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Nessuno - Ninjo

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Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit als ein kleiner Kater an einem späten Nachmittag aus einem süßen Traum erwachte. Er streckte seine Glieder, gähnte und räkelte sich neben seinen beiden Geschwistern. Aber irgendetwas stimmte nicht, das sagte ihm seine Nase sofort.

Noch ziemlich verschlafen schaute er sich um und stellte fest, dass er die Umgebung gar nicht kannte. Angst überfiel ihn. Seine Geschwister schliefen noch. Hilfesuchend sah er sich nach seiner Mutter um, die ihn sicher beruhigen und alles erklären würde. Aber er sah die nirgendwo.

Und jetzt erst erkannte er, warum ihm seit seinem Erwachen ein flaues Gefühl überfallen hatte: er konnte seine Mutter nicht nur nicht sehen, er konnte auch ihren Geruch nicht ausmachen.

Wo war sie?
Würde sie gleich wiederkommen?

Er blieb ruhig liegen und dachte nach. Wann hatte er sie das letzte Mal gesehen?

Er erinnerte sich noch, dass er mit seinen Geschwistern bei ihr gelegen und geschlummert hatte. Dann kamen die Menschenkinder, packten sie und sperrten sie in eine "Transportbox", wie sie das hässliche Ding nannten. Aber das war nichts Besonderes, das hatten sie schon öfter getan.

Sie fuhren dann meistens an einen Ort, wo es zwar stark nach Angst roch, wo sie aber bisher immer nur ein paar kleine Pikser erhalten hatten. Danach fuhren sie immer wieder nach Hause, wo sie mit einem Leckerbissen für ihre Tapferkeit belohnt wurden.

Aber nun konnte sich der kleine Kater nicht mehr daran erinnern, dass sie an diesen Ort gefahren waren. Nein, sie mussten gleich hierher gebracht worden sein. Aber was hatte das zu bedeuten?

Bevor er weiter nachdenken konnte, öffnete sich die Tür und eine ihm fremde Frau kam herein. Eigentlich sah sie freundlich auch, aber er kannte sie nicht und deswegen hatte er große Angst vor ihr. Nun erwachten auch seine Geschwister. Erschrocken drängten sich alle drei dicht aneinander.

Der kleine Kater wäre am liebsten davongelaufen, aber wohin?

Er schaute sich um und schnell verkroch er sich unter einen Schrank.

Seine Geschwister hatten nicht so schnell begriffen, was los war, und so blieben sie an Ort und Stelle liegen. Was würde nun passieren? Aber die fremde Frau beugte sich nur nieder, kraulte seine Geschwister ganz liebevoll und schenkte ihnen tröstende Worte.

Gerne wäre der kleine Kater auch zu ihr gegangen, um sich kraulen und trösten zu lassen. Er fühlte sich sehr einsam. Aber seine Angst vor der fremden Frau war doch noch zu groß.

Die Frau jedoch bemerkte seine Angst, sah ihn lächelnd an und sagte, sie könne seine Angst verstehen. Sie wünsche sich, dass sie sich bald besser verstünden, aber er hätte das ganz allein zu entscheiden.

Und da er in dem Moment als sie sich das erste Mal sahen, am liebsten gar nicht da gewesen wäre, gab sie ihm den Namen "Nessuno" - italienisch für niemand.

Einige Tage später hatte Nessuno begriffen, dass er seine Mutter wohl nie wieder sehen würde. Die Frau hatte ihm erklärt, dass seine bisherige Familie sich von ihm getrennt hatte, damit er eine eigene Familie finden sollte. Sie selbst würde ihm bei seiner Suche helfen und sich in der Zwischenzeit um ihn kümmern.

Anfangs vermisste er seine Mutter wirklich sehr, aber mit der Zeit freute er sich darauf, irgendwann seine eigene richtige Familie zu haben, in der er der König sein konnte. Hier bei seiner Pflegefamilie fühlte er sich auch sehr wohl, aber hier musste er die Liebe seiner Pflegemutter immer mit seinen Geschwistern und anderen Katzen teilen.

Eines Tages war dann seine große Stunde gekommen: Das Telefon hatte geklingelt und soviel er mitbekommen hatte, kamen Leute von ganz weit weg hierher, nur um ihn zu sehen. Er hatte sich vorgenommen, sich stolz und anmutig von seiner besten Seite zu zeigen.

Aber niemand hatte ihm gesagt, dass zu dieser Familie ein großer Hund gehörte. Von seinem Stolz war plötzlich nichts mehr zu spüren; er war wieder "nur" der kleine Nessuno und versteckte sich.

"Schade", dachte er, denn die Menschen, die zu diesem Hund gehörten, machten einen wirklich netten Eindruck. Und auch dem Hund sah man an, dass er sich sichtlich wohl in dieser Familie fühlte.

Trotzdem traute sich Nessuno nicht aus seinem Versteck unter der Couch heraus. So einem großen Hund war er noch nie begegnet! Schließlich gingen die Leute wieder. Am nächsten Tag ärgerte sich Nessuno sehr über seine Schüchternheit. Er hatte sich alles vermasselt!

Und jetzt musste er auch noch zu allem Elend mit seiner Pflegemutter mit dem Auto wegfahren. Viel lieber hätte er sich von ihr streicheln und trösten lassen.

Aber wo fuhren sie hin?

Die Fahrt dauerte so lange. Langsam bekam er es doch wieder mit der Angst zu tun.

Endlich hielten sie an. Aber was war das denn? Ein Bellen?

Seine Pflegemutter stieg mit ihm aus und er konnte seinen Augen nicht trauen: da waren die netten Menschen vom Vortag wieder! Und auch der große Hund stand schwanzwedelnd daneben. Er fühlte sein Herz springen. Sie hatten sich trotz allem für ihn entschieden!

Heute würde er seinen ganzen Mut zusammennehmen und dem Hund gegenüber treten. Die Menschen begrüßten ihn herzlich. Seine Transportbox wurde geöffnet und er trat in sein neues Leben. Wie sich herausstellte, war der Hund zwar groß, aber er sollte für Nessuno auch ein mindest genauso großer Freund werden.

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Bei ihm fühlte er sich wohl und geborgen. Nie mehr in seinem Leben würde er sich mit seinem neuen Freund an der Seite vor irgendetwas fürchten.

Das merkten auch seine neuen Menschenfreunde und gaben ihm aus diesem Grund einen neuen Namen, den der alte gehörte der Vergangenheit an. Und so wurde aus dem kleinen Nessuno der große Ninjo, der zu einem prächtigen Kater heranwuchs und seither glücklich durch sein Leben geht.

03.12.2007

05.12.2007


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