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Ty (Butch of American Guards)

Oh Entschuldigung…ähmm….schlapp…so jetzt sind die letzten Hundekuchenkrümel weg.

Tja so ist es hinter der Regenbogenbrücke, lauter Leckereien und immer schönes Wetter. Wie ihr seht mach ich gerade Urlaub auf den Waui Waui Inseln. Super Sandstrände, türkisblaues Meer und jede Menge Annehmlichkeiten.

Aber jetzt zu dem Grund, warum Ihr hier seid und einen kleinen Blick hinter die Regenbogenbrücke werfen dürft. Meine Menschen haben mich gebeten euch meine Geschichte zu erzählen. Dann macht es euch mal in den Liegestühlen gemütlich…

Meine Geschichte beginnt mit meiner Geburt am 14.11.1996. Daran kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern, ich war ja noch zu klein. Ich bekam von meinem Züchter einen super tollen Namen „Butch of American Guards“ und eine Tattoo ins Ohr.

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Nach ein paar Wochen bei Mutti lernte ich mein Herrchen kennen und hieß von da an „Tyson“. Obwohl ich gar kein Boxer war, na ja Menschen halt. An die Jahre mit meinem Herrchen kann ich mich kaum erinnern. Ich weiß nur noch, dass er immer sehr lieb zu mir war, mir viel bei brachte und mich überall mit hinnahm.

Doch dann brachte er mich in ein Tierheim, was das bedeutete wusste ich damals noch nicht.

Im Tierheim passierte dann gleich etwas ganz Schlimmes. Ich war mit einer süßen Maus zusammen in einem Zwinger und wir tobten wie die Wilden umher, bis meine Zähne sich in ihrem Kettenhalsband verfingen. Ich kam nicht mehr heraus und sie geriet in Panik. Sie schüttelte sich, ich schüttelte mich. Alles ging so schnell. Sie atmete nicht mehr. Sie war tot. Und ich war schuld.

Von diesem Tag an sah ich 7 Jahre lang keinen Hund mehr von der Nähe.

Man sagte mir ich sei böse und eine Gefahr für andere Hunde. In diesen 7 Jahren habe ich viel geweint und war traurig. Die anderen durften zusammen in den Auslauf und ich blieb drin. In meiner Betonzelle.

Eines Tages kam eine junge Frau und stellte sich als Kerstin vor. Sie nahm mich an die Leine und ging mit mir eine Runde im Wald spazieren. Sie redete viel mit mir und ich schnüffelte alles ab. Von da an kam sie jeden Tag und irgendwann durfte ich mit ihr Autofahren. Ich sollte mal was anderes sehen, denn sie glaubte nicht, dass ich böse bin.

Ein kleiner, dicker, krummbeiniger Hund sah mich an, als ich ausstieg. Wir beschnüffelten uns und er zeigte mir seinen Garten und das Haus. Es war wirklich schön da. Kerstin sagte mir aber, dass ich leider nicht bei ihr leben könne, weil der Vermieter keine „Kampfhunde“ erlaubt. Was auch immer „Kampfhunde“ sind?

Ich war traurig aber sie holte mich ja oft ab. Eines Tages kam sie ganz aufgeregt zu mir. Sie erzählte, dass am Wochenende Menschen aus Berlin kommen, um mich kennen zu lernen.

Mich?

Wieso?

Sie hatte heimlich bei „Couch gesucht“ eine Kontaktanzeige für einsame Hundeherzen aufgegeben. Ganz oben seht ihr mein Bewerbungsphoto.

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Und schon war Samstag. Ein großer, starker Mann kam mit einer kleinen, zierlichen Frau. Beide recht jung, so Ende 20. Sie begrüßten mich, als wenn ich zur Familie gehören würde. Ich hielt mich erstmal zurück, man muss mir schon mehr bieten als dieses Getätschel. Ich schlug eine Gassi Runde zum kennen lernen vor.

