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Kiwi

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Ich suchte nach einem kleinen, blonden Hund nach der Optik eines Tibet Spaniels, möglichst unkompliziert und lieb. Sowas ist schwer zu finden in deutschen Tierheimen.

Im Auslandstierschutz wurde ich fündig; in Ungarn war Kiwi in einem Tierheim mit vielen weiteren Hunden in einem Zwinger und musste da dringend raus, da die großen Hunde ihr das Futter wegfraßen.

Ich holte sie an einem Autobahnrastplatz ab und bekam ein stinkendes, verfilztes Hündchen mit einer riesigen, vernähten Kastrationswunde am Bauch und einem Trichter auf dem Kopf in den Arm gedrückt.

Ich fand sie unglaublich eklig.

Im Auto angekommen, schaute sie mich aus ihren verklebten Glubschaugen an, wischte ihren Nasenausfluss an meiner Jacke ab und schien nun beschlossen zu haben, dass ich ihr gehöre.

Zuhause angekommen setze ich sie auf der Auffahrt ab, sie schaute einmal nach links und nach rechts, schmiss dann ihren Schwanz, einer zerfledderten Federboa gleich, auf ihren Rücken und tippelte vergnügt los.

Bei dem ersten gemeinsamen Spaziergang mit meinem Ersthund Igor tippelte sie voraus, als hätte sie nie etwas anderes gemacht und legte ihren Kopf in den Nacken um mich anzuschauen.
Sie schien zu lächeln.

Das vermeintlich schüchterne Hundemädchen ging völlig selbstbewusst durchs Leben, lernte zwar nie mehr als „Sitz“ und auf Ruf zu kommen und das alles auch nur, wenn eine Belohnung winkte, aber sie war ein wirklich unkomplizierter Hund, den man überall mit hin nehmen konnte.

Ihre Aufgabe, Igors Wirkung zu entschärfen, erfüllte sie perfekt.

Als Igor unerwartet verstarb, wäre es sicher stressfreier gewesen, Kiwi als Einzelhund zu behalten.
Niemals fing sie Streit an, konnte sich aber bei Bedarf Respekt verschaffen.

Trotzdem fehlte mir ein großer Hund, und ich bekam manchmal wirklich Angst, wenn ein großer Hund auf meine kleine „Fußhupe“ zustürmte. Kiwi sollte also nicht allein bleiben.

Der wilde, ungezügelte Thilo zog ein, der Kiwi erst noch als Chefin akzeptieren lernen musste und viel Erziehung brauchte.

Ich ahnte ja nicht, welch eine große Hilfe mir Kiwi dabei war!

Thilo machte im Haus viel Blödsinn, sobald ich aus dem Raum ging. Erwischte ich Thilo, schimpfte ich mit ihm; Kiwi registrierte das schnell und schimpfte mit.
Irgendwann lernte Thilo, dass er sich nichts von der Arbeitsplatte klauen soll – dachte ich jedenfalls.

In Wirklichkeit war es Kiwi, die ihn in meiner Abwesenheit davon abhielt, denn als Kiwi verstarb, war Thilo regelrecht entfesselt. Er holte sich alles von überall, brach Küchenschränke auf, verwüstete mein Sofa und verteilte den Müll überall.

Kiwi ist ungefähr 14 Jahre alt geworden und war zum Schluss erblindet, was sie nie davon abhielt, fröhlich durch die Gegend zu tippeln.

Sie war ein wirklich kerniger kleiner Hund, der hier sehr fehlt, auch wenn sie „nur“ der kleine Zweithund war.
 

12.12.2022

14.12.2022


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

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