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Fussel

= Die kleine Spanierin die mal Dulce hieß

Fussel war ein echter SchnaPu (Schnauzer-Pudel-Mix) :-)
Keine Ahnung wie alt sie war, ich sagte, sie ist August geboren.

Mallorca Fusseline hatte sicher schon einiges erlebt - erzählte aber auch gar nix! - hatte schon oft Junge und war Leishmaniose-positiv...

Die Fussel war ja eigentlich gar nicht eingeplant, aber wie es der Zufall wollte, fiel sie mir beim Surfen im Internet ins Auge und ließ mir keine Ruhe mehr. Sie sah auf den Bildern wie ein kleines Schnauzerle aus und erinnerte mich sehr an meinen ersten Hund (Nora, ein Mittelschnauzer).

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(das waren die Bilder, die mich nicht mehr losgelassen haben)

Lange habe ich mit mir gerungen, weil einen dritten Hund wollte ich gar nicht und schon gar keinen so einen Kleinen... aber all die Wochen, wenn ich doch mal nachgeschaut habe, war sie immer noch da.

Na ja, und als Leishmaniose positiver Hund ist eine Vermittlungschance in Spanien gleich null. Also hab ich dann eine Mail an den Verein geschrieben und mich erstmal als Pflegestelle angeboten.

So kam sie im August 2007 zu mir – Wie immer mitten in der Nacht.

Ein schüchternes kleines Häufchen.
Sie brachte außer der Leishmaniose noch viele viele Flöhe mit und sah ganz anders aus als im Internet.

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Ganz strubbelig, daher hieß sie ab da Fussel. :-)

Wegen der Massen an Flöhen (und der extrem starken Flohspeichelallergie einer der vorhandenen Hunde) musste der arme Zwerg gleich am nächsten Tag ein Bad nehmen und die Schermaschinen kam zum Einsatz – Sicher ein Alptraum für sie und sie sah, da ich nur so Husch Husch geschoren habe, eher halb gerupft aus.

Aber irgendwie war ich ab da ihr „Held“ – Sie war immer so ein braves Mädchen, immer bemüht alles richtig zu machen und hatte ein erstaunliches Vertrauen zu mir. Ihr Misstrauen fremden Menschen gegenüber legte sich allerdings nie.

Auch meine Bedenken wegen der vorhandenen Hunden waren völlig unnötig – Fussel wog ja nur knappe 7 Kilo, der Bullterrier schon 21 Kilo und der Mastiff 70 Kilo! ��

Aber die drei Damen waren ein tolles Team

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Fussel war vom ersten Tag an stubenrein und hat sich immer allen Gegebenheiten und Tagesabläufen problemlos angepasst. Sie lief eigentlich nur mit und ich brauchte mir gar keine Gedanken über Erziehung machen.

Sie lief anständig an der Leine und auch schnell ohne, denn sie behielt mich immer im Blick und schaute sich sonst alles bei den vorhandenen Hunden ab (also die Hausregeln und z.B. "sitz"). Und auch ihren schon vorhandenen Jagdtrieb auf Vögel, bedurfte nur einer leichten Ermahnung.

Nach nichtmal zwei Wochen hab ich das mit der Pflegestelle auch gleich mal abgesagt und Fusselchen fest übernommen.

Und als dann regelmäßig der richtige Haarschnitt gemacht war und sich ihr Gesäuge zurück gebildet hatte, war sie so ein hübsches kleines Dingelchen und bekam natürlich ein Strasshalsband. :-)

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Es war wirklich erstaunlich, wie gerade das Scheren, was ja nicht gerade der beste Einstieg in unsere Beziehung war (ja, ich hab ein dauerhaftes Schnauzerle aus ihr gemacht) ihr nix ausmachte. Sie folge mir wie ein kleiner Schatten, immer bemüht nicht aufzufallen und alles richtig zu machen.

Klar war sie nicht wirklich locker, auch bei allgemeiner Fellpflege, Zähne sauber machen, Krallen schneiden etc., aber solange ich es machte, war es für sie ok. Auch beim Tierarzt.