Die beiden wollten noch mal schnell zum Auto. Na bitte, wenn´s sein muss. Als sie zurück kamen traute ich meinen Augen kaum. Eine American Staffordshire Lady, circa mein Alter, und ein junges Border Colli- Mix Fräulein gehörten wohl zu ihrer Familie. Juhu dachte ich nur. Volltreffer!

Das Fräulein hieß Jacky und war mehr ein freches Hühnchen. Mit ihr tobte ich über die Wiese bis ich kaum mehr konnte. Nach 7 Jahren allein war ich etwas, sagen wir mal, untrainiert. Die Lady hieß Trini und zeigte mir erstmal die kalte Schulter. Na ja in dem Alter ist man halt nicht mehr so leicht zu beeindrucken.

Die beiden Berliner sprachen mit Kerstin und einer Frau aus dem Tierheim, die konnte es kaum glauben, dass ich „Bestie“ mich tatsächlich super mit den Mädels vertrug. Ich beschloss, nach Berlin zu ziehen. Das beschlossen die Berliner und Kerstin auch. Obwohl sie mir ein schönes Zuhause gewünscht hatte war Kerstin ganz traurig. Ich versprach zu schreiben und hüpfte ins Auto.

Berlin ich komme!

Berlin war gar nicht so wie ich dachte. Ich zog in ein nettes Reihenhaus dicht am Wald. Meine Seniorenresidenz teilte ich neben Trini und Jacky noch mit 2 Katzen, Uwe und Cyndi. Mein neues Herrchen hieß Daniel und mein Frauchen Jana.

Nach meiner ersten Nacht in einem kuscheligen Körbchen machten wir uns zu fünft auf in den Wald, die Gegend kennen lernen.

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Der Wald war sehr gewöhnlich aber es gab dort einen alten Sportplatz wo sich viele nette Hunde trafen. Ich tobte erst einmal mit Jacky umher. Sie stellte mich nach und nach den anderen Hunden vor. Und ich lernte in den Tagen darauf noch jede Menge Hunde kennen.

Wir besuchten die Oma und Janas Eltern; selbst da gab´s Hunde: Lilli, die Bulli Dame und Winnie, die kleine Staff Zicke. Aber am Besten war da dran, dass mir alle Leckerlis zukommen ließen. Na ja, Opa schaffte es nie heimlich. Aber weder ihn noch mich interessierte Frauchens Geschimpfe.

Trotz der Leckerlis hatte ich nach kurzer Zeit wieder eine richtig sportliche Figur. Im Tierheim hatte sich viel Wasser bei mir eingelagert, aber das war ich schnell los.

Jeder Tag war noch besser als der davor. Ich durfte bei Herrchen auf der Couch liegen, wir machten Fotoshootings mit mir als Model und einmal, da schmierten Jana und Daniel sich Quark ins Gesicht und wir 3 durften ihn abschlabbern.

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Was für ein Spaß.

Nach 3 Monaten bekam ich komischer Weise ab und zu wieder so einen Wasserbauch wie ich ihn im Tierheim hatte. Aber er verschwand so wie er kam. Manchmal wurde mir ganz komisch, wenn ich aus meinem Körbchen aufstand. Ich kippte sogar manchmal um.

Daniel und Jana gingen mit mir zum Tierarzt. Mein Blut war absolut in Ordnung. Also wohl nur der Kreislauf. Ich bekam Medikamente, doch es wurde nicht besser. Mir ging es schlechter. Ich fiel oft um wenn ich aufstand und hatte keine Lust mehr Gassi zugehen. Wir gingen wieder zum Tierarzt. Ich wurde geröntgt. Diagnose Bauchfellentzündung und etwas Tennisball-großes Weißes in meinem Bauch.

Oh Gott!

