Geboren: ca. 01.05.2021 Rasse: Jagdhund Geschlecht: männlich Schulterhöhe: ca. 54 cm Gewicht: -
Kastriert: nein Geimpft: ja Gechippt: ja Farbe: schwarz-weiß
Mittelmeercheck: folgt nach Einreise Krankheiten: keine bekannt
Katzenverträglich: unbekannt Hundeverträglich: ja Kinder: unbekannt
Aufenthalt: L.I.D.A. Olbia, Sardinien Zuhause: ja Pflegestelle: ja
Geeignet für: erfahrene Hundehalter Garten: ja Zweithund: kein Muss Hundeschule: ja Jagdtrieb: unbekannt, vermutlich ja
Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt - so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich.
Sanftmut in Form eines Hundes!
Sparviero durfte ich April 2022 in unserem Kooperationstierheim kennenlernen und ich war von der ersten Sekunde an völlig begeistert von diesem Hund. Ich habe jede mögliche Minute mit ihm verbracht und ich bin immer noch total vernarrt in diesen jungen Rüden.
Sparviero ist ein Jagdhund – unverkennbar.
Die devote Haltung, die er immer wieder an den Tag legt, lässt darauf schließen, dass seine ersten Lebensmonate nicht von Liebe und Fürsorge geprägt waren, sondern vermutlich von Angst und Härte.
Ein Jagdhund hat es meistens nicht leicht auf Sardinien. Sie werden für die Wildschwein- und Vogeljagd gehalten.
Gehalten bedeutet in den meisten Fällen auf einem Landgrundstück, das im Besitz der Familie ist oder vom Jäger gepachtet wurde. Dort hat er entweder Zwinger oder Steinbunker, wie ich sie gerne nenne. Ein gemauerter Kerker oder Verlies mit kaum Licht. Dort, auf wirklich wenigen Quadratmetern, müssen die Hunde meistens in einem großen Rudel ausharren.
In der Nebensaison, in der die Jagd verboten ist, fristen sie ihr Dasein dort und der Jäger kommt ein bis zweimal die Woche, um ein wenig Trockenfutter oder auch nur Brot zu bringen und das Wasser aufzufrischen. Die Tiere bekommen keinerlei Freilauf oder Zuwendung. Die Muskulatur nimmt ab. Ein jämmerliches Dasein. Manchmal hört man nachts das Jaulen der Hunde durch die Felder ziehen, dann weiß man, dass dort ein Jagdhundkerker steht.
In der Saison müssen sie sofort 100% Leistung bringen, sonst werden sie ausrangiert. Sie werden auf die Pritschenwagen geworfen und dann geht es zur Jagd. Dort rennen sie wild durch die Landschaft und versuchen die Beute zu wittern, zu jagen, ggf. auch selbst zu erlegen. Es ist ein wirklich wildes und lautes Treiben von Mensch und Hund.
Die Einsamkeit und Härte sind der ständige Begleiter dieser Hunde. Hündinnen werfen regelmäßig, da sie nicht kastriert werden. Die Welpen werden bestenfalls verschenkt, schlimmstenfalls umgebracht.
Ich bin mir sehr sicher, dass Sparviero ähnliche Geschichten erzählen würde, wenn er könnte und trotzdem ist er ein Diamant geblieben!
Er ist unglaublich sanftmütig, lieb, vorsichtig und sucht ständig die Nähe, Liebe und Aufmerksamkeit von uns Menschen. Er klammerte sich förmlich an mich, als ich mich zu ihm in den Zwinger setzte und genosst die Zweisamkeit.
Sparviero wird sicherlich, typisch für einen Jagdhund, im Haushalt sehr ruhig und unauffällig sein. Sie sind sehr ruhige Gesellen.
Draußen wird er vermutlich, nachdem er Sicherheit von uns Menschen bekommen und Vertrauen aufgebaut hat, ein sportlicher Jagdhund sein. Er braucht regelmäßige längere Spaziergänge, aber auch und ganz wichtig ist seine Kopfauslastung.
Diese Hunde sind gezüchtet worden mit guten Sinnen, die benutzt werden wollen. Von Menschensuche über andere kopfauslastende Arbeit, sollte man ihm etwas anbieten.
Viele Menschen trainieren diese Hunde sportlich immer weiter hoch, weil sie denken, dass Laufen powert aus. Aber die Hunde trainieren nur ihre Leistung hoch. Was wirklich ermüdend für diese Jagdhunde ist, ist die Kopfarbeit und da kann man gerne Zuhause oder auf den Spaziergängen Spurensuche, Versteckspiele einbauen, aber ein richtiger, regelmäßiger Kurs ist für sie ermüdend und macht sie unglaublich glücklich.
Daher suchen wir Menschen, die feinfühlig sind, da Jagdhunde durchaus sensibel sind. Menschen, die aber auch gerne draußen in der Natur sind und gerne Spazierengehen – eben auch länger. Aber auch Menschen, die sich Zeit nehmen und Spaß haben, mit ihrem Hund gemeinsam einer Kopfarbeit nachzugehen. Kurse werden überall ausreichend angeboten, wenn man sich informiert.
Natürlich kennt Sparviero, was im Übrigen Sperber heißt, kein Leben im Haus. Er braucht Sicherheit und klare Strukturen, um sich zurechtzufinden in unserem Leben. Das heißt, dass die ersten Tage geprägt vom Leben im Haus und Garten sein sollten, damit er die Abläufe kennenlernt, nicht überreizt wird mit Anforderungen, die für uns normal sind, für ihn aber viele neue Eindrücke bedeuten.
Lassen Sie sich Zeit mit dem Kennenlernen, bevor es dann raus geht auf die ersten Spaziergänge. So weiß er, wenn er draußen unsicher wird, dass er bei Ihnen die Sicherheit findet, weil bereits das erste Vertrauen aufgebaut wurde.
Sie sollten eine Wohnung parterre oder ein Haus besitzen mit Garten, der umzäunt ist, so dass Sparviero sich frei bewegen kann. Sie sollten auch ländlich wohnen, da Jagdhunde in den Innenstädten nichts zu suchen haben.
Gerne gebe ich Ihnen weitere Auskünfte, wenn Sie Interesse an diesem sanftmütigen, bildschönen Rüden haben.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Sparviero kann nach Deutschland ausreisen.
Update 03.07.2022
Hier ein Video von Spaviero: https://youtu.be/dalGLj-FaGo
Ihr Ansprechpartner:
STREUNERHerzen e.V. Stefanie Richter Tel. 0177 - 326 8509 stefanie.richter@streunerherzen.com
Eingestellt 12.06.2022
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