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Benno

Vom Angstbündel zum König des Parks

Im Frühjahr 2004 begannen wir uns im Tierheim unseres Ortes nach 2 Katzen umzusehen. Vorher hatten wir 4 Jahre in einer Wohnung mit Tierhalteverbot gewohnt und kaum fertig eingezogen stand für mich fest, dass ich eigene Katzen haben möchte, da ich die beiden Katzen meiner Kindheit beim Auszug von Zuhause in meinem Elternhaus bei meinem Bruder zurücklassen musste. Dass diese neuen Katzen aus dem Tierheim kommen sollten, stand auch außer Frage.

Im April zog zunächst die scheue Turtle – eine wunderschöne, kleinwüchsige Tigerkatze – bei uns ein. Da sie nicht allein bleiben sollte, zogen wir im Juni nochmal los, um eine Gesellschaftskatze zu finden. Passend zu Turtle empfohlen uns die Tierheim-Mitarbeiter die schwarze Schönheit Ninja, für die die Entscheidung auch schnell gefallen war.
 
Eigentlich waren wir damit ja vollzählig, aber dann legten sie uns noch einen ganz besonderen Sorgenfall an's Herz: Benno – ein weiß-getigerter Kater.

Benno entsprach überhaupt nicht dem, was ich mir vorgestellt hatte. Die Optik ist zwar für eine Übernahme nicht wirklich ausschlaggebend, aber er wäre mir vermutlich in der Masse der Katzen eben gar nicht wirklich aufgefallen. Darüber hinaus wollten wir ausdrücklich ältere Katzen so ab 6-7 haben, Benno war geschätzt 2-3 Jahre alt.

Aber Benno war ein ganz armer Tropf, der mein Herz gleich ansprach. Er wurde mit einer Katzenfalle eingefangen, daher war über seine Vergangenheit nichts bekannt. Da er sich jedoch völlig anders im Umgang mit Menschen verhielt, als die vielen im Tierheim sitzenden halbwilden Katzen, ging man im Tierheim fest davon aus, dass er ausgesetzt wurde (weder Chip noch Tätowierung und niemand hatte sich nach ihm erkundigt).

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Ich glaube, ich habe nie zuvor ein solches Häufchen Katzenelend im Tierheim selbst gesehen. Er saß ganz zurück gezogen in seinem Korb und schaute nur ab und zu ängstlich und misstrauisch mit seinen außergewöhnlich großen und hellen Augen um die Ecke hinaus.

Ganz offenbar hatte er Angst vor der Situation und den vielen anderen Katzen, denn von bekannten Menschen anfassen und auf den Arm nehmen, ließ er sich problemlos,  wenn sie zu ihm gingen.

Das war auch nötig, denn Benno verließ seinen Korb niemals, musste auf dem Arm gefüttert werden und mache unter sich in den Korb, daher musste er auch regelmäßig trocken gelegt werden. Den Katzenpflegerinnen lag sehr viel daran, dass er schnell ein gutes Zuhause findet und da mein Freund ihn optisch und vom
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Namen her sehr schön fand und sich daher auch zu einer dritten Katze breitschlagen ließ, nahmen wir ihn auch mit und kamen so mit 2 neuen Katzen nach Hause.

Zuhause angekommen dann die große Überraschung: Anstatt sich erstmal unter die Couch zu verziehen, wie wir es erwartet haben, begann er sofort, zwar etwas vorsichtig, aber doch sehr neugierig und zügig die ganze Wohnung zu erkunden.

Er war plötzlich ein ganz anderer Kater, fraß sofort von selbst und war vom ersten Tag an absolut stubenrein. Er wurde nie wirklich ein guter Freund der anderen Katzen, war von Anfang an eher auf uns Menschen bezogen, aber es kam auch nie zu größeren Unstimmigkeiten.
 
Schon im Juli gab es seinen ersten Freigang, der ja immer mit viel Zittern verbunden ist – aber er kam von selbst wieder rein und blieb auch – im Gegensatz zu allen Katzendamen, die ich jemals hatte ;-) - bis heute nie länger weg. Er ist zwar zeitweise fast ständig draußen, kommt aber jeden Tag mindestens 3-4 mal nach Hause, um nach dem Rechten zu sehen. Muss ja alles seine Ordnung haben ;-)

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Eine besondere Herausforderung stand Benno und uns bevor, als wir uns entschieden, einen Hund aufzunehmen.

Wir suchten im TH extra einen katzenverträglichen Hund und fanden in unserer Shiwa auch einen, aber Benno reagierte mit einer derartigen Panik, dass ich anfangs wirklich Sorge hatte, wir könnten Shiwa nicht behalten. Während die anderen Katzen sie nur ignorierten, kam Benno fast 3 Tage nicht unter Tisch, Couch oder hinter dem Kühlschrank raus, wenn er überhaupt mal drin war.

Erst nachdem wir eine Zusammenführung forcierten, so dass Benno merken musste, dass Shiwa ihm nichts tut, ging es voran und bald baute Benno ein weitaus innigeres Verhältnis zu Shiwa auf, als eine der anderen Katzen und auch als die Katzen untereinander. Häufig schmusen die beiden oder Benno lässt sich von ihr putzen.

Nachdem Benno so lernte, dass Hunde nicht alle böse sind, war auch der Zuzug eines weiteren Hundes nach 1½ Jahren kein großes Problem mehr. Er ist hier es der unangefochtene Herrscher und das hat er schnell begriffen, denn die beiden Hundemädels kuschen im Zweifel vor ihm.

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Ich denke heute, dass Benno als er hierher kam, noch deutlich jünger war. Er war zwar damals schon relativ hochgewachsen, aber sehr schmächtig und ist inzwischen zu einem sehr stattlichen Kater von 7 kg – ohne dick zu sein – herangewachsen, der uns die Haare vom Kopf frisst. ;-)

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Insgesamt ist er in den 4 ½ Jahren, die er bei uns lebt, ein völlig anderer Kater geworden: Viel selbstbewusster – zumindest im Vergleich zu dem Angstbündel vorher. Bis heute ist er jedoch fremden Leuten gegenüber eher zurückhaltend, geht anderen Katzen eher aus dem Weg, ist aber bei ihm bekannten Menschen ein Schmuser der seinesgleichen sucht, aber auch wehrhaft, wenn ihm etwas nicht passt.

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Wir wohnen in einem Schlosspark und er stolziert hier jeden Tag umher mit einer Eleganz und einer Überlegenheit, die wir damals nie für möglich gehalten haben. Er ist wahrlich der König des Parks und treibt sich auch besonders gern im Schlosshof rum.

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Besonders gern jedoch, begleitet er uns und die Hunde bei den großen Gassirunden durch sein Königreich. Er betrachtet uns offensichtlich als seine persönliche Leibgarde bei der Patrouille durch sein Residenzanwesen – schließlich muss man ja für Ordnung sorgen ;-)

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P.S.: Man beachte die dreifarbige Nase auf den Fotos. Er ist halt etwas ganz Besonderes
:-p

21.12.2008

23.12.2008


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