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Beetlejuice & Sirius

Die Geschichte von Beetlejuice und Sirius ist schon lange her, aber ich möchte sie euch dennoch erzählen.

Ich war lange Jahre ehrenamtlich in den Tierheimen tätig, dort kümmerte ich mich vor allem um die Vermittlung von Farbratten. Privat hatte ich meist 2-3 Rudel und langweilig wurde es nie. So auch nicht bei dieser Aktion.

Ein Tierheim hatte die Information, daß an einem Waldrand Ratten ausgesetzt wurden.
Hundebesitzern, die dort täglich mit ihren Hunden spazieren gingen wurden auf die weißen Ratten aufmerksam, die dort hin und her huschten. Die Spaziergänger legten Nudeln und Gemüse aus, und konnten mindestens vier Ratten zeitgleich beim Fressen beobachten.

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...So, jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben, da es ja um mich und meine Geschwister geht.

Ich bin ein süßes kleines Albinoböckchen und bin mit meinen Geschwistern dort im Wald aus dem Käfig geschüttet worden.

An mein vorheriges Leben kann ich mich nicht mehr erinnern, aber unser Besitzer wollte uns anscheinend nicht mehr. Also landeten wir hier!

Wir haben es uns erstmal gemütlich gemacht. Wir haben eine Maus als Nachbarin, aber da sie uns nicht störte einigten wir uns darauf, den jeweils anderen in Ruhe zu lassen.

Dann kamen plötzlich zwei große Hunde zu uns und schnüffelten am Holz herum. Bin ich froh gewesen, das sie nicht an uns herankamen, außerdem haben wir uns schützend vor unsere Schwestern gestellt. Am nächsten Tag brachten uns die Zweibeiner, bei denen die Hunde dabei waren, etwas zu essen - War schon lecker das Zeug... Besser als das, was da so rum lag...

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Ich fuhr zusammen mit einer Freundin mit der ich die Vermittlung zusammen tätigte, erstmal zur Besichtigung dorthin.

Die Albino-Ratten die wir dort sahen, waren zwar schüchtern, aber sehr neugierig. Sie ließen sich mit Paste locken und waren an den Butterkeksen interessiert. Eine lief mir doch glatt über die Füße, aber da ich im Astgewirr stand, konnte ich sie nicht greifen.

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....Hihihi, die hab ich vielleicht erschreckt... Aber ich bin ja nicht blöd und lass mich fangen... Da hätte ich ja meine Geschwister alleine lassen müssen und wer weiß, wo ich hingekommen wäre... Aber das Futter, das sie uns gaben... war lecker... mjam....

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Wir beschlossen, es erst einmal mit Lebendfallen zu versuchen. Wenn das nichts brächte, müssten wir wohl den Holzstoß umschichten. Als nach einem Tag noch keine Ratten in die Fallen gegangen waren, machten sich zwei Tierheimmitarbeiter und vier Rattenhalter auf den Weg und schichteten den Holzstoß um.

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....in diesen komischen Kästen hat es sooooo lecker gerochen, aber nach Abstimmung haben wir beschlossen, das unsere Vorräte erstmal reichen, und wir das lecker riechende Zeug noch nicht essen, war ja auch nicht so einfach ranzukommen...

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Das geschah am späten Nachmittag. Die Ratten hatten sich unter dem Holz schon Gänge gebuddelt und es sich schön eingerichtet. Eine Maus hatte sich dort auch ein Nest eingerichtet, das wir leider zerstört haben. Die Maus war sichtlich sauer und versuchte uns schnell aus dem Weg zu gehen.

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....Eyyyyyy, die haben uns unser Dach über dem Kopf Stück für Stück geklaut und dann auch noch angefangen unsere Wohnung zu verwüsten!

Außerdem haben die sich ständig über Artgenossen von uns unterhalten und was sie mit ihnen schon erlebt haben... Klang schon interessant, aber ist das ein Grund und hier alles zu zerstören?!
HALT AUFHÖREN!

Aber auf mich hört hier ja keiner... Obwohl ich schon so ein starker Bock bin!

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Wir versuchten so vorsichtig wir möglich vorzugehen, damit wir keine Ratte oder sonstige Tierchen verletzten, was sich als gar nicht so einfach erwies, da das Holz stellenweise schon zerbrach, wenn wir es anfassten. Es lag schon ziemlich lange dort und war recht morsch.

Als wir fast den ganzen Stoß umgeschichtet hatten, sahen wir eine kleine weiße Ratte an uns vorbei springen. Eine von uns griff beherzt zu und wir hatten den ersten Erfolg!

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...Könnt ihr euch vorstellen, was diese Menschen angerichtet haben, als sie unsere Wohnung zerstört hatten?
Sie haben auch noch eine meiner Schwestern in die Hand genommen und dann auch noch in so einen komischen Kasten gesteckt, da kam meine Schwester nicht mehr raus....!

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Nach diesem Erfolg waren wir motiviert und gruben die Gänge auf, dabei bekamen wir noch mehr Ratten zu Gesicht, wir gruben vor und hinter ihnen und konnten noch eine fangen.

