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Lilli

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Im Februar 1999 zog eine Jack Russell Hündin aus dem Tierheim Mönchengladbach bei uns ein. Urmel war erst ein paar Monate alt und wir hofften deshalb, das sie sich mit etwas Hilfe auch an unsere Katzen gewöhnen würde.

Der Beginn eines hoffentlich harmonischen Zusammenlebens verlief denkbar schlecht.

Ich machte mit Urmel an der Leine die Haustür auf und dahinter saß unser alter Kater.

Kater, damals 17 Jahre alt, war ein grimmiger Geselle, der niemanden mochte und dem anscheinend an diesem Tag so ein kleines Urmelchen recht kam um mal so richtig zu zu langen. Er holte flink aus und gab dem kleinen Hund eine Backpfeife. Urmel machte einen Satz nach hinten und mußte anschließend an Kater vorbei getragen werden.

Von dem Moment an ignorierte Urmel den Kater. Sie war aber durchaus an den anderen Katzen interessiert, denen sie sich vorsichtig näherte.

Nach kurzer Zeit lag Urmel neben den Katzen und alle verstanden sich offensichtlich gut. Nur zu Kater hielt sie respektvoll Abstand.

Im Sommer des selben Jahres rief mich mein Bruder an und erzählte mir, das Freunde aus ihrem Sardinien Urlaub ein Kätzchen mit gebracht hätten und eine neue Heimat für es suchten.
Ich meinte spontan: „Ich kann es mir ja mal ansehen!“

Einige Tage später brachten die Freunde meines Bruders mir ein sehr kleines, schwarz weißes Kätzchen ohne Augen namens Lilli. Es war ihnen auf Sardinien vor die Füße gelaufen, erkrankt an Katzen- schnupfen und in sehr schlechtem Zustand.

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Sie hatten Lilli zum Arzt gebracht, versorgen lassen, aufgepäppelt und dann mit nach Deutschland gebracht, da sich auf Sardinien keine Zuhause für das Kätzchen fand. Sie konnten sie jedoch nicht behalten, da sie einen Hund hatten.

Ja, den hatte ich auch! Und noch dazu einen Jagdhund!
Kombiniert mit einem rattengroßen, fiependen, blinden Kätzchen schien mir das keine gute Idee!

Da sich aber so schnell niemand für Lilli finden würde, blieb sie erst einmal bei mir. Ein Kindergitter wurde in die Badezimmertür geschraubt und das Urmel ausgesperrt.

In den nächsten Wochen wurde Lilli weiter aufgepäppelt und Urmel mutierte zu einem Dauer- Randalierer vor dem Badezimmer. Sie jammerte, fiepte und krakeelte vor dem Kindergitter und wollte unbedingt zu Lilli.

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Meine Nerven wurden immer dünner und dünner und nach 4 Wochen, in denen Lilli gesund und kräftig geworden war, gab ich, trotz Bilder eines vom Hund ermordeten Kätzchens vor mir, auf. Unter Aufsicht fand der erste Kontakt statt und verblüffte mich doch sehr.

Urmel stürzte sich auf Lilli, schleckte sie ab, stieg mit ihr ins Katzenkörbchen und platzierte sie mit sanfter Gewalt an ihren Bauch!

Ich weiß bis heute nicht, ob sie das Kätzchen für einen etwas sonderbaren Welpen hielt oder was in ihr vorging, aber von diesem Moment an lagen die beiden in einem Körbchen. Urmel kümmerte sich rührend um Lilli. Sie begleitete Lilli auf Schritt und Tritt und führte sie, als sie größer wurde, durchs Haus.

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Lilli wurde zunehmend sicherer und orientierte sich dank Urmel sehr gut in ihrem Umfeld.
Als ich eines Tages ins Wohnzimmer kam, fand ich einen Jack Russell gemeinsam mit einem Kätzchen hoch oben im Kratzbaum vor!
In der Hoffnung das Lilli sich mit dem Kratzbaum anfreunden könnte, hatten wir die Etagen in Stufen angeordnet und Urmel hatte Lilli wohl angestiftet in den Kratzbaum zu klettern.
Mir blieb das Herz fast stehen aber Hund und Katze kamen unbeschadet wieder auf dem Boden an!

Diese Aktion hatte zur Folge das Lilli anfing, an allen möglichen Dingen hochzuklettern. Urmel hatte alle Pfoten voll damit zu tun, auf Lilli aufzupassen, und wir auch, denn Lilli kletterte auch gerne an Menschen hoch und traktierte sie mit spitzen Krallen.

Energisch machte Lilli Schritt für Schritt voran und eroberte sich ihre Welt.
Gemeinsam mit Urmel ging Lilli sogar in den Garten und erkundete ihn. Es war fast, als würde Urmel ihr die Augen ersetzen.

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Mit unseren anderen Katzen hatte und hat Lilli kaum Kontakt. Sie hat auch nie mit ihnen gespielt. Stattdessen ist sie anscheinend ein Hund im Katzenfell. Bis heute liegt sie bei unseren Hunden und sucht deren Nähe.

Mittlerweile hat Lilli ihre Feundin Urmel um 2 Jahre überlebt. Urmels Tod hat sie sehr getroffen. Ihre große Beschützerin fehlt ihr und sie hat sie lange gesucht.

In den letzten Jahren war das Größte für Lilli mit ihrer Freundin auf der Coach Mittagsschlaf zu halten, denn schließlich ist auch sie eine alte Dame geworden. Sie liegt heute meist auf einem Kissen an der Heizung und freut sich, wenn sich einer der Hunde zu ihr legt.

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Im Sommer ist Lilli 16 Jahre geworden.
Sie ist etwas zerbrechlicher geworden. Ohnehin war sie immer eine Minikatze. Momentan wiegt sie 2 kg. Sie wird sehr verwöhnt und bekommt so manche Leckerei extra.

Lilli hat es allen Unkenrufen zum Trotz geschafft, ein langes, spannendes Leben zu leben und bleibt uns hoffentlich noch viele Jahre erhalten!
Vielleicht nimmt sie sich ja ein Beispiel an Kater, dem Schrecken aller Hunde, der das stolze Alter von 23 Jahren erreicht hat.

19.12.2015

21.12.2015


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