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Cedric

Die Sache mit den Bullterriern und dem Zink

Bullies sind anders.

Blablabla... Mal ehrlich, wer behauptet von seiner Rasse nicht dass sie ganz was Besonderes wäre?
Also habe ich nicht viel darum gegeben wenn mir jemand erzählte Bullterrier wären anders als „normale“ Hunde. Oder wenn Frau Schürmann von 'Bullterrier in Not' die Vierbeiner gar in Bullterrier und in Hunde unterteilte.
Gut, spätestens nachdem der Zweite bei mir einzog wusste ich, was gemeint war.

Das typische kreiseln, gerne auf dem Bett (meine Hunde haben zur Schonung meines Bettes übrigens inzwischen ein Trampolin). Das benutzen der Rückenlehne einer Couch als Rennbahn. Wellness in Zimmerblumen. Leider auch ersticken an den unmöglichsten Sachen weil die Zähne geschont werden und alles am Stück runter geschlungen wird. Tja, und auch die Sache mit dem Zink.

Das erste Mal hörte ich davon, als unsere Ilse bei mir einzog. Das war 2012.

Bis dahin hatten mir meine Bullterrier schon einiges beigebracht, leider auch was Gesundheit oder eben Krankheit angeht. Dann tauchten zwei vier Monate alte Welpen auf und rüttelten unser Leben kräftig durcheinander.

Wir haben damals ein Tagebuch für die beiden begonnen. Ihr könnt es hier lesen.

Es gibt Bullies, die aufgrund einer Erbkrankheit kein Zink verstoffwechseln können.
Fehlendes Zink verursacht die vielfältigsten Symptome. Hautprobleme, Wachstums- störungen, Fehlbildungen, ein schwaches Immunsystem und damit eine große Anfälligkeit für Infektionen.

Die Krankheit heisst letale Akrodermatitis (LAD) und die Hunde werden kurz „Zinker“ genannt.

Ilse war seit fast vier Jahren bei mir und größtenteils stabil, als ein weiterer Zinker in unser Leben treten sollte.

Meine alte Bullterrierhündin war gerade verstorben und mir ging es gelinge gesagt be scheiden. Ihr kennt meine Reden, ich wollte die Anzahl der Hunde verringern. Bis ein solches Bewerbungsfoto rein schneite.

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Unsere liebe Christiane verbindet durch ihre Tätigkeit beim DCBT den Tierschutz und die Züchterei auf kurzem Wege soweit das geht. So erfuhr sie von diesem Welpen der die ersten Anzeichen von LAD zeigte. Sie wollte ihn unbedingt gut unterbringen.

Er wurde bei seiner Züchterin geliebt und gepäppelt, aber aufgrund der Konstellation mit ihren eigenen Hunden wollte man für den Kleinen etwas finden wo er mit anderen Hunden zusammenleben kann, die ihn nicht unterbuttern und denen er gewachsen ist.

Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person ergänze ich jetzt an dieser Stelle um ein wörtliches Zitat, das ich nie veröffentlicht hätte, weil es mir unangenehm ist und ich dann wieder rot werden muss:

„Er sollte ein Zuhause bekommen wo er genauso wichtig war wie beim Züchter. Die Person für seine Pflege sollte ein ganz besonderer Mensch sein, einer mit ganz besonderen Eigenschaften. Das besondere Etwas für einen ganz besonderen Hund!“

Naja, ich war relativ entspannt. Dem Hund ging es gut, er war nicht in Gefahr, es wird sich schon jemand finden. Trotzdem fragte mich die Stimme in meinem Ohr wie man es eigentlich schafft einen Regenbogen quer über den Hund zu projizieren...

Es begann etwas was ich jetzt mal ganz frech als penetrant und subtil bezeichnen möchte.

Die beiden Damen von Bullterrier in Not riefen abwechselnd bei mir an.
 
Hast du das Foto gesehen? Jaaaa...
Süß, ne? Jooooo...

Weißt du schon jemanden der ihn nehmen könnte? Nein...

Am besten wäre ja jemand der Erfahrung mit der Erkrankung hat. Aha...

Ach so, und nette Hunde sollte er doch haben. Klar...

Naja, es muss auch jemand sein der was sieht und frühzeitig erkennt wenn was nicht in Ordnung ist. Hmhm...

Meine Tierärztin begann sich zu amüsieren und sagte dass wir uns ja dann beim nächsten Mal mit zwei Hunden sehen werden. Grmpf...

Mir ging der Regenbogen nicht aus dem Kopf. Ein Zeichen?
Ich war neugierig geworden und guckte auf die Seite der Züchterin.

Als ich den Papa des Kleinen sah haute es mir den Boden unter den Füßen weg. Die Zeichnung in der rechten Gesichtshälfte entsprach zu 100% der meiner verstorbenen Hündin, an der gleichen Stelle der Knick, die gleichen Teile des Ohres waren frei, ich musste zehn mal hingucken.

Aber im Ernst, noch einen Hund?
Wieder bewusst einen kranken Hund?
Ein Pulverfass das jeden Moment explodieren könnte?

Naja, was soll ich lange schreiben, ihr kennt mich, die Antwort lautete natürlich ja. :-)
Ich hatte verloren, der kleine Lord zog ein.

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Und hier kann ich nur schreiben, was ich jedes mal schreibe:
Es war schon im Vorfeld alles klar, auch unter den Hunden. Er kam an, alle sagten nur locker „Ach, hey, da bist du ja endlich.“ und gut war.

Ganz besonders unser Opa Pascha tat sich als Stütze und Kissen hervor.
Oppa, du fehlst... :-(

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Die Vetsuisse Fakultät Bern forscht an einem Gen-Test. Der Erbgang scheint dem der PLL zu ähneln. So kann es aus einer Verpaarung zweier äußerlich gesunder Hunde die jedoch Träger des Genes sind  zu einem Wurf mit Trägern und auch erkrankten Tieren kommen. Natürlich haben wir auch Blut von unseren Mäusen eingesandt.

Das tückische an der Erkrankung ist, dass sie ab der neunten Woche erst wirklich anfängt, ihr fieses Gesicht zu zeigen. Bis dahin unterscheiden sich die Hunde fast nur durch Kleinwüchsigkeit und Farbverlust von ihren Geschwistern, doch dann geht es los.

Unser Lord zeigte mal das ganze Programm. Pusteln, entzündete Haut, verhornte Füße. Er sah schlimm aus. Zusätzlich hatte er eine Futtermittelallergie im Gepäck.

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Aber er hatte auch alles das dabei was ein junger Hund sonst so hat: gute Laune, Flausen im Kopf, viel Appetit und eine eigene Vorstellung davon was einem Lord so zusteht. :-)

Inzwischen sieht er wieder deutlich besser aus und so ganz langsam legt er ein bisschen an Gewicht und Größe zu. Bald knacken wir die 5 Kilo-Grenze. :-)

Mit Ilse ist er ein Herz und eine Seele; die beiden lungern immer zusammen irgendwo rum. Geschlafen wird eng aneinander gekuschelt.

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Und wenn der Kamin an ist, weiß man sowieso wo man die beiden findet. :-)

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11.12.2016

13.12.2016


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