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...Jetzt reicht es aber, also langsam werd’ ich sauer!
Jetzt haben die auch noch meinen Bruder genommen! Jetzt bin ich hier der einzige... Aber so groß bin ich auch nicht, das ich das alleine schaffe... Ich hab eine meiner Schwestern gepackt und mich in unser Geheimversteck zurückgezogen.

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Zwei hatten wir schon, als machten wir weiter. Leider fing es dann auch noch an zu regnen und wir wurden nass bis auf die Haut.

Mittlerweile hatten wir uns bis zum Waldrand durch viele Gräben gegraben und wir sahen immer wieder eine kleine Ratte, bekamen sie aber nicht zu fassen. Nur durch einen beherzten Zugriff ging sie uns dann ins Netz.

Drei!
Die Tage vorher waren wir sicher mindestens vier gesehen zu haben, aber es zeigte sich einfach keine Ratte mehr. Also beschlossen wir die Aktion abzubrechen und Fallen aufzustellen. Klatschnass und kaputt machten wir uns auf den Weg nach Hause unter die Dusche.
Die drei gefangenen Ratten kamen zu einer Rattenhalterin und wurden erstmal getrennt und versorgt.

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...Als es dunkel wurde, bin ich mit meiner Schwester vorsichtig nach draußen gegangen, es sah alles anders aus. Es war ruhig und wir hatten kein Dach mehr über dem Kopf. Und wir waren alleine.

Ich wusste nicht was ich tun soll, aber wir hatten noch ein paar Vorräte und damit stillten wir erstmal unseren Hunger. Am nächsten Tag kamen wieder die Hunde... Meine Schwester war so unvorsichtig und ließ sich draußen sehen.
Nachmittags kam dann eine Frau, die diesen Kasten kontrollierte und uns das Futter klaute, das die andere uns hingelegt hatten... Erst nehmen sie uns unsere Geschwister und dann auch noch das Futter... Es war nur noch dieser dumme gut riechende Kasten da...

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Nachdem noch eine Ratte gesichtet worden war, kontrollierten wir zwei Mal am Tag die Falle und beschlossen, zwei Tage später noch mal hinzugehen.

Also machten wir uns am Pfingstmontag noch mal auf, den Holzstoß zurückzustapeln und noch mehr Gänge freizulegen. Wir schafften es nach einiger Zeit zwei weitere Ratten einzufangen.
Als der Holzsstoss wieder an seinem Platz stand und wir den Ort des Geschehens so einigermaßen von Spuren bereinigt hatten, beendeten wir die Aktion und hofften, dass keine weiteren Ratten mehr dort waren.

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...Die kamen heut schon wieder und stellt euch vor, die haben mich doch glatt gefangen, so schnell hab ich gar nicht geschaut, und meine Schwester haben die auch.
Dann haben sie uns in so ‘nen Kasten gepackt und in so ein schaukelndes Etwas.

Als es ruhiger wurde, waren wir in einem Zimmer und sahen endlich unsere Geschwister wieder. Ich kam zu meinem Bruder und unsere Schwestern standen nebenan. Warum denn das bitte?
Aber wir wurden total verwöhnt, wir bekamen ein richtiges Haus, viel zu essen und wir wurden gestreichelt... Komisch schon, aber schön.

Nach einigen Tagen wurden unsere Schwestern Flora, Fauna und Terra abgeholt. Wenig später wurden auch wir wieder in diese Box gesetzt und mit dem schaukelnden Etwas zu einer anderen Frau gebracht, dort waren in einem Nebenzimmer auch unsere Schwestern, die inzwischen von uns Babys bekommen hatten, haben wir gut gemacht , gell. *Grins* lauter kleine weiße Ratten...

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Wir kamen in einen schönen Käfig und die Frau sagte zu uns, dass wir für immer hier bleiben können. Sie nannte uns Sirius und Beetlejuice.

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Die beiden Jungs durften ihr Leben inmitten eines Rudels bei mir verbringen. Die Mädels und die Babys wurden alle in ein neues Zuhause vermittelt und durften ihr Leben mit anderen Ratten teilen.

Solche Notfälle gab und gibt es leider immer wieder.
Es ist schade, das einige Menschen meinen, dass man seine Tiere so entsorgen kann; sie sind sich scheinbar nicht im Klaren darüber, welchen Gefahren sie ihre Tiere aussetzen.

Gezüchtete Haustiere haben in der freien Wildbahn geringe Überlebenschancen, da ihnen ein Teil der Instinkte abhanden gekommen ist und gerade weiße Tiere sehr auffällig sind und daher schnell als Futter von Füchsen, Greifvögeln etc. enden.

Wenn man seine Tiere aus egal welchen Gründen nicht mehr halten kann, gibt es Tier- heime oder private Stellen an denen man die Tiere abgeben kann. Solche Aktionen wie hier beschrieben sollte man seinen Tieren ersparen.

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14.12.2014

16.12.2014


weihnachtstiere

Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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