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Echo

Mein Kater Echo ist am 25.09.2017 bei mir eingezogen.

Ich übernahm ihn aus dem Tierheim, in dem ich selbst seit nunmehr drei Jahren ehrenamtlich tätig bin. Daher kannte ich auch schon seine eher traurige Vorgeschichte, denn Echo, der im Tierheim noch Barack hieß, lebte dort über ein Jahr. Und das, obwohl er bereits als ca. vier Wochen altes Kitten zu uns kam.

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Weil er jedoch so scheu war und es auch blieb, wollte ihn niemand haben. Die zutraulichen Katzen ziehen meist schnell aus, vor allem wenn sie noch klein und niedlich sind. Mein Kater hatte aber vermutlich keinen guten Start ins Leben und war wahrscheinlich deswegen immer so scheu und ängstlich.

Er wurde, wie gesagt, mit etwa vier Wochen von einem Finder zu uns gebracht, von der Mutter oder den Geschwistern fehlte jede Spur. Dann musste er erst eine Weile allein in der Quarantäne-Station leben, damit wir sichergehen konnten, dass er keine ansteckenden Krankheiten hat. Das hat ihn leider zusätzlich verstört und sein Verhalten änderte sich auch nicht, als er mit einer sehr menschenbezogenen Katzendame in seinem Alter zusammengesetzt wurde.

Zu der Zeit konnte ich keine Haustiere halten, weil meine damaligen Vermieter das nicht erlaubten. Ende August bin ich aber umgezogen - und zwar in das Haus unserer Tierheimleitung. Da war es natürlich kein Problem mehr mit der Tierhaltung.

Ein paar Wochen lang musste ich noch überlegen, ob ich die Zeit und auch das Geld für ein Haustier habe, auch wenn es "nur" eine Katze ist. Aber auch eine Miez will vernünftig gefüttert werden und muss ab und zu zum Tierarzt, wofür als Studentin mit eigenem Pferd nicht unbedingt viel Geld übrigbleibt.

Nach einiger Überlegung war aber klar, dass eine Katze noch in meinen finanziellen Rahmen passt. Dann blieb nur noch die Entscheidung, welche - natürlich bei uns aus dem Tierheim! - es werden sollte.

Ich wollte gerne einem Tier ein Zuhause geben, das bisher immer übergangen wurde. Da war es schnell klar, dass die Wahl nur auf Echo, also damals Barack, fallen konnte.
Daher zog der kleine Kerl Ende September bei mir ein.

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Leider brachte er einige Probleme mit, die ich vorher nicht erwartet hatte. Beispielsweise glaube ich, dass irgendetwas in neurologischer Sicht nicht mit ihm stimmt, denn er hat immer wieder Probleme mit seiner Koordination und seinem Gleichgewicht. Er ist zum Beispiel schon vom Kratzbaum gefallen und springt auch nie so hoch, wie ich das von anderen, ¨Normalen¨ Katzen her kenne. Zudem scheint er Probleme mit der Hüfte zu haben, weil er die Hinterbeine ein wenig steif hält beim Laufen.

Aber auch sein Verhalten unterscheidet sich in vielen Hinsichten von dem anderer Katzen:

Anfangs verkroch er sich nur unter der Heizung und in seinem Katzenklo; das war vor allem die ersten zwei Wochen lang der Fall.

Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass er anfangs noch ängstlicher und verstörter sein würde als im Tierheim. Allerdings machte ich den Fehler, ihn direkt in alle Zimmer zu lassen.

Die Rechnung kam schon am zweiten Tag, denn Echo machte mir sowohl sein großes als auch sein kleines Geschäft auf mein Bett. Das bemerkte ich dann auch leider erst, als ich abends schlafen gehen wollte...

Leider lernte ich nicht daraus und ließ weiterhin die Tür zum Wohnzimmer offen. Am nächsten Tag hatte ich dann natürlich einen Haufen auf dem Sofa liegen.
Ab diesem Zeitpunkt blieben dann die Türen zum Wohn- und Schlafzimmer geschlossen und Echo musste, wenn ich nicht zu Hause war oder geschlafen habe, mit dem Flur, der Küche und dem Bad vorliebnehmen.