Und natürlich die anderen Hunde, denn gerade die Bullterrier mit ihrem unendlichen Vertrauen in mich und ihrer totalen Gelassenheit Menschen gegenüber, waren da immer ein gutes Vorbild für Fussel. Ich glaube sie hat das immer ganz genau beobachtet und es hat ihr gezeigt, wie schön Nähe auch sein kann. Denn die ersten Jahre hat sich Fussel, wenn überhaupt, nur mal ganz kurz mit aufs Sofa getraut und mochte von Fremden nicht angefasst werden.

Auch Silvester war einfach schrecklich für sie...
Erst ihr letztes Silvester verbracht sie mit den Bullis und mir, unter eine Decke gekuschelt, mit auf dem Sofa.

Trotz dem über die Jahre weiter hohem Leishmaniose-Titer (trotz Medikamenten), war sie immer fit und munter.

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Manchmal konnte sie sogar ein bisschen albern und frech sein, und auch wenn es ein paar Jahre dauerte, irgendwann konnte sie ihr Leben richtig genießen.

Nur die Läufigkeiten und der damit verbundene, unbändige Wunsch in ihr Mutter zu werden, belastete sie sehr. Aber selbst da, wenn auch der Wunsch schier überwältigend war und ein Rüde in der Nähe, entschied sie sich immer für mich – so ein kleines treues Seelchen.

Durch Baby Cleo (und später Lisbeth) ist sie dann so richtig aufgeblüht und hat sich sicher ihrer eigenen Kinder erinnert.

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Sie spielte unglaublich viel mit ihnen und beschützte sie sogar. Sie erzog sie streng und zeigt ihnen all den Blödsinn, auf den ein Bulli NIE alleine käme!

Leider ist die Leishmaniose dann doch irgendwann heftig ausgebrochen und Fussel ging es gar nicht gut. Aber sie war eine Kämpferin und nach vielen für Fussi unangenehmen Tierarztbesuchen schlug die Therapie an.

Sie war so tapfer und immer freundlich, trotz der schmerzhaften Spritzen!

Ich war froh über die Zeit, die Fussel "geschenkt" wurde, aber es war auch klar, dass ein Krankheits- schub jederzeit wiederkommen kann...

Auch mit den „angefressenen“ Ohr-Rändern war sie hübsch und fröhlich.

Sie war sehr sozial und kam mit allen Hunden klar, da war sie sogar recht selbstbewußt, und es war schön, sie so ausgelassen und glücklich zu sehen.

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Wie alle meine Spanier war sie ja ein eher ernster, irgendwie in sich gekehrter Charakter.

Sie konnte mit Spielzeug nix anfangen und sowas wie die "5 Minuten Wahnsinn", wie es die Bullterrier regelmäßig hatten, oder einfach mal vor Lebensfreude rumspacken, so was kannte sie nicht... Daher waren diese Augenblicke, wenn diese Lebenslust der Bullis auf sie überschwappte, so wertvoll und schön.

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Fussel wollte wohl auch ein Bullterrier sein, konnte grunzen wie ein Schweinchen und wusste ihre zwei Bodyguards zu nutzen – Manchmal war sie bei Hundebegegnungen ein wenig vorlaut, um dann schwupps, hinter den „dicken“ Damen zu verschwinden.

Als Pflegehund Luna eine zeitlang mit hier lebte, konnte man meinen, die zwei Spanierinnen hatten einen besonderen Draht zueinander - zumindest schien die Anwesen- heit von Fussel Luna besonders geholfen zu haben. Ich glaube, Fussel war ein bisschen enttäuscht als Luna ein eigenes Zuhause gefunden hatte.

Die vier Damen waren einfach klasse, trotz der vier völlig unterschiedliche Charaktere

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Leider kamen die Schübe der Leishmaniose irgendwann in immer kürzeren Abständen und zuletzt ausgerechnet mit der eh für Fussel kaum zu ertragenen Scheinträchtigkeit... Das zusammen war einfach zuviel und jegliche Behandlungsversuche scheiterten.

Keine Ahnung, wie alt sie wirklich war und was sie in ihrem Leben vor uns alles erlebt hat - Ich hoffe, diese 4 Jahre bei uns, waren für Fusselchen ebenso schön wie für mich.

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Machs gut kleine Fussel, und danke für die schöne Zeit mit dir...

02.12.2019

04.12.2019


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