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Face

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Als Face zu uns ins Tierheim kam war gerade mein Patenhund vermittelt.

Das trifft sich gut dachte ich mir, suchte ich doch wieder nach einem Kampfschmuser, den ich betreuen konnte. Ich wurde aber erst einmal vertröstet, da Face vor Allem und Jedem Angst hatte und an ein Anleinen überhaupt nicht zu denken war.

Eine Woche später fragte ich wieder und die Pflegerin meinte: Probiere es, ich habe es die Woche geschafft. Geh' langsam an ihn ran.

Ok, ich stand vor dem Zwinger, Face machte nicht gerade einen freundlichen Eindruck, ich atmete tief durch und ging hinein. Er sah mich sehr kritisch an und ich redete ruhig auf ihn ein, kam mit dem Karabiner der Leine immer näher. Nach ein paar Minuten hatte ich es geschafft.

Ich ging mit Face hinaus und was ich zu sehen bekam konnte einem wirklich die Tränen in die Augen treiben.
Ein American Bulldog der wie ein Häufchen Elend kriechend, geduckt, voller Panik und Angst aus dem Hoftor kroch.

Ich redete beruhigend mit ihm und nach einer kurzen Runde gingen wir zurück ins Tierheim.

Am nächsten Tag leinte ich ihn wieder vorsichtig an und diesmal ging es schon ein wenig besser, wobei die Gassirunde auch eher spärlich ausfiel, da er nach wie vor Panik und Angst hatte und ihm kein fremder Mensch zu nahe kommen konnte. Er hatte wohl in seinem bisherigen Leben keine schönen Erfahrungen gemacht.

So freundete ich mich die nächsten Tage immer mehr mit ihm an und das Wochenende drauf zogen wir los zu unserer ersten großen Runde.

Face vertraute mir und auch den Pflegern bei uns und aus einem ängstlichen, panischen Hund, der wohl nur darauf wartete mal wieder Schläge zu bekommen, wurde innerhalb von kurzer Zeit ein toller, liebenswerter, fröhlicher und lebenslustiger Begleiter, der nun bei seiner neuen Familie einen tollen Platz gefunden hat.

Aber davon soll er Euch unten selber erzählen.
Christiane

“Hallo!

Nach der ersten hektischen Zeit im neuen Zuhause, kommt hier nun endlich auch MEINE Happy-End-Story. ICH bin "Face" der berühmte American Bulldog aus dem Tierheim Worms.

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Meine neuen Leute waren (und sind es auch noch heute) begeisterte Zuschauer der Sendung "Tiere suchen ein Zuhause". Nach dem sie im Januar 2005 einige Folgen gesehen hatten, beschlossen sie "irgendwann in 1-2 Jahren, wenn ein bevorstehender Umzug erfolgt und beruflich alles so sein würde, wie sie es geplant hatten, ebenfalls einem Tierheim-Tier ein neues Zuhause zu geben.

Irgendwie haben sie dann beim schmökern im Internet mein Bild und meinen Steckbrief gefunden und wollten mich unbedingt kennen lernen.

Ich präsentierte mich - wohl wegen meiner Vergangenheit - als verschüchtertes Powerpaket ohne Manieren. An der Leine gehen fand ich meiner absolut unwürdig - weshalb ich ständig voraus preschte und wie eine Dampfwalze mit meinem Herrchen in Spe durch die Gegend pflügte. Doch egal wie ich mich auch gebärdete, weder Frauchen noch Herrchen waren böse oder schimpften mit mir. Muss wohl an meinen "traurigen" und somit unwiderstehlichen Bernsteinaugen gelegen haben.

Nach dem ersten Spaziergang haben sie sich als Interessenten eintragen lassen und dann alles in die Wege geleitet um mir auch tatsächlich ein neues Zuhause geben zu können. Von Vorteil war natürlich dass mein neues Zuhause in Baden-Württemberg sein sollte - dort gilt für Jungs meiner Rasse keine SoKa - Auflagen.

Bevor sie mich aber endlich aufnehmen durften, musste ich noch andere Interessenten "abschrecken". Was mir nicht wirklich schwer gefallen ist - schließlich finde ich meine neuen Leute ja auch wirklich toll.

