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Stella

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Auf der Suche nach einem älteren Hund stießen wir auf die Seite der Streunerherzen e.V., die Hunde aus Sardinien vermitteln.

Wir interessierten uns für einen Hund, der bereits auf einer Pflegestelle in unserer Nähe war. Es stellte sich heraus, dass der bereits ein Zuhause gefunden hatte. So ließen wir uns auf das Abenteuer ein, einen Hund zu übernehmen, den wir nur von Fotos, einem Video und Beschreibungen von Mitarbeitern der Tierschutzorganisation kannten.

Stella war 10 Jahre alt und hatte die letzten 7 Jahre im Tierheim von Olbia/Sardinien verbracht, wo sie die tristen Tage mit ca. 700 anderen Hunden in einem kleinen Gehege ohne Anreize verbracht hat.

Am 25.4.2014 fuhren wir zum Hamburger Flughafen, um den Hund direkt dort in Empfang zu nehmen. Andere Familien und Mitarbeiter von Streunerherzen warteten ebenfalls auf ihre Schützlinge. Wir waren sehr aufgeregt und es herrschte allgemein eine freudige, erwartungsvolle und gespannte Atmosphäre.

Dann war der Augenblick da!

Die Flugpatin (die auch Mitarbeiterin von Streunerherzen ist) schob zwei Gepäckwagen, neben eigenem Gepäck beladen mit Transportboxen für 4 Hunde und zwei Katzen, in die Empfangshalle. In einer ruhigen Ecke wurden die Formalitäten erledigt und es folgte der spannende Augenblick, als die Box von Stella geöffnet wurde.

Sie hatte relativ entspannt in ihrer Box gelegen, wollte sie aber nicht verlassen. Zögerlich kam sie schließlich heraus und folgte uns ängstlich an der Leine zum Auto. Während der Fahrt entspannte sie etwas und interessierte sich für ihre neue Umgebung.

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Auf dem Weg zum Haus schnüffelte sie an jedem Grashalm und auch das Haus inspizierte sie neugierig und vorsichtig, aber gründlich. Kurz verweilte sie in ihrem Körbchen, um dann den oberen Stock zu erkunden. Die Treppe hinauf hat sie bewältigen können, aber runter musste sie getragen werden.

Die erste Nacht lief sie unruhig im Haus umher, legte sich immer woanders hin. Ich blieb in ihrer Nähe und habe die erste Nacht auf den Sofa verbracht.

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Stella hat vom ersten Tag an auf ihre sanfte, vorsichtige und interessierte Art ihre Umgebung erkundet. Sie hat in jede Schublade oder Blumentopf geschaut, an der Zeitung oder anderen Dingen, die wir in der Hand hatten, gerochen, zögerlich den unbekannten Rasen betreten und Treppensteigen gelernt.

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Doppelt gesichert hat sie auf immer länger werdenden Spaziergängen ihre Muskeln trainiert, die Umgebung, andere Hunde und Menschen kennengelernt. Anderen Hunden gegenüber hat sie sich unterwürfig verhalten und erst einmal beobachtet, wie die auf sie reagieren. Den Menschen, ob groß oder klein, begegnet sie freundlich interessiert.

Unglaublich fanden wir, dass sie vom ersten Tag an stubenrein war und ohne Probleme an der Leine ging. Stella hat für uns selbstverständliche Dinge bestaunt und sich dabei hingesetzt, wie z.B. Autos im Kreisverkehr, andere Tierarten oder den Anblick von Elbe und Strand.

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Noch immer bleibt sie stehen und betrachtet ausgiebig Alltagssituationen wie alte Menschen am Gehwagen, Jogger, Gärtner bei der Arbeit oder gesellt sich zu Nachbarn, die ihre Angehörigen verabschieden, Personen, die ihre Autos beladen oder schaut in offene Lieferwagen.

Es gab in den letzten Monaten so viele Kleinigkeiten in ihrer Entwicklung, über die wir uns gefreut haben, wie z.B. nach drei Monaten ihr erstes Bellen, als sie unseren Nachbarshund, der sie bei jeder Begegnung anbellte, in seine Schranken wies und seitdem Ruhe ist.

Ihre Freude und plötzliche Verjüngung, wenn sie auf einen bestimmten Hund trifft, der erste Sprung über einen Graben, wälzen auf dem Rasen oder das Fliegen von großen Mengen Laub, wenn sie, reinlich wie sie ist, ihr Geschäft abdeckt.

Inzwischen können wir sie an sicheren und überschaubaren Stellen ableinen.
Ihr Gehör ist eingeschränkt und wir können sie nicht abrufen. Stella behält uns im Blick; ihr Entfernungsradius ist größer geworden und es ist das größte Glück, wenn sie aus freien Stücken auf uns zugestürmt kommt.

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Stella ist ein selbstbewusster Hund geworden.
Bei Begegnungen mit anderen Hunden ist sie souverän und nicht mehr unterwürfig.
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Sie fordert ihre Streicheleinheiten ein, ohne aufdringlich zu sein, indem sie sich nahe zu einem legt oder solange auf dem Rücken liegen bleibt, bis sie am Bauch gekrault wird. Wenn sie genug geknuddelt wurde, legt sie sich zwei Meter entfernt hin.

Es gibt manchmal Meinungsverschiedenheiten, welcher Weg gegangen wird. Dann legt sie sich hin und geht keinen Schritt weiter. Nach spätestens fünf Minuten gibt sie meist nach. Spaziergänge bei Regen könnten, wenn es nach ihr ginge, ausfallen und werden als Kompromiss verkürzt ausgeführt.

Wo sie keinen Spass versteht sind Abweichungen von den Futterzeiten.
Sie geht unruhig umher, wirft den Napf umher. Wenn der Fressnapf nicht da steht, randaliert sie mit dem Trinknapf. Sollten wir uns noch auf dem Spaziergang befinden, zieht sie (nur dann) den Gassigänger im Eiltempo nach Hause, drängt durch die Tür und steht mit vorwurfsvollen Blick am Futterplatz. Seit einem heftigen Magen-Darm-Virus im Sommer verträgt sie am besten Selbstgekochtes.

Vor einer Woche hatte sie eine umfangreiche Zahnsanierung, bei der 16 Zähne gezogen wurden, so dass wir erst einmal weiter für unsere Prinzessin kochen werden.

Stella ist eine unkomplizierte Hündin, die sich mit ihrer sanften, freundlichen Art nicht nur in unsere Herzen geschlichen hat. Nachbarn und Freunde mögen sie, auch fremde Personen sprechen mit ihr oder streicheln sie, wenn sie von Stella interessiert betrachtet werden.

Stella fährt ohne Probleme im Auto, im Bus und seit neustem auch im Fahrradanhänger mit. Sie bleibt allein und verbringt die Zeit mit Schlafen. Sie wurde für einen Kurzurlaub mit auf Reisen genommen, aber auch schon für 5 Tage bei Freunden untergebracht, was unproblematisch verlief. Für andere Gassigänger ist sie aufgeschlossen.

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Das Leben von Stella hat sich komplett verändert und sie hat sich souverän darauf eingelassen.

Sie ist ein Goldschatz und wir freuen uns jeden Tag, dass wir sie haben.

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei den Mitarbeitern der Streunerherzen und des Tierheimes in Olbia bedanken, die sich mit Herzblut für das Wohl der Tiere einsetzen.

Die Beschreibung von Stella war so, wie sie wirklich ist. Wir haben darauf vertraut und sind mit einem Traumhund belohnt worden. Vielen Dank!

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Schenefeld, den 23-11-2014

Anja Brandt

02.12.2014

04.12.2014


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

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