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Echo

Gut Ding will Weile haben...

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Vor drei Jahren konntet ihr hier im Couch gesucht-Adventskalender den Anfang von Echos Geschichte lesen.

Was soll ich sagen – seitdem hat sich so unglaublich viel getan! Von Echos „Verwandlung“ möchte ich also heute erzählen.

Im November 2017 war mein kleiner Kater gerade erst zwei Monate bei mir.

Da hatten wir bereits eine schwierige Zeit hinter uns – er war unsauber und machte so gut wie überall hin, nur nicht in sein Katzenklo. Zudem ließ er sich kaum anfassen und hatte furchtbare Angst vor allem und jedem.
Zwischenzeitlich war ich schon echt verzweifelt und wusste nicht mehr, was ich noch tun soll, da er dann auch noch unter Durchfall litt.

Aber schrittweise stellten sich die ersten Verbesserungen ein!

Dem ersten Silvester mit Echo habe ich ziemlich nervös entgegengesehen.
Normalerweise bin ich an Silvester immer bei meinem Pferd, aber in Absprache mit den anderen aus dem Offenstall blieb ich 2017 lieber zu Hause, um auf Echo aufzupassen. Wir haben alle Jalousien heruntergelassen und leise Musik laufen lassen, außerdem hatte ich mich mit einer Packung Leckerlies gerüstet.

Echo hat mich bei der Knallerei dann total überrascht:
Er hat zwar gemerkt, dass draußen alles ziemlich laut und komisch ist, aber panisch ist er nicht geworden. Er kam sogar nach einiger Zeit aufs Sofa!

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Von da an ging es sichtlich bergauf:

Echo war fast gar nicht mehr unsauber, nur noch ganz selten landete mal ein Geschäft woanders als im Katzenklo. Ich glaube, das letzte Mal ist ihm das Mitte/Ende 2018 passiert!

Im Frühjahr 2018 haben wir zudem den Balkon katzensicher gemacht.
Anfangs hat sich Echo gar nicht nach draußen getraut, obwohl er im Tierheim das gesicherte Freigehege kannte. Aber neue Sachen sind ja prinzipiell erstmal gruselig...

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Nach kurzer Zeit gewann aber seine Neugier die Oberhand.
Seitdem ist der Balkon, bevorzugt natürlich im Sommer, sein Lieblingsplatz. Besonders spannend ist die Eibe, in der immer wieder Vögel sitzen, die man so schön beobachten kann...

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Echo hatte bei mir auch noch einen ziemlichen Wachstumsschub und war deswegen gefühlt immer hungrig. Das erste Jahr lang war er regelrecht gemeingefährlich beim Füttern. Er wurde sogar so frech, dass er mich in die Wade zwickte, wenn es ihm nicht schnell genug ging.
Mittlerweile kommt das zum Glück nur noch selten vor.

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Er liegt nun auch jeden Abend mit mir auf der Couch. Irgendwann konnte ich dann auch alle Türen offenlassen, sodass er in jeden Raum gehen kann – auch wenn ich nicht zu Hause war oder geschlafen habe.

Das schönste war, als er das erste Mal mit ins Bett hüpfte! <3
Anfangs war er da noch vorsichtig und lag ganz am Rand. Wenn ich mich bewegte, flitzte er gleich wieder los. Nach und nach rückte er aber immer näher ran.

Heute ist es so, dass er fast auf meinen Beinen liegt und ich ihn morgens erstmal vorsichtig „wachrütteln“ muss, bevor er weggeht und ich aufstehen kann. :D

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(Rechts von Echo sind meine Beine – so nah liegt er nachts bei mir!)

Süß ist auch, dass er gerne viel erzählt.
Das geht vom morgendlichen Gemecker beim Füttern („Wieso dauert das so lange?“) über regelrechte Unterhaltungen, die ich mit ihm führen kann. Dann sitzt er irgendwo in der Wohnung und maunzt, wenn ich ihn anspreche. Abends auf dem Sofa wiederum „quietscht“ er häufig vor Wonne, wenn er sich streckt und sich danach noch mehr einkuschelt. Ich kann das Geräusch nicht wirklich beschreiben, aber es klingt einfach nach „Ich fühle mich soooo wohl!“

Er genießt es inzwischen auch sehr, gestreichelt zu werden.
Wie oft bin ich viel zu spät ins Bett gegangen, weil ich ihn auf dem Sofa noch durchgekrault habe und wir uns beide einfach nicht losreißen konnten...

