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Lara

„Ein Engel für Songo“

Auf Spaziergängen oft links liegen gelassen und nach Kommentaren wie:
„Ach, wird der jetzt doch gefährlich?“
oder nach Erlebnissen wie:
„Ach, ist das nicht ein Kampfhund? Also mein Hund darf eigentlich gar nicht spielen, der ist krank!“ (Ein paar Meter weiter wurde dann aber beim nächsten Gespann angehalten und der Hund war urplötzlich wieder gesund)
sind wir immer öfter über den Gedanken gestolpert, dass Songo eine Lebensgefährtin sicher gut tun würde.

Wäre da nicht der Teufel auf der einen Schulter der uns zweifeln lies…
Wozu ein 2. Hund?
Einer macht doch eigentlich genug Arbeit!?
Doppelt so hohe Kosten, ist das zu stemmen?
Beim Spaziergang jeden Tag Leinengewusel und nicht nur wenn man mal jemanden trifft. Gibt´s mal Ärger verteidigen sich beide und eine Trennung ist noch viel schwerer.
Und Songo mit ‘nem zweiten Hund, ob das in der Wohnung überhaupt gut geht??
Auch aus unserem näheren Umfeld wurden Zweifel an uns heran getragen.

Aber da war ja noch der gute Engel auf der anderen Schulter:
„Hunde sind doch Rudeltiere, sie brauchen doch jemanden der gleichen Art. Wenn ihr mal nicht da seid, sind sie doch nicht allein. Viel Freude werdet ihr bestimmt haben an einem Gespann, das auf eigene Art und Weise kommuniziert.
Und meint ihr, dass ihr wirklich mehr Arbeit haben werdet? Vor die Tür müsst ihr so und so, ob nun mit einem oder mit zwei Hunden.
Was kümmern euch die Gedanken der Andern, ihr müsst glücklich sein!“

Wir überlegten lange hin und her und beschlossen dann am Karfreitag dieses Jahres dann mal im Hamburger Tierheim zu schauen, ob etwas Passendes für uns bzw. für Songo dabei wäre. Festlegen wollten wir uns nicht weiter, denn die Neue muss in allererster Linie Songo gefallen. Mein Freund war eigentlich von Anfang gegen einen 2. Bollerkopf. Ich wusste aber ganz genau, dass auch ihn eigentlich das Kampfschmuser-Virus gepackt hat. ;-)

Im Tierheim angekommen streiften wir so durch die Gänge und sahen uns zunächst getrennt voneinander ein paar Hunde an. Ich suchte dann nach meinem Freund und mein Gefühl bestätigte sich. Er hockte vor einem Zwinger in dem eine Pitti-Dame saß. Ein bildhübsches Hundemädel von 2,5 Jahren. Die Kurzinfos kurz überflogen wollten wir sie dann persönlich kennenlernen und waren noch begeisterter von ihr. Dann beschlossen wir nächsten Tag mit der Hauptperson der ganzen Veranstaltung noch einmal wieder zu kommen.

Songo war leider überhaupt nicht angetan von unserer Wahl. So verließen wir etwas enttäuscht das Tierheim und beschlossen das Vorhaben erstmal wieder auf Eis zu legen und uns in Ruhe weiter um zu sehen. Es drängte ja überhaupt nicht…

Am Ostersonntag klingelte völlig unerwartet mein Handy, eine Tierpflegerin aus dem Tierheim. Sie erzählte uns, dass sie noch eine ganz zauberhafte kleine Pitmixhündin im hinteren Bereich sitzen haben auf die wir nur unbestimmte Zeit warten müssten, da sie von den Behörden noch nicht zur Vermittlung freigegeben war.

Ausgesetzt wurde sie, als kleines Hundemädchen allein in der großen Stadt an einen Pfahl angebunden und völlig verwirrt und mit allem überfordert. Viel mehr wusste man allerdings nicht von ihr. Ihr Alter wurde bei Aufnahme ins Tierheim im November letzten Jahres auf ca. 5 Monate bestimmt (wobei die Pfleger sie für jünger hielten).

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Wir beschlossen am Ostermontag direkt mit Songo hinzufahren um uns die Kleine anzuschauen. Songo wartete im Auto und wir schauten uns „Kebra“ erstmal ohne ihn an. Dort erfuhren wir die paar Angaben, die man hatte, und dass sie im Tierheim von 3 Pitwelpen angefallen wurde, die sich in sie verbissen hatten. Dies schadete ihrem Gemüt aber überhaupt nicht.

