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Baldur

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Es war einmal ein junger, schwarz-weisser Kater.
Der war allein unterwegs, wurde aufgegriffen und in ein Tierheim gebracht.
Er kam ins Tierschutzligadorf Groß-Döbbern in Brandeburg.

Die Tierheimmitarbeiter nannten den Kater Baldur.
Das war im November 2000. Da wurde er auf ca. 1 Jahr geschätzt.

Baldur hatte Angst und versteckte sich, war doch alles fremd für ihn.
Und da saß er nun und wußte nicht was los war; es waren noch so viele andere Artgenossen da, alle eingesperrt.
Es war ein Kommen und Gehen; manche Artgenossen waren länger da, manche wurden nach kurzer Zeit wieder weggeholt und kamen nie zurück.

Das alles war sehr beängstigend für den jungen Kater und er versteckte sich weiterhin und ließ niemanden an sich heran.

Hatte er vorher Kontakt zu Menschen gehabt?
Hatte man ihn ausgesetzt? Oder war er wild geboren?
Hatte er ein Zuhause und konnte nun nicht zurück?

Suchte vielleicht irgend jemand nach ihm?

Nein!
Niemand suchte nach Baldur, keiner kam und nahm ihn mit.

Und so saß er tagein, tagaus, monatelang, jahrein und jahraus im Tierheim. Und sein Leben zog an ihm vorbei und er wurde älter und älter. Niemand wollte Baldur ein Zuhause geben, denn er war nur schwarz-weiss, immer noch scheu und nun auch schon älter.
 
Sein Fell wurde struppig und sein Gehör wurde schlechter. Schließlich nach vielen Jahren wurde Baldur krank und mußte behandelt werden. Dazu mußte er sich aber anfassen lassen. Das war sicher nicht schön für den scheuen Baldur; er wußte nicht was mit ihm geschah.

Er mußte letztendlich mehrere Behandlungen, über mehrere Jahre verteilt, über sich ergehen lassen. Dazu war er oft in der Krankenstation und hatte einen Käfig für sich allein, wo er sich nicht so gut verstecken konnte.

Im Krankenzimmer bekam er mehr Kontakt zu den Tierpflegern und die gaben sich mit Baldur große Mühe, wenn auch nur sehr wenig Zeit da war, weil über 300 Katzen betreut werden wollten.
Und sie schafften es, daß Baldur nach all den Jahren etwas Zutrauen fasste und sich auch schon mal streicheln ließ. Da sagten sich die Tierheimmitarbeiter, daß man doch jetzt noch mal versuchen wolle, ein schönes Zuhause für Baldur zu finden und stellten Baldur auf die Tierheim-Homepage als Notfall ein.
 
Es war Baldur`s letzte Chance. Und dann, nach ca. 11,5 Jahren, unglaublichen 4195 Tagen, wurde jemand auf Baldur aufmerksam!

Marion sah ihn auf der Internetseite des Tierheims und stellte Baldur auf “Couch gesucht” und im" blauen Katzenforum” bei den Notfellchen, vor. Das war am 28. April 2012.
Marion hat selbst den Kater Molly aus diesem Tierheim gerettet, der dort auch 11 lange Jahre saß.
 
Am 14. April mußten wir unseren ca. 12-jährigen Kater Paris zur Regenbogenbrücke begleiten und es war klar... Sein Platz würde nicht frei bleiben!
Ein Notfellchen würde Paris` Erbe antreten. Es sollte ein älteres Tier sein, gerne auch mit Handicap.
 
Ich sah mir täglich unendlich viele Schicksale an, notierte mir Namen und dazugehörige Tierheime, ließ mir Zeit, hörte auf mein Herz. Ich wollte nichts überstürzen, es mußte Klick machen!

Wer hatte es am nötigsten?
 
Ich hielt nach älteren Tieren Ausschau, aber die Tierschützer vermitteln ältere Katzen/Kater scheinbar am liebsten als Einzeltier oder höchstens zu zweit, in ruhige Haushalte. Da wir eine große Katzengruppe gemischten Alters haben, muß der neue Mitbewohner äußerst sozial sein, und sich mit Wohnungshaltung mit gesicherten Balkon zufrieden geben.

Und da sah ich ihn!

Am 28. April 2012 um 21:10 Uhr stellte Marion ihn im Forum ein und es machte Klick! Das war er!

Baldur sollte Paris`Erbe antreten.

11,5 Jahre Tierheim sollten nun genug für Baldur sein,
Wir wollten ihm ein Zuhause, vielleicht daß erste in seinem Leben, geben!