Für eine Op war ich nicht fit genug also nahm ich Tabletten, damit es mir erstmal besser gehen würde. Aber ich fühlte mich nur kurz besser. Ich wurde immer schlapper. Daniel und Jana trugen mich zum Pipi machen raus. Sie hofften, dass es mir bald besser gehen würde. An einem Mittwochabend knickte mir dann ein Hinterlauf einfach so weg. Er war wie gelähmt, ich konnte ihn nicht bewegen.

Donnerstag gingen wir früh sofort zum Arzt. Ich konnte nicht mehr gehen. Nicht mal stehen, um Pipi zu machen. Ich wurde wieder geröntgt. Was wir sahen war furchtbar. Nur noch grau in meinem Bauch und die Wirbel lösten sich auf. Ich sah Jana an. Wir brauchten keine Worte. Sie wusste, was jetzt mein Wunsch war. Wir fuhren nach Hause.

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Herrchen war Anfang der Woche arbeiten gefahren, er ahnte wohl was passieren würde. Als er losfuhr flüsterte er mir ins Ohr, dass es okay sei, wenn ich gehen will, und dass er mich liebt. Jetzt war Daniel am Telefon und es tat ihm so leid, dass er nicht da war.

Die Ärztin kam und setzte sich neben mein Körbchen. Alle waren da: Trini, Jacky, Cyndi, Jana, Herrchen und sogar Kerstin am Telefon, und Uwe kam rein um bei meinem Reiseantritt dabei zu sein.

Dann weiß ich nur noch, dass sich ein warmes Gefühl von Glück und Liebe in mir ausbreitete. Ich war der glücklichste Hund der Welt. Es kribbelte unbeschreiblich doll in jeder Zelle meines Körpers. Wie Adrenalin nur besser und viel stärker.

Ich schlüpfte aus dem netten Körper der mich mein Leben lang begleitet hatte, und stand in genau demselben Körper, nur um einiges knackiger, auf der Regenbogenbrücke.

Ich rannte los, denn ich hörte laute Aufregung am Ende. Was mich dort erwartete war unbeschreiblich. Meine Maus aus dem Tierheim fiel mir um den Hals und leckte meine Lefzen. Janas erster Hund Schorle klopfte mir auf die Schulter. Die Boxer Hündin meiner Tierärztin zwinkerte mir zu. Sie waren sozusagen das Empfangskomitee.

Ich bestellte erstmal die Grüße die ich mit auf den Weg gekriegt hatte. Aber die 3 lächelten nur und meinten ich würde noch ganz schön staunen. Dann zeigten sie mir was sie meinten. Ich sollte in mein Herz schauen.

Hhmm…Schorle sah meine Hilflosigkeit, ich sollte die Augen schließen sagte er. Und tatsächlich ich sah und hörte alle wie sie um mich weinten. Das machte mich traurig aber komischerweise fühlte ich mich trotzdem geborgen und pudelwohl. Schorle meinte, sobald ich die Augen schließe bin ich bei ihnen und sie werden merken, dass ich glücklich bin.

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Das war meine Geschichte bis zum 21.06.2007. Ganz schön lang, oder? Aber man erlebt in 10 Jahren halt sehr viel. Aber was meint ihr was ich jetzt so alles erlebe. Ich fahr manchmal bei Herrchen als Beifahrer mit und er weiß das, denn ich kriege dann immer eine Boulette ab.

Auf dem alten Sportplatz mach ich mir einen Spaß daraus, Trini ihr Seil oder die Bälle von anderen verschwinden zu lassen. Ich geistere sozusagen ab und zu umher. Ich sag euch, man kann halt doch alles haben.

So jetzt muss ich mal wieder eine Runde im Meer planschen. Und ihr macht jetzt mal die Augen zu und guckt wen ihr so alles nur mit eurem Herzen sehen könnt. Wer da auf einmal alles neben einem sitzt, toll oder?

Los, nun rückt die Leckerlis für sie raus, hier hält man nämlich immer sein Idealgewicht.

Schlabber-Sabber-Grüße & Frohe Weihnachten!

Euer Ty

23.12.2007

01.12.2008


weihnachtstiere

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