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Floh

Plädoyer für tierische Senioren

Floh ist tot

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Wer war wohl Floh, werden sich die Menschen fragen, die das lesen. Floh war eine ca. 14-jährige Schäferhündin. Am Montag, den 25.05.2009 haben wir Floh’s Enscheidung, dass sie diese Welt verlassen will, akzeptiert und ihr geholfen, die Schmerzen loszuwerden. Floh wurde eingeschläfert.

Fast 4 Jahre hat Floh uns im Tierheim Weinheim begleitet. Kurzfristig für drei Tage war sie zu einer netten älteren Dame vermittelt, aber wir mussten sie wieder abholen. Wir können nur vermuten, dass es ihr dort zu langweilig war, sie fraß nichts, sie pinkelte nicht und sie ließ sich auch nicht anleinen.

Ehemals Wachhund wurde Floh vor Jahren an der Kette zurückgelassen, als die Firma schloss, ohne Essen, ohne Wasser und ohne ein einziges Haar am Körper, sie hatte Räude. Man pflegte sie gesund.

Floh war unsere grande dame im Tierheim, sie entschied mit wem sie gassi ging und wie lange. Wenn es zu heiß, zu kalt oder zu nass war, bockte sie wie ein junges Pferd an der Leine und teilte so sehr deutlich mit, dass sie keine Lust hatte.

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Die Liebe und den Respekt von Floh musste man sich verdienen.

Viele Interessenten gab es in den Jahren, doch leider war keiner bereit, ihr ein bisschen Geduld entgegen zu bringen. Und Floh war nicht der Hund, der gleich schwanzwedelnd ans Gitter kam.

Man hätte ihr Zeit lassen müssen, leider haben wir keinen Menschen gefunden, der das getan hätte.

Die Menschen, die ihr helfen wollten, hatten alle schon Notfälle zuhause, auch weibliche, und das war leider für sie undenkbar.

So verbrachte Floh ihre letzten Jahre im Tierheim.

Für sie ist es zu spät, aber es gibt so viele Flohs in so vielen Tierheimen. Die Oldies, but Goldies. Viele von ihnen haben resigniert, sie kommen nicht mehr an das Gitter, für was auch, gegen den Jungspund nebenan haben sie doch sowieso keine Chance.

Manche versuchen es trotzdem, wie der Hund Lucas im Tierheim Weinheim, der nicht aufgeben will, der humpelnd aufgrund seiner Spondylose trotzdem gerannt kommt, in der Hoffnung auf ein paar Streicheleinheiten, in der Hoffnung, dass doch noch jemand für ihn kommt und ihn noch mal mitnimmt.

Lucas, der vermittelt war und zurückkam, weil die Katze ihn verprügelte und er sich nicht wehrte und die Menschen Angst hatten, dass ihm ernstlich was passieren würde. Lucas würde auch auf dem Bauch rutschend noch versuchen zu den Menschen zu kommen.

Immer wieder hören wir, dass man nicht gleich wieder Abschied nehmen möchte, dass es so weh tut.

Natürlich tut es weh, immer wenn ein Tier, das ein Familienmitglied war, geht, schmerzt das. Aber kann es nicht ein Trost sein, zu wissen, dass man diesem Tier das Leben im Tierheim erspart hat. Dass es nicht alleine im Zwinger gestorben ist, dass es mehr hatte, als das bisschen Liebe von den Pflegern und Gassigehern.

Wenn es an den Kosten liegt für Medikamente, viele Tierheime, auch Weinheim, sucht Pflegestellen für die Oldies und übernimmt auch weiter die medizinische Betreuung. Paten, die das Tier nicht selbst nehmen können, helfen hierbei. Reden Sie mit den Tierpflegern, man wird eine Lösung finden.

Gehen Sie bitte nicht an den Senioren so einfach vorbei, schauen Sie mit dem Herzen und nicht mit den Augen. Haben Sie vielleicht noch ein Plätzchen frei, vielleicht für Bernie, Kara und Bozy, Max, Lisa, Mafla oder Shadow?

Für Floh ist es zu spät, aber vielleicht hat doch der eine oder andere unserer Oldies noch eine Chance.

Rest in peace Floh, wir werden dich immer in unserem Herzen tragen.

Verzeih uns, das wir keinen Platz für dich finden konnten.

© Tierheim Weinheim

Eingestellt 21.06.2009

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