Im Februar war es dann soweit, Christiane brachte mich nach Forst ins neue Zuhause. Der Abschied fiel uns beiden schwer, aber das große Sofa schien mir dann doch bestens geeignet zum Rudelkuscheln mit der neuen Familie. Und in der ersten Nacht durfte ich auch mit ins Schlafzimmer - vor's Bett.

Der erste Gassigang in der neuen Heimat war ein ziemlich großes Abenteuer, alles war neu, alles war aufregend. Es war windig, kalt und nass - kein Wetter für mich!

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Am 2. Tag fand ich dann schon den ersten Freund. Buddy - ein Dalmatiner-Rüde. Dessen Herrchen war sofort Feuer und Flamme für mich und hat Frauchen und Herrchen mit vielen Tipps rund um Hundeerziehung, Futter, Spazierwege etc. pp. Versorgt. Pfffffft - als wenn das bei mir was genützt hätte.

Im Laufe der Zeit lernten wir noch viele Hunde und ihre Herrchen kennen. Da war mein Kumpel Leo - ein Retriever-Welpe, Miss Sophie - eine ältere, sehr schüchterne Mischlingsdame mit einem ebenso alten Frauchen. Und es gab Flix - ein Schäferhund-Rottweiler-Mix, der mich immer wieder anstänkerte. Irgendwann habe ich ihm dann gezeigt, wer der Ältere ist. Na ja - so ein zwei Narben habe ich davon auch kassiert, aber nix gegen die, die ich schon hatte als man mich im Tierheim abgegeben hatte.

Anfangs durfte ich mit Frauchen ins Büro.

Den großen Mann, der dort immer mal wieder zu Besuch kam, den mochte ich nicht wirklich. Anfassen sollte der mich schon gar nicht und dass er nie Leckerlis für mich hatte fand ich auch nicht ok. Irgendwann sagte der Mann, dass ich nicht mehr mitkommen dürfte. Ich wusste schon, warum ich den nicht mag.

Aber das war nicht so schlimm - immerhin durfte ich zu Oma, die ich ganz doll mag! Dort gibt es einen großen Hof zum toben und die alte Yorkshire-Dame Trixie - die ist zwar zickig, aber Oma hatte das toll im Griff - nach 3 Tagen teilten Trixie und ich uns sogar einen Sessel.

Weil Oma dann krank wurde und ganz lange im Krankenhaus lag, haben meine Leute schnell eine neue Wohnung in ihrer Nähe gesucht und Vermieter gefunden, die sogar MICH in den Mietvertrag mit aufgenommen haben. Jetzt wohnen wir direkt am Wald; ich habe einen "Bolzplatz" für mich - der Mann dem das Lokal dort gehört hat echt erlaubt, dass wir auf dem Platz mit dem Ball spielen und wir können stundenlang im Wald spazieren gehen.

Frauchen hat mittlerweile einen anderen Job und arbeitet noch nicht mal mehr die Hälfte der Zeit. Zu meinem Leidwesen haben meine Leute auch eine Trainerin gefunden mit denen sie zufrieden sind.

Mich hat ja keiner gefragt - obwohl! Ich finde sie ja auch nett - auch wenn ich bei ihr mit meinen schönen Augen keine Schnitte mache. Sie sagt übrigens ich bin ganz schön clever und mache schnell Fortschritte. Hey - für so viel leckeren Käse lohnt sich die ganze Arbeit doch. Käse ist ja auch mein absolutes Topleckerli.

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Eine neue Freundin habe ich übrigens auch wieder gefunden. Paula - eine Bullmix-Hündin, wie ich aus dem Tierheim. Wir haben uns viel zu erzählen und freuen uns immer, wenn wir uns beim Gassi gehen treffen.

Soll ich euch was sagen?!
Ich fühl mich sauwohl in meinem neuen Leben und dass meine Leute überlegen, ob sie noch einen älteren Pflegehund aufnehmen finde ich total Klasse! Es gibt so viele SoKa's in den Tierheimen, die schon lange dort sind und ein wenig Freude im Leben verdient haben. Deshalb unterstützen wir auch die Aktion "Schau mir in die Augen!".
 

05.12.2006

07.12.2006

weihnachtstiere

Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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