Gerade zu diesem Zeitpunkt wurde unser Linus krank und wir mußten noch etwas warten, bis er durchgecheckt war und es ihm besser ging. Am 4. Mai gab ich Entwarnung im Tierschutzligadorf und machte die Adoption perfekt. Leider konnte Baldur erst am 14. Mai auf FIV/FeLV getestet werden, das Ergebnis bekamen wir am 17. Mai.
Samstag, den 19. holten wir Baldur dann in sein neues Heim.

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Baldur kam erst mal in Quarantäne, da er eine lange Durchfallgeschichte mit Giardien hinter sich hatte. Als die Ergebnisse negativ waren, durfte er entisoliert werden. Das war der 21. Mai.

Als Baldur aus dem Zimmer durfte, hat er sich erst mal im Schlafzimmer unter dem Bücherregal versteckt. Nachts machte er seine Touren durch die Wohnung; am nächsten Morgen saß er in der Küche auf der Fensterbank, am 23. im Wohnzimmer im Kratzbaum.

Wir sahen Baldur kaum; sein Essen bekam er im Schlafzimmer serviert.
Irgendwann saß er im Eßzimmer im Plüschtunnel.

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Hier muß man durch, egal in welchen Raum wir müssen. Baldur wurde von da an im Tunnel gefüttert, später Schritt für Schritt davor. Am 28. Tag nach seiner Ankunft kam Baldur bei der abendlichen "Sticksrunde", bei der wir den Katzen kleine Katzenstick-Stücke als Leckerchen werfen, plötzlich aus dem Tunnel und nahm die Sticks, die in seine Richtung fielen!
 
Danach ließ er sich etwas streicheln, bevor er sich in den Tunnel zurückzog.
Das war ein schöner Moment, der am nächsten Tag noch getoppt wurde, als ich Baldur nach dem Essen streicheln durfte und er es so sehr genoß.

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Von diesem Zeitpunkt an wurde es täglich besser. Baldur wurde immer zutraulicher, verbrachte immer mehr Zeit außerhalb des Tunnels und war vom 1. Augenblick an, in die Gruppe integriert.

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Was wir noch nicht im Griff haben ist Baldur`s Darm.
 
Baldur war ja schon im Tierheim krank, hatte lange Durchfall mit Giardien. Bei unseren Tierarztbesuchen fanden sich zwar keine Giardien mehr, aber Clostridien und E. Coli, die wieder mit Antibiotika behandelt wurden. Als keine Besserung eintrat, ließen wir Blut testen und es stellte sich heraus, daß Baldur eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte .

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Wir nahmen Kontakt zu einer Tierheilpraktikerin auf und unterstützen die Bauchspeicheldrüse seitdem homöopa- thisch. Aber auch danach war keine Besserung in Sicht, so daß Baldur jetzt eine Ausschlussdiät mit speziellem Futter bekam.

Mittlerweile haben wir mit Bioresonanzverfahren heraus- gefunden, daß Baldur auch eine Futterallergie hat, seitdem bekommt er nur noch Lamm oder Kalb. Es wird noch ein langer Weg für uns, bis Baldur`s Darm wieder sein normales Milieu erreicht hat.
 
Baldur ist der einzige von unseren 10, der aus dem neuen Trinkbrunnen trinkt, als hätte er nie aus etwas anderem getrunken.

Baldur bereichert unser Leben; wir freuen uns, daß wir ihm ein neues schönes Zuhause geben können und er dankt es uns täglich mit seiner Liebe und Lebensfreude.
 
Er ist durch die langen Jahre im Tierheim weder verkorkst, noch ist er unsauber oder hat irgendwelche Macken. Er ist ein normaler Kater, der sich freut, daß er geliebt wird...
Er mußte so lange darauf warten, fast sein ganzes Leben.

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Alle unsere Katzen/Kater sind aus dem Tierschutz. Verstoßen, verlassen, verraten von Menschen.
Die Tierheime in der ganzen Welt sind übervoll mit unerwünschten Tieren. Viele Tiere verkraften es nicht, verlassen zu werden, sich in einer fremden Umgebung mit fremden Geräuschen, Gerüchen und fremden Menschen oder zu vielen Artgenossen zurecht zu finden und sie verzweifeln, geben sich auf und sterben.
 
Aber die, die durchhalten, sich anpassen können, die warten und warten... darauf, daß ein Mensch - ihr Mensch - sie dort raus holt und ein schönes Körbchen und viel Liebe für sie bereit hält und sie nie wieder abschiebt!
 
Bitte, laßt sie nicht zu lange warten, so lange wie Baldur... fast 12 Jahre...

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In diesem Sinne...

Ein friedvolles Weihnachtsfest 2013 für alle Tiere und Menschen wünscht Euch

Baldur
 

17.12.2013

19.12.2013


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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