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Shara

Anfangs hatte ich nicht vor, mir so bald einen Hund anzuschaffen. Denn ich wohne noch immer im 3.Stock mitten in der Stadt. Aber laufen wollte ich doch mit einem Hund, wie ich es früher getan hatte, und so schloß ich mich vor 2 Jahren der „Gassi-Gruppe“ an, die immer Samstag Vormittag mit Hunden des Dortmunder Tierheims am und im Wischlinger Park spazieren geht.

Da ich früher einen Pitbull und einen Bullterrier hatte, wollte ich wieder mit solchen „knuffigen“ Hunden umgehen, und so begleitete ich zunächst die Leute, die mit diesen „Listenhunden“ rausgingen.
Einen entsprechenden „Sachkundenachweis“ („Hundeführerschein“) holte ich nach, und nahm mir vor, bald nach einem Umzug an den Stadtrand und in eine Wohnung höchstens im 1. Stock mich nach einem Hund umzuschauen, der auch zu mir passt.

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Es hatte sich ergeben, daß ich regelmäßig mit dem Hund „Shara“, einer 4- jährigen American Staffordshire Hündin, laufen konnte, die ich in den Osterferien sogar täglich zum Gassigang holen konnte.

Sie stammte, wie man mir beim Tierheim erzählte, aus einer Sicherstellung, weil der Halter die Auflagen des Landeshundegesetzes nicht erfüllen wollte. Außerdem war sie mit einem holländischen Chip versehen.

Shara hat auf mich einen ganz hervorragenden Eindruck gemacht.
Shara ist sehr intelligent, gehorsam und menschenfreundlich. Kaum zu glauben, daß sie schon 2 Jahre im Dortmunder Tierheim gesessen hatte.

An ihrem Verhalten bemerkt man aber auch, wie gut die anderen Mitarbeiter der Gassi- Gruppe mit ihr gearbeitet hatten. Sahra beherrscht alle Befehle, und ich brauchte ihr eigentlich gar nichts mehr beizubringen.

Ab und an interessierte sich jemand für sie, und ich hoffte, daß dieser tolle Hund endlich in seinen Qualitäten wahrgenommen würde. - Als ich dann am 2. und 3. November- wochenende 2012 wegen anderer Termine nicht in Dortmund sein und erst am 4. Wochenende wieder mit Shara laufen konnte, erfuhr ich, daß jemand sie tatsächlich probeweise mit zu sich nach Hause genommen, dann aber wiedergebracht hatte, weil sie sich nicht mit dem Rüden dort vertrug.

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Erst jetzt merkte ich, wie viel ich doch vermissen würde, wenn dieser Hund nicht mehr da wäre. JA, ich würde sie wirklich sehr vermissen, die Shara. Daher fasste ich den spontanen Entschluß, sie sofort probeweise übers Wochenende mit zu mir zu nehmen, Innenstadt hin oder her, egal ob 3. Stock oder nicht.

Ich will aber auch nicht verschweigen, daß die Tatsache, daß Shara in die Aktion „Stafford und Co“ des Tierschutzvereins Groß Dortmund e.V. mitein- bezogen ist, für meine Entscheidung eine gewisse Rolle spielte, denn das bedeutet, daß der Tierschutzverein weiterhin Steuer, Versicherung und Arztkosten übernimmt
Ein Faktor, der bei einem „Listenhund“ ganz schön ins Gewicht fällt, auch wenn die Entscheidung für einen Hund ganz überwiegend eine persönliche und emotionale ist.

Bis heute, ziemlich genau ein Jahr später, habe ich diesen Entschluß auch nicht eine Sekunde bereut.
Shara hat sich sofort völlig reibungslos akklimatisiert und ist jeden Tag eine wahre Freude für mich.

Sie macht nichts kaputt, und ich kann sie über einen halben Tag allein lassen. Ich selbst bin durch sie zu einem viel regelmäßigeren Lebenswandel gekommen, esse und schlafe regelmäßiger, und laufe regelmäßig große Strecken mit Shara, ca. 3 Stunden am Tag. Ferner drehe ich meine Musik nicht mehr so laut, weil sie (wie auch die Nachbarn) das nicht so mag.

Wegen einer schweren Magen-Darm-Infektion in den heißen Tagen im August haben wir viele Futter- sorten auf ihre Verträglichkeit hin untersucht:
Shara hat sich als „Flockenliebhaberin“ herausgestellt, ob nun Hafer- oder welche Flocken auch immer.

Obst mag sie auch, wie wir zufällig entdeckten, als die Birnen von einem Baum fielen. Seitdem gibt es regelmäßig Äpfel und Bananen auf den Spaziergängen.

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Gift für sie ist dagegen rohes Fleisch; selbst Lachsschnittchen führten bei ihr zu verschleimtem Stuhl und Durchfall. Seitdem habe ich selbst ihr Nassfutter zunächst abgesetzt, zur Zeit gebe zu den Flocken gekochte Hühnerinnereien und gekochte Möhren, ein wenig Hüttenkäse oder Joghurt, auch bekommt sie einige Essenreste von mir. Ihr Lieblingsessen ist Spaghetti mit Tomatensauce, aber auch Fischstäbchen mit Reis.

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Shara hat auch in kürzester Zeit ihre Leinen- und Maulkorbbefreiung geschafft. Seitdem nutzen wir alle erdenkliche Gelegenheit, sie ohne Leine laufen zu lassen.

Es hat sich gezeigt, daß Shara, die zwar zu Menschen freundlich, aber anderen Hunden gegenüber feindlich sich verhalten hatte, auch in dieser Hinsicht ihren Charakter völlig verändert hat. Ich kann sie gefahrlos auch zu andern Hunden und sie beschnuppern lassen. - Spielen im eigentlichen Sinne kann Shara nur allein (Apportieren), aber nicht mit anderen Hunden. Sie reagiert aber auch nicht mehr aggressiv auf andere Hunde.

Übrigens: bei Kindern ist sie immer gut aufgelegt.
Als wir einen Kindergarten beim Ausflug trafen und weil eine Kindergärtnerin „Staffs“ kannte, durften alle Kinder Shara streicheln und ihr eine Mütze aufsetzen; sie ließ alles mit sich machen.

Natürlich hat Shara, weil sie ein besonders hübsches Exemplar ihrer Gattung ist, auch ihren eigenen Fanclub. Die Nachbarn mögen sie und die anderen Hundebesitzer bewundern ihre Ruhe, wenn da solch ein kleiner Kläffer sie anbellt, und sie einfach cool an ihm vorübergeht...

Ab und an erschrickt sie noch vor ungewohnten Geräuschen und kann sogar panisch werden, aber daran arbeiten wir noch und kriegen das auch ganz bestimmt noch

Egon L. Gennat, Dortmund

16.12.2013

18.12.2013


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