Das Problem hörte dadurch aber leider nicht auf; jedes neue Körbchen, jeder neue Karton wurde zumindest angepinkelt. Als er nach drei Wochen zum Tierarzt musste, weil er komisch fraß, pinkelte er natürlich auch in die Transportkiste, die ich einen Tag vorher schon zur Gewöhnung in den Flur gestellt hatte. Sogar das Sofa wurde noch mal bepinkelt, während ich am Esstisch direkt daneben saß.

Dazu kam dann noch die beim Tierarzt festgestellte Zahnfleischentzündung, gegen die ich nicht wirklich etwas unternehmen konnte.

Wenigstens wurde Echos Verhalten mir gegenüber immer besser und er traute sich nach einiger Zeit sogar, ab und zu auf mich zuzukommen. Das war jedoch erstmal nur in der Küche der Fall, weil er da die meiste Zeit verbrachte und sich anscheinend am sichersten fühlte.

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Als er sich das erste Mal neben mich aufs Sofa legte (natürlich immer noch mit einem Mindestabstand von einem Meter) und für zehn Minuten schlief, hatte ich tatsächlich ein paar Freudentränen in den Augen.

Allerdings ist es mit Echo so, dass wir nach jedem Schritt nach vorn direkt wieder einen zurückgehen.

Zwar hatte er sich dann schon besser an mich gewöhnt, doch auf einmal musste er sich ständig übergeben oder hatte starken Durchfall. Bisher hatte es, wenn ich ihn nur unter Aufsicht in Wohn- und Schlafzimmer ließ, mit dem großen Geschäft sehr gut geklappt. Doch als er Durchfall hatte, machte er nur noch in den Flur vor die Wohnungstür.

Zum Glück konnte ich zumindest dieses Problem dadurch lösen, dass er eine zweite Katzentoilette in den Flur gestellt bekam. Seitdem er zwei Klos hat, ging es erstmal mit dem Woanders-Hinmachen.
Nach circa zwei Monaten ließ ich für ein paar Tage die Wohnzimmertür wieder offen, hatte das Sofa aber vorsichtshalber mit Decken ¨gesichert¨. Das ging auch drei Tage lang gut, aber als ich dann am vierten Tag von der Uni nach Hause kam, hatte er wieder einen Haufen aufs Sofa gelegt. Seitdem ist die Tür wieder zu, wenn ich weg bin; ebenso die zum Schlafzimmer.

Nachts hatte ich ihn zwar schon eine Woche lang mit ins Schlafzimmer gelassen, aber die meiste Zeit lief er dort nur herum und maunzte die ganze Zeit über, sodass ich nicht schlafen konnte. Also musste auch leider diese Tür nachts wieder zu.

Es tut mir in der Seele weh, den kleinen Kerl in die restlichen Räume zu sperren, aber ich möchte auch einfach nicht mehr jeden Tag seine Hinterlassenschaften von meinen Polstermöbeln schrubben...

zum Durchfall und dem Erbrechen: Dahinter vermutete ich schnell eine Futter- mittelunverträglichkeit. Mir war nämlich aufgefallen, dass er immer dann erbrechen musste/ Durchfall bekam, wenn er Futter mit Fisch bekommen hatte. Nachdem ich nur noch andere Sorten fütterte, besserte sich diese Problematik zum Glück sehr schnell.

Heute, am 22.11.2017, sind immer noch die beiden Türen geschlossen, wenn ich wegfahre. Echo hat sich aber schon länger nicht mehr übergeben oder Durchfall bekommen. Ich denke, mit diesem kleinen Racker muss ich über jeden kleinen Fortschritt sehr dankbar sein.

Auch wenn es mit ihm wirklich anstrengend ist, werde ich ihn niemals zurückgeben.

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Zum einen, weil er mir natürlich schon in diesen zwei Monaten sehr ans Herz gewachsen ist und wir ja auch schöne Momente zusammen haben - etwa die paar Mal, die er beim Streicheln sogar schon geschnurrt hat, oder wenn ich mit ihm spiele.
Und wenn es Futter gibt, sind sowieso alle Ängste vergessen und er streicht mir laut maunzend um die Beine.

Zum anderen aber auch, weil ich mir vorstellen kann, dass er wegen seiner ganzen Probleme sicher ansonsten für immer im Tierheim bleiben würde.

Und welches Tier möchte das schon sein Leben lang?

18.12.2017

20.12.2017


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