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Lilli

Unser Jahr 2011 startete unverhofft traurig mit dem Tod von Rufus, unserem geliebten American Staffordshire Terrier. Dieser Verlust traf unsere Familie unsagbar hart, denn niemand hatte mit gerechnet, das er uns verlassen würde. Ein unentdeckter, geplatzter Lebertumor ließ ihn über die Regenbogenbrücke gehen.
Wir blieben traurig zurück, er fehlte uns so sehr (und tut es auch heute noch.....).

Da ich aber durch meine ehrenamtliche Arbeit im Tierheim quasi an der Quelle sitze und meine Eltern mich Samstag mittags dann und wann im Tierheim besuchen, fragte ich immer nebenbei, ob sie denn nicht mal durchlaufen wollen würden, wir hätten ein paar nette Hunde da....

Mein Vater lehnte anfangs kategorisch ab, zu tief saß der Schmerz und er sagte in der Vergangenheit immer wieder:
Rufus ist mein erster und einziger Hund, es wird keinen Nachfolger geben.
(Er kam zu Rufus wie die Jungfrau zum Kind, hatte vorher rein gar nichts mit Tieren am Hut).

Meine Mutter war diesbezüglich offener und ich schlug ihr ein paar Hunde vor, die passen könnten, allerdings war es doch irgendwie noch zu früh.....

Eines Tages erwischte ich wohl beide meiner Eltern auf dem richtigen Fuß und mein Vater ließ sich tatsächlich "dazu herab" mit Lilli, die ich einfach "nur mal so" aus dem Zwinger holte, eine Runde zu drehen. Mittlerweile schien er wohl auch zu merken, das irgendwas im Haus fehlte...

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Lilli war ein Abgabehund, gerade mal 1 Jahr alt und laut Amtsveterinär ein Jagdhundmischling.

Sie präsentierte sich alterstypisch und vorbildlich:
Lieb, nett, freundlich, aufgeschlossen, verschmust und verspielt. Ein bißchen!! hibbelig vielleicht, aber nix ungewöhnliches für ihr Alter, und wirklich zuckersüß.

Ein Probetag wurde vereinbart, denn es mußte sichergestellt werden, das sich Lilli mit Hexe, dem Hund meines Bruders, vertrug. Das war die absolute Grundvoraussetzung für eine Übernahme, denn man möchte ja doch dann und wann in gemütlicher Runde zusammensitzen.
Das war natürlich kein Problem und so zog Lilli im April 2011 ein und es kam wieder Leben in die Bude - mehr als wir erhofft haben. ;-)))

Lilli machte anfangs "Probleme" mit ihrer Unsauberkeit und Ängstlichkeit. Ja, dieser Hund hatte eine Wahnsinns-Angst , sie beschwichtigte ständig, tut dies auch heute noch (hat sich aber schon gebessert).

Sie machte aus Angst vor dem Alleine sein, aus Angst vor allem Neuen überall in der Wohnung hin. Es war anfangs schon beschwerlich, waren meine Eltern Problematiken dieser Art absolut gar nicht gewohnt. Rufus war immer sehr pflegeleicht gewesen, hörte super, "lief einfach so mit" und bis auf seine Artgenossenunverträglichkeit war er der gemütliche Schmusebär, den Nichts auf der Ruhe brachte.
...Und nun mussten sich meine Eltern ganz neu um- und einstellen... und noch einiges über Hundeverhalten und Erziehung lernen.

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Stimme erheben war tabu, genauso wie schnelle Bewegungen mit der Hand, denn dann machte Lilli aus Angst gleich nochmal unter sich.

Was mußte dieser Hund bisher wohl erlebt haben?

Heute wissen wir:

Nichts Gutes, denn der Vorbesitzer ist bekannt für seine nicht gerade lieblichen Umgangsformen, um es mal nett zu formulieren....

Mittlerweile hat sich Lilli aber schon sehr gut entwickelt. Wir haben einen Hundetrainer / Verhaltenstherapeuten hinzugezogen und mit dessen Tips wurde auch schnell die Unsauberkeit besser - heute ist sie komplett stubenrein!

Meine Eltern arbeiten kontinuierlich weiter mit ihr, denn: Nur Übung macht den Meister.