Als das kleine Mädchen aus dem Zwinger geholt wurde, wusste ich sofort: Das ist sie!

Im Auslauf zeigte sich wie unsicher sie ist. Sie hat als Welpe überhaupt nichts kennengelernt und wir hatten alle doch etwas Angst, dass ihr Songo vielleicht ein bisschen too much sein könnte. So wurde also die Hauptperson dazu geholt. Und was soll ich sagen, man hat die Funken fliegen sehen, auf beiden Seiten! :-)

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Mein Freund und ich waren uns einig, entweder „Kebra“ oder keine!

Nun musste nur noch unsere Vermieterin von unserem Vorhaben erfahren und alles absegnen, die wusste bis dahin von ihrem Glück noch nichts. Mit Bauchflattern ging ich also tags drauf zu ihr und erzählte ihr von „Kebra“.

Sie war anfangs leider nicht begeistert und ich sah meinen Traumhund woanders glücklich werden…. Nach 2-stündiger Unterhaltung wurde aus einem „Nein“ dann ein „Vielleicht“. Unsere Vermieterin bat mich, noch eine Nacht über alles schlafen zu dürfen.

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Nach dieser besagten Nacht trafen wir uns wieder, mir schlotterten die Knie, so aufgeregt war ich. Sie sagte dann nur zu mir: „Machst du mir dann eine Genehmigung fertig, die ich unterschreiben kann? Ihr dürft, ich weiß ja, wie zuverlässig ihr seid!“ Ich hätte sie umarmen können!

So war alles in trockenen Tüchern und wir mussten nun auf die Freigabe vom Amt warten…

Die Zwischenzeit vertrieben wir uns mit der Namens- suche für „Kebra“, denn unserer Meinung nach musste dringend ein anderer Name für die Kleine her. Also machte ich in der KSG einen Aufruf für Namensvorschläge und wurde auch mit vielen Ideen überhäuft. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die rege Beteiligung! Letztendlich ist aus der Kebra aus dem Tierheim unsere Lara geworden.

Es folgten unzählige Besuche im Tierheim nach denen es uns von Woche zu Woche schwerer fiel unsere Lara wieder ab zu geben.

Am 05.06.2010 war es dann endlich soweit:
Songolino hat seinen Engel schon ein paar Monate vor Weihnachten abholen dürfen; Lara durfte endgültig in ihr neues Leben eintauchen und von nun an die große weite Welt mit all´ ihren Facetten kennen lernen und wir freuten uns wahnsinnig auf unseren 2. Hund.

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Wir sind unendlich froh, sagen zu können, dass wir nichts bereuen! Die Zwei sind so wunderbar harmonisch miteinander. Es gab hier bis heute, bis auf eine Ansage vom Hausherren Songo, direkt am 2. Tag, keine ernsthaften Auseinandersetzungen, kein Futterneid, keine territorialen Ansprüche.

Songo hat sich innerhalb kürzester Zeit noch mehr zum Positiven entwickelt und Lara ist sehr schnell aufgetaut und wird, sehr zu Frauchens Leidwesen, von Tag zu Tag frecher. Aber mit +/- einem Jahr darf sie das auch! :-)

Die kleine unsichere Kebra aus dem Tierheim kommt zwar ab und an noch mal ans Tageslicht, aber dank Songo hat Lara schon nicht mehr so viel Angst vor der großen weiten Welt. Sie ist klasse mit anderen Hunden und so unglaublich witzig und kommunikativ veranlagt. Es vergeht kein Tag an dem wir nicht über die Zwei lachen müssen.

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An dieser Stelle großen Dank an meinen Schatz, der mich so gut es geht unterstützt; an unsere Vermieterin, die uns letztendlich erst ermöglicht hat Songo (s)einen Engel zu holen (und unser Gespann auch sehr in ihr Herz geschlossen hat); an meine Eltern und Schwiegermutti, die unsere Entscheidung mehr als akzeptieren; an meine Schwester und meine beste Freundin, die sehr gerne einspringen wenn wir sie brauchen…

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…und natürlich an Songo, der Lara so ein tolles Vorbild ist und sie innerhalb kürzester Zeit voll akzeptiert hat!

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Wir wünschen allen Lesern eine wundervolle Adventszeit und frohe Weihnachten!

Franzi mit Songo & Lara
 

19.12.2010

21.12.2010


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