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Sogar mit dem Hund meines Freundes kommt er heute gut klar.
Anfangs hatte er ordentlich Angst vor dem großen Dr. Watson, aber als er gemerkt hat, dass der ihm nichts tut, wurde er immer neugieriger. Da tat mir der arme Hund wirklich leid, als Echo ihm dann tatsächlich mal eine geklebt hat! :D

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Aber wo Licht ist, ist auch Schatten:

Ich habe in der letzten Geschichte schon vermutet, dass Echo wahrscheinlich eine geistige Behinderung hat. Daran hat sich nichts geändert; er kann immer noch nicht wirklich hoch springen und wirkt immer etwas unbeholfen.

Auch wenn er in diesem Text wie eine „normale“ Katze klingt, ist er das absolut nicht. Denn auch jetzt, drei Jahre, nachdem ich ihn zu mir geholt habe, hat er immer noch Angst vor vielen Sachen, etwa vor der Klingel. Manchmal erschreckt er sich auch noch vor mir, wenn ich eine schnelle Bewegung mache.

Ich denke, das wird auch so bleiben – aber ich liebe ihn deswegen nicht weniger!
Gerade Tiere mit Behinderungen haben es mehr als verdient, geliebt und umsorgt zu werden.

Deswegen hatte ich wirklich große Angst um ihn, als sein Verhalten im Sommer 2020 auf einmal wieder viel schlimmer wurde. Er hatte regelrechte Panikattacken.

Beispielsweise lag er bei mir auf dem Sofa, während ich gelesen habe. Beim Umblättern von Seite xy sprang er dann auf einmal aus dem Liegen senkrecht in die Luft, fiel dabei häufig vom Sofa und rannte dann panisch weg oder blieb mit einem völlig verstörten Gesichtsausdruck wie erstarrt auf dem Boden sitzen. Ich befürchtete schon, dass seine Behinderung von einem Tumor o. Ä. ausgelöst wurde und sich dieser nun vergrößert hatte...

Also schnappte ich mir mein Katerchen und fuhr mit ihm in die Tierklinik, um ein CT von seinem Kopf machen zu lassen. Vorher waren wir noch bei unserer Tierärztin, die aber auch nichts feststellen konnte und mir zu diesem Schritt geraten hatte.

Das CT war verdammt teuer, aber das Einzige, was zählte, war das Ergebnis:

Sein Gehirn ist völlig in Ordnung!

Es gibt zwar ein paar „Anomalien“, die bei anderen Katzen anders sind, aber die Ärztin in der Klinik sagte, das wäre nichts, was ihm schadet. Er hat also keine gefährliche Krankheit. Wie froh war ich, das zu hören!

Zum Glück haben sich diese Anfälle auch schon wieder deutlich verringert. Ich vermute, dass das bei ihm mit Stress zusammenhängt. Er ist nun mal doch ein sensibles Kerlchen.

Wenn ich jetzt hier auf dem Sofa liege (Echo natürlich zwischen meinen Füßen in die Decke gekuschelt), kann ich mir fast nicht mehr vorstellen, wie schwierig unsere gemeinsame Geschichte begonnen hat.

Echo ist so ein lieber, wundervoller, tollpatschiger kleiner Kerl mit ganz viel Charakter! Man muss ihn nehmen, wie er ist.

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Zusätzlich hat er zwar auch noch FORL und Struvitsteine, aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen. Ich lasse seine Zähne regelmäßig kontrollieren und gegen die Urinsteine gibt es zum Glück Spezialfutter, sodass sich das auch schon gebessert hat.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich es keinen Tag lang bereue, dieser ganz besonderen Katze aus dem Tierheim ein Zuhause geschenkt zu haben. Ich bin gespannt, wie Echo sich in den nächsten Jahren noch entwickeln wird!

Viele Grüße senden Greta und Echo (und Rémy, aber das ist eine andere Geschichte...)
 

01.12.2020

03.12.2020


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