Das alleine bleiben wurde trainiert und würde auch reibungslos funktionieren (wie gesagt: stubenrein ist sie ja nun), wenn dieser Hund nicht immer den Schalk im Nacken hätte, sobald man die Hautüre hinter sich zuzieht.

Man kann z.B. wunderbar die Kerzen auseinandernehmen, alles Mögliche und Unmögliche vom Tisch klauen, über die Eckbank rennen, alles umnieten, was einem dabei im Weg steht, Socken und Schuhe klauen, Schuhe anfressen, Ladekabel zerkauen, Brillen zerstören... die Liste ließe sich endlos weiterführen...

Tja, vor Lilli ist nichts sicher, rein gar nichts und wenn man dann nach Hause kommt und sie wie die Unschuld vom Lande guckt, dann weiß man eigentlich schon, das mal wieder was im Busch ist. ;-)

Dieser Hund kann einen förmlich in den Wahnsinn treiben, weil es Nichts gibt, was es nicht gibt, wenn man mit diesem Hund zusammenlebt.

Ab und an hat mich meine Mutter schon leicht bis mittelschwer verzweifelt angerufen und mir ihr Leid geklagt, was Lilli denn heute wieder angstellt hat. :-)))

Man muß es aber einfach mit Humor nehmen.....sie ist eben ein 1 Jahr alter Hund, der gerade jetzt erst entdeckt, wie toll das Leben ist. Das bringt nun mal ein paar kleinere und größere Kollateralschäden mit sich :-)))

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....Und da Lilli auch noch eine Portion Erziehung benötigt, aber in der Hundegruppe viel zu abgelenkt ist (ooohh, ein Blümchen, da ein Bienchen, hier ein Hälmchen, da ein Zweigchen, ui - die Vögel zwitschern und als I-Tüpfelchen die anderen Spielkumpanen), bekommt sie Einzelunterricht.

Jedes Wochenende wird sich aber in der Hundeschule zur Spielstunde mit anderen verträglichen Hunden getroffen. Da geht's dann rund und Lilli läuft zur Höchstform auf - Sebastian Vettel ist nix dagegen... ;-)

Wir sind froh, das Lilli so super verträglich mit anderen Hunden ist (und hoffentlich auch bleibt) und sich dadurch die Gassigänge wesentlich entspannter gestalten als die damals mit Rufus, der leider, bis auf 2 Ausnahmen, total unverträglich mit Artgenossen war.

Entspannt steht hier allerdings im Sinne von "wir brauchen keine Riesenbögen um andere Hunde zu laufen, damit es keine Konflikte/Auseinandersetzungen gibt", aber nicht entspannt im Sinne von "Uuuuuiiiii, suuuuupiiii, ein anderer Hund - komm, laß' uns spielen, Ohren auf Durchzuuuug und Attttaaaaackeeeee".

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Manchmal fragt man sich, was wohl entspannter wäre ;-))....

Dieser Hund kann definitiv keine einzige Minute irgendwo still sitzen. Sie ist immer auf Zack, hat ständig den Turbo drin, will spielen, toben, rennen, jagen, buddeln - und dann das Ganze bitte nochmal von vorne. Ich persönlich würde sie als hyperaktiv bezeichnen.
Sie kann wirklich anstrengend sein - ach was: Sie IST !!!! anstrengend.

Nicht nur, das Lilli eigentlich immer Hummeln im Arsch hat - Nein, sie nimmt auch krankentechnisch alles mit, was man mitnehmen kann:

Verletzte Pfote, Giardien, abgerissene Kralle, Hautprobleme, Fellverlust... das volle Programm.

Eigentlich dachten meine Eltern, sie haben mit einem jungen Hund ein bißchen weniger Tierarztkosten, denn Rufus war in den letzten Jahren dahingehend doch recht kostspielig, aber da haben sie mit Lilli wohl auf's falsche Pferd gesetzt.  Nun ja, auch damit muß man leben....

Sie ist insgesamt das krasseste Gegenteil von Rufus, was wir auf diesem Planeten finden konnten, aber sie ist eben, wie sie ist: Einfach Lilli... :-))

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Wir hoffen, sie wird mit den Jahren ruhiger werden (die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt) und natürlich hoffen wir, das wir noch lange Zeit mit der Turbobine verbringen können.

18.12.2011

20.12.2011


weihnachtstiere

Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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