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Mexchen

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“Hallo Ihr!

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Ja, ich meine dich und auch Dich da hinten!

Ich bin bereit zum gekrault werden!
Halloooh! Guck doch, ich bin ganz und gar bereit... Kraul mich! Sooooofort!

So, damit wisst Ihr schon das wirklich wichtigste von mir, bin nämlich streichelsüchtig.

Tschüss denn!
...

Wie, noch was?
Ihr wollt mehr wissen?
Ok, aber erst will ich noch ne Krauleinheit. ;-)

Ich bin nämlich der Mexchen, iss ja wohl klar, und ich bin aus Berlin gebürtig.
Inzwischen wohne ich aber gaaaanz woanders, viele viele Stunden mit dem Auto bin ich gefahren, und es heißt Eifel hier.
Und wie kam das alles?

An vieles kann ich mich nicht mehr erinnern.

Als ich klein war, hatte ich in Berlin eine super gute Familie, vielleicht war es auch nur ein einziges super gutes Frauchen oder Herrchen. Da habe ich alles gelernt, was man als „Familienhund“ so wissen muss:

Ich kann alles und mache alles mit, höre gut, bleibe im Auto ruhig liegen und steige nicht aus, bevor ich nicht die Erlaubnis dazu kriege. Ich belle nicht, kann alleine bleiben, ich fahre problemlos Fahrstuhl, laufe Treppen, lasse mich tragen, laufe super gut an der Leine, da zieht nix und da spannt nix.
Ich erschrecke mich nicht, wenn Autos, Busse oder Motorräder an mir vorbei brausen, Jogger lassen mich völlig kalt, und für mich ist alles ok, wenn mein Mensch bei mir ist.

Wieso ich bei diesen meinen ersten tollen Menschen nicht mehr bin, das weiß ich leider nicht mehr...
Ich wurde in einem Gewerbegebiet an einem Schild angebunden gefunden. Da war es nicht schön, ich war ganz alleine, und das finde ich echt doof, menno. Ihr Menschen nennt das wohl „ausgesetzt“.

Ein junger Mann hat mich gefunden und mitgenommen, er ging mit mir zum Tierarzt, ins Tierheim, und eine Zeitungsanzeige wurde auch gemacht. Irgendwie hat mich niemand vermisst. Der TA schätzte mich auf 2 Jahre.
Als der junge Mann merkte, dass ich ein ganz Netter bin, gab er mich seiner eigenen Mama. Die war auch alleine, wie ich. Da war es für die Mama und für mich ganz schön, dass wir zusammen kamen.

Sie war sehr sehr lieb zu mir und hat mich nach Strich und Faden verwöhnt:
Ich durfte mit ihr spazieren gehen, ich durfte in ihrem Bett mit schlafen, ich bekam leckeres Futter und wurde regelmäßig dem TA vorgestellt. Am wichtigsten aber war: Ich bekam Streicheleinheiten noch und nöcher...

Und als die Mama ins Altersheim musste, durfte ich mit ihr umziehen. Kein Problem für mich, ich mache alles mit, wenn ich bei meinen Menschen sein darf...
Aaaaber es kam anders:
Die Mama brauchte immer mehr Hilfe, man nennt das wohl Pflege, und sie konnte sich nicht mehr um mich kümmern.

Da bin ich zu ihrem anderen Sohn umgezogen (das war von Anfang an so besprochen). Den kannte ich schon gut, weil er ja regelmäßig zu Besuch bei uns war. Also bin ich gerne mit ihm mit gegangen.

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Aber es hat sich vieles geändert für mich.
Der war zwar lieb zu mir, aber bei der Mama wars schöner. Die Spaziergänge wurden kürzer und auch weniger, ich kam nur noch selten raus, und ich laufe doch sooo gerne...

In die Wohnung habe ich nie gemacht, ich halte zur Not 24 Stunden ein. Macht mir aber keinen Spass, nö wirklich nicht. Futter und Wasser und auch Leckerchen gabs regelmäßig, ebenso Streicheleinheiten. Aber es wurde immer schrecklicher zu Hause.
Die Wohnung stank nach Zigarettenrauch, und es wurde auch immer dreckiger und unordentlicher, und ich war oft, sehr oft, alleine. Und irgendwann musste ich mit dem neuen Papa in den Wald ziehen, weil die Wohnung weg war.
Ich mache ja alles begeistert mit, das auch, aber es kam der Winter, es war kalt und regnete viel, das war gar nichts für mich.

