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Ursu

Ursu aus der Smeura... oder wie alles begann...

 Im August 2005 war ich knapp drei Wochen in Rumänien. Ich wollte vor Ort mit anpacken.

Dass ich danach meinen ersten eigenen Hund bei mir einziehen lassen wollte, stand fest. Nur welcher sollte es werden?

Damals waren in der Smeura ca. 4.000 Hunde. Wenn man dort durch die Kennels geht, fühlt man sich ein wenig wie im Baumarkt. Riesige ellenlange Gänge und an der Seite volle Regale, in dem Fall Zwinger an Zwinger gefüllt mit Hunden in allen Größen und Formen und Farben.

In der Smeura gibt es das sogenannte Casa mit Garten; da wohnen Hunde, die in den Zwingern untergehen.

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Mit diesen Casa-Hunden hatte ich täglich zu tun und hatte jeden Tag einen neuen Liebling.

Sie alle sehnten sich nach Streicheleinheiten und Be- achtung. Nach Tag x hatte ich aber meinen Hund gefunden:

Lange Zottelhaare, optisch ein leicht nordischer Ein- schlag - dachte ich zumindest damals. Und er wurde dort als Neuling etwas gemobbt. Also versprach ich dem Hund, dass er es werden würde.

Ich versuchte, mit ihm in Kontakt zu kommen.
Mal fand er mich Klasse, meist dann, wenn meine Taschen mit Leckerlis gefüllt waren. Wollte ich ihn aber kämmen oder knuddeln, na ja, da sah er mich und lief davon. Kerle halt... ��

Für mich stand fest, er und kein anderer soll es werden!

Vor Ort fragte ich eine der Pflegerinnen, wie ich ihn nennen könnte. Ich wollte einen typisch rumänischen Namen. Ihr Vorschlag Rex gefiel mir allerdings nicht so dolle. Aber Ursu fand ich schön. Von nun an hieß Ursu Ursu.

Während meiner restlichen Zeit vor Ort merkte ich noch, dass Ursu nicht ganz so hilflos war, wie es anfangs schien.

Er hatte im Garten eine schwarze Hündin, die er gar nicht mochte, sie ihn allerdings auch nicht.
Wenn die Arbeiter Feierabend machten und am Zaun entlang liefen, düste er immer lautstark bellend dorthin. Ich wohnte damals in einem Mietshaus und dachte nur noch, das kann ja heiter werden...

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An einem Freitag Mittag im Oktober 2005 kam dann der Anruf:

Ursu ist auf dem Weg nach Deutschland und kann in der Nacht so gegen 4 Uhr abgeholt werden.

Also schnell alles organisieren und dann ging es einmal quer durch Deutschland, um meinen Ursu abzuholen.

Als wir dann da waren, wurde er aus seiner Box geholt und hob erst einmal so ca. 5 Minuten das Bein. Leine und Halsband angelegt und dann ging es auch schon in unser gemeinsames Zuhause.

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Ich hatte damals zwei in der Wohnung freilaufende Zwergkaninchen.
Die hatten sich dann sehr erschrocken, als Ursu durch die Tür kam. Aber er hatte sehr großen Respekt vor den beiden. Außer, wenn es getrocknetes Brot gab. Da nahm Ursu all seinen Mut zusammen und klaute es den beiden.

Das Zusammenleben mit Ursu war sehr harmonisch. Er war sehr anpassungsfähig und war von Beginn an stubenrein.

Mit der Zeit kristallisierte sich heraus, dass er große Angst bei Gewittern hatte und vor Schüssen. Das ließ sich aber alles irgendwie einrichten.

Mit Katzen kam er super klar, wenn sie ihn in Ruhe ließen.

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Er war super sozialisiert und auch wenn er nicht immer auf mich hörte - Sobald ein anderer Hund zeigte, er will keinen Kontakt, ging Ursu vom anderen Hund weg.

Ein absoluter Traumhund, allerdings mit starker Arthrose.
 Dennoch liebte er es zu laufen, rennen, toben.

Er und ich, wir waren ein tolles Team.

Durch Ursu kam auch ein weiterer Hund zu uns, Tudy, ein behinderter Straßenhund aus Rumänien.

Er sah genau aus wie Ursu; gerade nachts war es zu Beginn schwer, beide im Dunkeln auseinanderzuhalten.

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2014 musste ich Ursu dann leider im August, wenige Tage nach meinem Geburtstag gehen lassen. Durch ein Insulinom unterzuckerte er ständig und konnte selbst kurze Spazier- gänge nicht mehr gehen.

Es war ein schrecklicher Tag, aber wir hatten eine tolle Tierärztin.
Ich konnte mich neben ihn legen und so ist er in meinen Armen gegangen.

Nun liegt er zusammen mit Tudy, der dann im Dezember 2014 eingeschläfert werden musste, bei meinen Eltern im Garten.

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Ich habe fast vier Jahre gebraucht, um mich wieder auf einen Hund einzulassen. Aber Dank Ursu hat es mich wieder nach Rumänien verschlagen, weil ich dort in einem Shelter einen Hund sah, der aussah wie mein Ursu...

Leider war der Hund dort nicht mehr auffindbar, aber ein anderer,  der meinem Ursu auch sehr ähnlich sah, hat mein Herz erobert...

So habe ich wieder einen Hund, der optisch meiner großen Liebe so ähnlich sieht, aber charakterlich nicht gegensätzlicher sein könnte, Grasu:

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Dazu habe ich tolle Leute kennengelernt und wir fliegen mindestens einmal im Jahr nach Bucov ins Shelter mit ca. 2.500 Hunden und bauen dort Kennels.

Und alles begann mit Ursu, meinem absoluten Herzenshund...


P.S.
Ursu ist auch Teil eines Berichts einer Tiermedizin-Studentin, die in der Smeura ausge- holfen hatte (s. oben Photo 1) - Nachzulesen hier

11.12.2019

13.12.2019


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