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Pelle

Der TV-Star

Pelle war das, was man ein "Trennungsopfer" nennt...
Seine Besitzer haben ihn und die spanische Mischlingshündin Dikdik, abgegeben, als sie sich trennten.

Wir haben an einem Sonntag im Jahr 2000 - die Kampfhundehysterie war in vollem Gange - "Tiere suchen ein Zuhause" im WDR geschaut. Damals noch mit der wunderbaren Claudia Ludwig als Moderatorin.

Es waren in der Hauptsache "ganz normale" Hunde, die zur Vermittlung standen, und dann kam Claudia Schürmann von Bullterrier in Not ins Studio und brachte Pelle mit.

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Pelle, ein waschechter Bordeauxdoggen-Rüde; wir trauten unseren Augen kaum.
Er war übrig geblieben und hatte es schwerer, ein neues Zuhause zu finden, als seine ehemalige Partnerin, die spanische Strandläuferin Dikdik.

Zunächst sollten die beiden Hunde nur zusammen vermittelt werden, da sie es beide von klein auf so gewöhnt waren, einen Partner zu haben. Für Dikdik fand sich jedoch recht schnell eine Liebhaberin der spanischen Hunde, sodass sich die Vermittler umentschieden und die beiden nun doch trennten, weil sie Dikdik eine Vermittlung nicht unnötig erschweren wollten.

Pelle war nämlich zu dem damaligen Zeitpunkt zu einem sogenannten "Kampfhund" mutiert...
Quasi über Nacht wurden er und seine Leidensgenossen zu Bestien abgestempelt, für die man - wollte man sie behalten - viel Papierkrieg und behördliche Auseinandersetzungen in Kauf nehmen musste.

Trotz aller Widrigkeiten mit dem hiesigen Ordnungsamt haben wir uns dennoch nicht davon abhalten lassen, einer weiteren BX ein neues Heim zu bieten zu wollen.

Wir besuchten Pelle also am darauf folgenden Wochenende mit Gina, unserer jungen BX- Hündin (Ben unser alter Bouvier blieb zu Hause bei meiner Mutter) bei Bullterrier in Not in Herford.

Tja, und da waren wir nicht die Einzigen, wie wir feststellen durften...
Es war eine wahnsinnige Menge an Leuten gekommen, um Pelle kennenzulernen und ihn zu adoptieren. Ich ließ schnell die Ohren hängen, denn ich rechnete mir keine Chance aus. Ich wollte nicht enttäuscht werden, und bat Frank darum, wieder zu fahren.

Der wollte aber die 3-stündige Fahrt im Schneematsch und Nebel nicht umsonst gefahren sein und sagte "Wir versuchen es. Wir haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen."

Nun gut, ich gab dann nach, und als die Pflegestelle mit Pelle im Auto am Ort eintraf, stürzten sich alle mehr oder weniger auf den armen Kerl. Jeder quatschte ihn zu und fasste ihn an, ohne Rücksicht, ob dem Hund das überhaupt so recht war.

Wir waren die einzigen, die weiter weg am großen Tor standen, hinter denen sich die Zwinger der anderen Nothunde befanden, und warteten einfach ab. Ich wollte nicht in der Menge der Menschen stehen und den armen Hund bedrängen.

Und dann geschah etwas Magisches... und ich schwöre auf das Leben meiner Hunde, es war wirklich so:

Die Frau, die Pelle mitgebracht hatte, leinte den Jungen ab; wahrscheinlich damit er selber entscheiden konnte ob er in dieser Traube aus Menschen bleiben wollte oder eben nicht... und er entschied sich...

Er schaute sich um, sah uns beiden (Gina war noch im Auto) am Tor stehen und kam schnurstracks auf uns zu, setzte sich bei meinem Mann zwischen die Beine und lies sich krabbeln, als würde er ihn bereits seit Jahrzehnten kennen. Es gab einige, die ihn lockten und riefen, aber völlig umsonst.
Pelle saß und lies sich nicht von dem Geschnalze und Gesäusele beeindrucken.

Später erfuhren wir, dass das der ausschlaggebende Punkt war, dass wir ihn bekommen haben, denn natürlich blieb das nicht unbemerkt von Claudia Schürmann.

Dann hieß es, man dürfe mit Pelle und Begleitung ein kleines Stück Gassi gehen, wenn man möchte. Es waren außer uns nur ein Mann mit einem Rauhhaardackel an der Leine, dessen Frau mehr als skeptisch auf Pelle schaute, die daran Interesse zeigten.

Wir liessen dem Mann mit Rauhhaardackelchen und Ehefrau den Vortritt.
Nun, Pelle zog wie ein Ochse, war extrem gestresst und alles andere als leicht zu händeln, das merkte auch unser Dackelfreund, der wahrscheinlich endlich mal einen "echten" Hund haben wollte (den Eindruck hatten im übrigen nicht nur wir).
Er kam schweißgebadet wieder und übergab uns den Hund.

Gina kam dazu und wir gingen dann zu viert Gassi.
Auch bei uns zog er wie nix Gutes, schaute aber immer wieder zwischendurch Frank an und fand Gina im Gegensatz zum Dackelchen interessant.

Lange Rede, kurzer Sinn, wir wurden wieder nach Hause geschickt, ohne das wir gewusst hätten, ob wir überhaupt in die engere Wahl gekommen wären.

Einen Tag später (ein Sonntag) rief man uns an und sagte zu, dass wir ihn nach positiver Vorkontrolle bekommen würden.

Die Woche darauf holten wir den Jungen dann ab.

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Er hatte sich schnell an seine neue Umgebung und auch Ben gewöhnt, und genoss es sichtlich, mit Gina endlich ein BX-Mädchen an seiner Seite zu haben.

Er war ein gehorsamer Hund; wir konnten ihn immer offline laufen lassen. Raufereien waren ihm fremd; im Gegenteil, mit seiner Ruhe und seiner sozialen Kompetenz hat er so manches Streitpärchen gesplittet und eine Beißerei verhindert.

Er war mein Fels in der Brandung, ich konnte mich immer und in jeder Lage auf ihn verlassen.

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Neun Jahre teilte er sein Leben mit uns, Ben und Gina und später mit Nico und Vanity.

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Gina starb dann am 15. Mai 2009 im Alter von 10 Jahren und nur 2 Wochen später ging auch Pelle für immer von uns und folgte seinem Mädchen.

Er wurde erstaunliche 12 ½ Jahre und war bis zum Schluss lebensfroh und gut zu Fuß.
Nur sein Herz hat nicht mehr mitgemacht.

Er war noch mit 10 Jahren ein agiler und lebhafter Hund, dem man sein Alter lediglich an seinem grauen Schnäuzchen ansah.

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Innerhalb von nur 2 Wochen blieb Vanity somit alleine zurück und war schrecklich traurig. Sie hat Pelle sehr geliebt, und er war immer für sie da, hat sich alles gefallen lassen von dem übermutigen Jungspund. Er fehlte ihr schrecklich und uns auch.

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Pelle an der Leine von Vani

Am 04. Juli 2009 hat ein sanftes Herz aufgehört zu schlagen und wir waren untröstlich.

Gina & Pelle (und inzwischen viele unserer BXen) toben nun gemeinsam über die Wiesen im Regenbogenland...

Mach's gut mein Grosser... Wir werden Dich immer vermissen!

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24.12.2022

02.12.2023


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