Spätes Glück
Es ist nun schon 40 Jahre her, dass der erste Chow Chow in mein Leben trat.
Ich wußte nicht, was auf mich zukommt und war völlig naiv. Aber das pechschwarze Boris-Bärchen hat mich gelehrt, was es heißt, einen Chow zu adoptieren.
So habe ich erst viele Jahre verstanden wie hoch es zu bewerten war, dass er mir direkt nach unserem Kennenlernen, im Fond des Autos hinter mir sitzend, über die Schulter geschleckt hat...
Der Chow ist ein Ein-Personen-Hund und dieser Person treu ergeben. Aber er ist auch ein bisschen stur, und man muss ihn schon überzeugen, wenn er etwas tun soll.
Nach Boris-Bärchen kamen noch weitere Chows, unter anderem Wolli, der mir viele Jahre treu zur Seite stand.
Und nun sollte es für mich, altersbedingt, als letztes ein cremefarbener Chow sein. So der Wunsch.
Tja... und dann war da in Facebook bei Chow in Not der Beitrag aus dem Tierheim Limburg. Dort gab es einen Wurf Chows mitsamt der Eltern.
Die gesamte Chow-Familie wurde amtlich in Obhut genommen. Sie lebten unter erbärmlichen Verhältnissen auf einem kleinen Grundstück von ca. 20 qm. Die Hunde hatten bis dato nichts kennengelernt, und für sie war die Aufnahme ins Tierheim eine drastische Verbesserung ihrer Situation.
Die Welpen waren verwurmt, hatten teilweise Giardien, waren verdreckt und mussten im Tierheim zunächst wieder einmal aufgepäppelt werden. Das haben die Mitarbeiter dort aufopferungsvoll auch getan.
Das Tierheim Limburg konnte alle Welpen gut vermitteln. Auch der Vater hat einen Super-Platz gefunden. Nur die Mutter ist leider im Oktober an den Folgen ihrer Ehrlichiose verstorben.
Zurück zu unserer Geschichte:
Was sollte ich tun?
Anrufen?
Ich habe mich nicht recht getraut... Einen jungen Hund würden die mir doch nicht geben. In meinem Alter...
Eine Woche habe ich gebraucht bis ich mir ein Herz gefasst und angerufen habe. Gemeldet hat sich eine Dame und wir haben vereinbart, dass ich mit meiner kleinen Hündin Pumpi kommen solle, und es solle vor Ort entschieden werden ob oder ob nicht.
Tja, und dann sind wir gefahren... Und da war er dann:
Iron
Wir sind ein Stück spazieren gegangen. Natürlich hat er sich überhaupt nicht darum gekümmert, wer denn da am anderen Ende der Leine war.
Streicheln?
Nein, danke.
Aber das Tierheim und ich waren uns schnell einig, und Iron sollte in die Eifel umziehen. Er wurde vom Tierheim auch noch „schön“ gemacht und kam frisch gebadet und gefönt am 5. August zu mir.
Und nun ist er da, der typische Chow. Einfach nur ein Traum.
Er macht nichts falsch, er ist gechillt, anhänglich und nur lieb.
Ich glaube ich habe mein spätes Glück gefunden, meinen Herzenshund. Herzlichen Dank an das Tierheim Limburg.
Pumpi und Iron im Büro:
Und im Oktober ist Iron ans Meer gefahren und hat sich dort sehr wohl gefühlt:
Manchmal, wenn Frauchen irgendwo hingeht, hat Iron etwas Stress:
Was macht sie denn jetzt schon wieder?
Ach so...
Ein Traum ging für Frauchen in Erfüllung, durch einen Traumhund. Danke nach Limburg.
Wir drei wünschen allen Frohe Weihnachten und einen guten und hoffentlich leisen Rutsch ins Neue Jahr,
Pumpi, Iron und Bea
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