Puccini kam Anfang 2014 als Welpe, zusammen mit seinen Geschwistern, in ein großes Tierheim auf Sardinien und wuchs dort auf.
Ein gutes Jahr später bekam er schlimme Wucherungen in den Ohren und litt infolgedessen unter schlimmen Schmerzen oder Juckreiz, kratzte sich die Ohren blutig. So sah er damals aus:
Nun setzte der vermittelnde Verein alles daran, Puccini baldmöglichst nach Deutschland zu holen, um seine Ohren behandeln zu lassen.
Im Mai 2015 war es so weit, er konnte auf eine Pflegestelle reisen, und die Ohren wurden umgehend operiert. Sie waren so geschädigt, dass die Gehörgänge inkl. Trommelfelle entfernt werden mussten.
Leider blieb Puccini auch danach anfällig, es bildeten sich erneut Hautgeschwulste. Er wurde mehrfach nachoperiert und medikamentös dermatologisch behandelt, ohne dass dauerhaft Ruhe in das Geschehen kam.
Eine Ursache wurde nicht wirklich diagnostiziert, Allergie stand im Raum, aber hypoallergenes Futter half auch nicht. Immer wieder bekam er Rückfälle mit starkem Juckreiz und Hautveränderungen.
Schließlich stand als ultima ratio eine Ausschlussdiät an, und dazu sah sich seine Familie nicht in der Lage. Also wurde eine neue Pflegestelle gesucht, und als bei uns im Februar ein Platz frei geworden war, nahmen wir ihn auf.
Zu dem Zeitpunkt sah er ziemlich schlimm aus:
Gut zwei Wochen später hatten wir Termin bei der Heilpraktikerin Swanie Simon, die sich viel Zeit für uns nahm, und danach begannen wir mit einer Ausschlussdiät und vor allem mit Entgiftung und Stärkung des Immunsystems.
Von da an ging es aufwärts. Schon nach zwei Wochen begannen ums Auge und am Ohrläppchen wieder Härchen zu sprießen, und auch die Schwellung des Ohres ging allmählich zurück. Nach sechs Wochen sah er fast normal aus.
Aber den vollen Erfolg brachte die Futterumstellung nicht. Die letzten juckenden Stellen bekam ich nicht ohne Rückgriff auf die Schulmedizin in den Griff. Die von einer Veterinärdermatologin verordneten Mittel führten schließlich völligen Beschwerdefreiheit
Endlich ging es ihm richtig gut, und er fühlte sich buchstäblich wohl in seiner Haut.
Das war etwa Mitte Juli, und dann ging es ihm monatelang so gut, dass ich fast vergessen habe, dass er wohl doch nicht alles verträgt, und ziemlich leichtfertig mit der Einführung weiterer Futterkomponenten wurde. Was einmal zu einem kleinen Rückfall führte, den wir aber mit den ja nun vorrätigen Mittelchen rasch wieder in den Griff bekamen.
Soweit zu seiner Gesundheit. Davon abgesehen ist er ein Glücksgriff.
Ein durch und durch netter und freundlicher Hund, der sich mit allem und jedem verträgt, von Anfang an vertrauensvoll und zugewandt war, gerne mal schmusen kommt, anhänglich, aber auch ein Stück weit eigenständig ist. Ein Hund ganz nach meinem Geschmack. Und schön noch dazu.
Und so kam es, wie es kommen musste: Ich wurde zur Pflegestellenversagerin und übernahm ihn zum 01.07. fest. Es bot sich einfach an. Er passt zu uns.
Puccini fügte sich hier völlig problemlos ein. Sowohl mit meinen beiden vorhandenen Hunden als auch mit dem Kater verträgt er sich von der ersten Stunde an ohne jeglichen Stress oder irgendwelche Reibungspunkte.
Er ist freundlich, ohne aufdringlich zu sein, und hat nie versucht, der schon schwächelnden alten Alex oder dem alten Kater gegenüber aufzutrumpfen. Das ist nicht seine Art. Er verhält sich eher kollegial, wenn man das so sagen darf.
Mit seinem ruhigen Temperament
passt er auch gut in die Hundegruppe, obwohl er mit Abstand der jüngste ist.
Mit Hella kann er wunderbar spielen. Seit es ihm gut geht, ist er ihr zwar ein wenig „über den Kopf gewachsen“, und sie kann nicht mehr wirklich mithalten, wenn er denn mal aufdreht. Aber damit können beide gut umgehen und sind weiterhin gute Spielpartner, die sich im Spiel auf einander einstellen.
Wir haben wirklich Glück gehabt. Dass sich seine gesundheitlichen Probleme so gut beheben lassen, war nach der langwierigen Vorgeschichte nicht unbedingt zu erwarten. Aber wie es jetzt aussieht, scheint er einfach kein Fertigfutter zu vertragen. Mit frisch gekochtem bzw. rohem Futter kommt er dagegen wunderbar zurecht, ist endlich ein gesunder Hund, der sein Leben genießt, und wir sind froh, dass er bei uns ist.
Einen feineren Charakter als Pucci kann ein Hund kaum haben.
Ein Glücksgriff, wie gesagt.
|