So zog ich zur Tochter meines Papas und pendelte zwischen ihr und ihm, alles nicht so das Wahre. Und die Tochter hatte mich zwar auch sehr lieb und schmuste mich viel, aber sie hatte keine Lust, regelmäßig mit mir raus zu gehen... Ich hatte gar kein schönes Hundeleben mehr!
Aber ich bin keiner, der sich beschwert, nö gar nicht, ich mache alles mit, auch das.

Irgendwann kam dann mein jetziges Frauchen und hat dort rum geschimpft:
Der Hund muss öfter raus, und er muss auch mal laufen können! Außerdem muss er zum Tierarzt, ihm tut es weh beim Laufen! Da hat sie ganz recht gehabt!

Sie hat mich ein paar Tage lang morgens abgeholt, den Tag haben wir zusammen verbracht, waren in tollen Wäldern, Wiesen und an Seen und Kanälen spazieren, ich durfte nach Bällchen laufen und Leckerli suchen. Ach war das schön! Abends brachte sie mich wieder nach Hause, und das war auch schön.

Der TA schnitt mir meine Krallen, das war weniger schön, aber die waren teilweise rund wie ein Kreis und wieder in mich rein gewachsen! Als das gerichtet war, tat es gar nicht mehr weh. Nur die Zähne taten noch weh, aber die wurden etwas später auch wieder heile gemacht.

Dann endlich gab es eine neue Wohnung für meinen Papa, und ich durfte wieder bei ihm wohnen.
Seine Tochter habe ich weiter regelmäßig gesehen, die habe ich wirklich auch sehr gerne.

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Und dann passierte etwas ganz Schreckliches:
Mein Papa blieb einfach immer im Bett liegen, er konnte nicht mehr mit mir rausgehen, auch nicht zur Arbeit, und irgendwann atmete er gar nicht mehr. Ein paar Tage später kamen fremde Leute und dann die Polizei, noch später dann die Tochter von meinem Papa, die nahm mich dann wieder mit. Sie wollte gerne, dass ich bei ihr bleibe, aber sie war ja gar nie zu Hause.

Zur Beerdigung kam mein jetziges Frauchen, die sollte mich jetzt mitnehmen, weil ich sie ja schon kannte. Das hat sie dann auch gemacht, weil ich nämlich sonst auf der Straße an fremde Leute verschenkt worden wäre...
Nee nee, das wäre gar nicht gut gewesen:
Alle sagen immer, dass ich so süß sei, sie wollen mich haben, und dann tun sie, als sei ich ein Stoff- und Spielhund!

Aber so ist das gar nicht. Ich bin ein Hund und möchte gern ein Hundeleben führen, mit Hundefreunden, Gegend erkunden, buddeln, graben und schnuffern nach Herzenslust.
Genau das habe ich jetzt! Dafür liebe ich mein neues Frauchen sehr.

Vom ersten Tag an konnte sie mich ohne Leine laufen lassen, ich guck immer, wo sie ist, denn die will ich nicht mehr verlieren. Auch meine neue Oma und Opa sind ganz lieb zu mir, hier bin ich nämlich, wenn Frauchen arbeiten muss. Mit denen geh ich aber nicht so gerne raus, wer weiß, ob sie mich wieder nach Hause bringen?!

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Am liebsten bin ich unterwegs mit Frauchen, mit meinem Lieblingsfreund von nebenan (der pariert, wenn ich ihm die Meinung sage, aber wie!). Wenn ich unterwegs bin, wippen meine Öhrchen unternehmungslustig, meinen Schwanz halte ich hoch wie eine Fahne, und genau wie die wehen meine langen Schwanzhaare.
Ansonsten liege ich gerne an der Heizung und werde mit Streicheleinheiten oder Leckerli verwöhnt. So kann es weiter gehen für den Rest meines Lebens, jawoll!"

Mexchen ist ein toller Hund, völlig anspruchslos und bescheiden, macht alles fröhlich mit, ist charmant und liebenswert, und um nichts in der Welt würde ich ihn wieder hergeben. :-)

Er ist jetzt geschätzte 11 oder 12 Jahre alt, und er wurde 2006 in einem Gewerbegebiet in Kreuzberg 36 in Berlin gefunden. Es ist ganz offensichtlich, dass er eine ausgezeichnete Erziehung hat und hundegerechte Beschäftigungen kennt.

Ich nehme an, dass er seiner ersten Familie gestohlen wurde, vielleicht vor einem Geschäft? Falls jemand eine Idee hat, wem er abhanden gekommen ist, würde ich mich über einen Kontakt sehr freuen.

(Kontakt über Couch gesucht)

Liebe Grüße,

Lisa :-)

02.12.2015

04.12.2015


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