete viel mit ihm, wollte nichts von ihm, und der Tagesablauf wurde für ihn be- rechenbarer. Er begann aufzutauen.

Er wohnte erst sehr wenige Wochen hier, als er mir irgendwie anders, gar seltsam an- mutend vorkam. So, wie ich es schon so oft sah.

Die Blutwerte waren klar: Diabetes.

Es ängstigte mich nicht; zeitgleich betreute ich meine ebenfalls an Diabetes erkrankte Kimba.

Neben ab und an zusätzlichen Harnwegsinfekten entwickelte er ein unglaubliches Zutrauen.
Er kam immer öfter an die Gehegeabsperrung, quiekte, lernte im Gehege zu bleiben und etwas aus einer kleinen Spritze zu nehmen, die ich ihm anreichte. Er ließ sich die Krallen schneiden und integrierte sich ganz toll in die Gruppe.

Es ist eine Freude, ihn zu erblicken, vor allem, wenn man weiß, welche Päckchen er zu tragen hat.
Ich bin sehr stolz auf ihn, er ist ein wahres Stehaufmännchen.

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Im beginnenden zweiten Quartal 2022 begann er seltsam zu kauen.
Die Tierärztin teilte nach einem Blick mit, dass einer seiner unteren Schneidezähne sich gespalten hat, ein Nerv frei lag und ich zu weiteren Fragestellungen oder Be- handlungsmöglichkeiten vorsichtshalber in eine Klinik gehen sollte.

So machten wir beide uns auf zu einer recht bekannten Kleintierspezialistin.
Ein CT später wusste ich nicht nur, dass die Wurzel des Zahnes eine wirklich fiese anatomische Lage hat und aufwendig gezogen werden muss, inkl. Öffnung des Unterkiefers, sondern dass er neben dem Diabetes auch noch einen Tumor in einem Lungenflügel hat.

Puh... Alternativen?

Keine.
Außer schmerzfrei halten, und ihn wohl bis zum ziemlich absehbaren Ende zufüttern müssen.

Er war doch noch so jung!
So nun einfach sein Leben mit entsprechendem drohendem Ende zu besiegeln, kam mir nicht in den Sinn und noch weniger in die tatsächliche Tüte.

Er musste für diese kräftezehrende Operation stationär aufgenommen werden und nahm die noch nicht lange bei mir lebende Mershia (aus der gleichen Nothilfe) als Begleitung mit. (Alle anderen hatten sich mittlerweile allesamt ziemlich dramatisch "aus dem Staub gemacht" - Sie waren kurz hintereinander direkt in oder nach nötigen Operationen verstorben.)

Dies war dringlich seitens der Klinik gewünscht, um so für seine psychische Stabilität sorgen zu können.
Ich hatte Sorge weil sie noch recht jung und wirklich sehr kurz! bei uns war. Aber sie hat das ganze Prozedere um Henry gut gewuppt.

Er schaffte es.
Und dann begann irgendwie der eigentliche Kampf.

Henry lernte wieder alleine und richtig zu essen.
Als Henry Zuhause ankam war er noch einige Zeit auf sehr starke Schmerzmittel angewiesen.
Er hatte keinen Appetit, wirkte optisch wie auf das zweifache seiner normalen Erscheinung aufgeschwemmt. Er war gar nicht gut drauf. Ich meine damit so gar nicht.

Ich machte mir Sorgen um ihn.
Er bekam zig Medikamente pro Tag; es sah bei mir aus wie in einer gut sortierten Apotheke.

Ich stellte mir für jede vier Stunden den Wecker, um ihn zum Essen zu bringen oder folgend zu päppeln (was die ersten Wochen, ehrlich gesagt, immer notwendig war).
Woche für Woche und dann über einen Monat. Und dann noch länger...

Ich begann, ihn täglich zu wiegen; er nahm zunehmend ab.
Ich beobachtete ihn - Er wollte selber essen, aber schaffte es einfach nicht und gab infolgedessen dann auf.

Ich begann also, ihn jeden einzelnen Grashalm quer anzureichen. So konnte er die Halme greifen.
Tag für Tag. Er gewann Vertrauen in sich und konnte als nächsten Schritt auf dem Menschenschoß, sich auf meiner Hand abstützend, Grashalme selber nehmen. Selektierend und weich mussten sie sein. Von Tag zu Tag wurde er routinierter und hungriger nach mehr.

Als nächstes musste er es schaffen, dies auch wieder selbstständig in ihrem Gehege machen zu können. Immer und immer wieder animierte ich ihn.

Diesen letzten Schritt, er schaffte ihn.
Danach gab es kein Halten mehr. Er aß und aß und isst er nicht immer noch, hat er etwas.

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Sehr oft war ich tief verzweifelt, und genauso oft empfand und empfinde ich Freude.
Es war eine sehr gute Entscheidung durch dieses lange Tal zu schreiten; er lebt mittlerweile vollkommen normal und das schon über 1,5 Jahre. Mit beginnenden Alterswehwechen, aber stets gut gelaunt.

Derzeit muss er einen recht ungewöhnlichen Hautpilz bekämpfen, was seinem zugewandten Naturell keinen Abbruch tut. Ich hoffe das Henry noch ein bisschen (ewig?!) mitmischen darf.

Seine kommunikative Art bereichert diese Räume hier, und er wird nicht nur von seiner Partnerin, sondern auch von mir sehr geschätzt und geliebt.

Er ist ein super tapferer kleiner Schweinemannn, der unglaublich viel Freude bringt und dem, der die Meerschweinchenseele meiner gesamten Haltung in 25 Jahren Meer- schweinchen war, langsam aber sicher gleich tut.

Henry ist trotz allem, was er mitbringt und hat, bis heute sehr vertrauensselig, freundlich und oft gut gelaunt.

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Er und Mershia leben vollkommen problemlos mit den Katzen hier zusammen.

Er hat ein traumhaftes Naturell, was auch mich dazu animiert, immer für ihn zu kämpfen und ihn durch seine schweren gesundheitlichen Krisen zu begleiten. Er gibt es auf seine Art zurück.

Ein Meerschweinchen bekommt man an jeder Straßenecke gekauft. Traurig aber wahr.

Dabei sind sie grandiose Tiere, welche unglaublich viel Freude bei möglichst artgerechter Haltung und Ver- sorgung bringen.

Henrys Leben (wie all die vor ihm) war und ist MIR sehr viel wert. Soviel wie ein Kleinwagen, in etwa.

Mein Goldjunge, der jeden Penny im Leben wert ist.

Seine Tierärztin freut sich immer wieder, dass er noch bei uns ist, und konnte uns bis dato jedesmal helfen oder schickte uns in fachärztliche Hände.

Henry und ich feiern nun zusammen unser drittes Weihnachtsfest; er wird ruhiger und müder.
Das darf er auch; ich weiß um seine Päckchen, und jeder neue Tag ist ein Geschenk.

Klingt total schnulzig, weiß ich ja *lach*, aber ich möchte betonen wie erfüllend diese kleinen Tierchen sein können. Wenn man in diese Welt eintritt, ist das auf eine Art meditativ, und auch die beiden bekommen Weihnachten wieder irgendetwas Besonderes und Schönes.

Das Christkind vermutet: etwas Kuscheliges.
 

10.12.2023

12.12.2023


weihnachtstiere

Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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