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Dina

Mein rechter, rechter Platz ist frei - ich wünsche mir eine Diva herbei!

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... so, oder so ähnlich, klang wohl der Text im Internet, als ich auf der Suche nach dem dritten Hund im Bunde war.

Zumindest muss man ihn so missinterpretiert haben - denn anstatt mir einen alten, zauseligen Hund vorzustellen, tauchte auf einmal die Beschreibung von "Dina" auf. Klein war sie - und erfüllte damit wenigstens eines meiner "Auswahlkriterien" - das war aber auch schon alles... auf den ersten Blick.

Nach dem Tod meines alten Hundes "Struppi" wollte ich dessen Platz neu besetzen. Ein kleiner, alter und gebrechlicher Hund sollte es sein. Unauffällig und anspruchslos. Mein Herz schlägt für die Senioren unter den Hunden - und der dritte Platz im Rudel ist immer für einen von ihnen reserviert.

Dina erfüllt eigentlich keines dieser Kriterien, denn sie ist ein heller und ziemlich reinrassig aussehender Pekinese - eine Diva wie sie im Buche steht und mit ihren geschätzten 5 Jahren noch blutjung, wuselig, freundlich und lebensfroh.

Sie ist so klein wie eine Katze, absolut niedlich - und entspricht damit eigentlich dem Beuteschema vieler Interessenten.
Ein "Vermittlungsschlager" - der Erfolg auf ganzer Linie!

Wäre da nicht der ballgroße Tumor am Bauch gewesen, der vermutlich der Grund dafür war, das die kleine Lady ausgesetzt wurde.

Der behandelnde Tierarzt des Tierheims, welches Dina aufnahm, prognostizierte ihr nach Sichtung der Röntgenaufnahmen ein schnelles Ende, da sich die Metastasen bereits durch mehrere Organe gefressen haben. Ein kurzes Leben nur noch - vielleicht von wenigen Wochen.

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Nun, ob ein uralter Hund wenige Wochen oder Monate bei mir lebt oder ein junger kranker, macht keinen großen Unterschied - und so sagte ich dem Tierheim zu, Dina aufzunehmen.

Da man mir Dina als absolut ruhig und mit allem verträglich beschrieb, machte ich mir keine all zu großen Gedanken darüber, wie sie in mein "Rudel" zu integrieren sei. Nun - das die Beschreibung des Tierheims nicht nur an dieser Stelle weit von der Realität entfernt lag, ist mein großes Glück - aber dazu komme ich gleich noch.

Da stand sie also vor meiner Tür: Winzig klein, süß und niedlich - der Butterkeks unter den Hunden.

Kaum sah sie aber meinen Schäferhundmischling Herbert, stellte sie sich in die Leine und zog und zerrte, was ihre 4,5 kg Körpergewicht hergaben! Wir guckten uns alle dumm an, nicht wissend, ob wir lachen oder schimpfen sollten, denn Herbert wiegt gut und gerne 25 kg mehr und es wäre sicher auf einen Kampf á la "David und Goliath" hinaus gelaufen, hätten wir nicht eingegriffen und den Zwergenaufstand beendet.

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Dieser selbstbewusste kleine Hund lebte sich sehr schnell ein, integrierte sich nahtlos in bestehende Abläufe und mein "Rudel" (sie ist der Boss - da lässt sie nicht mit sich handeln), genießt die Freiheit des Gartens und die langen Spaziergänge - und schlich sich immer weiter in mein Herz.

Da man Dina eine Lebenserwartung von nur wenigen Wochen voraus gesagt hatte, bemühte ich mich natürlich um einen gewissen emotionalen Abstand - doch als ich eines Tages feststellte, das sich ihr Tumor sehr verändert hatte und anfing nekrotisch auszusehen, konnte ich mich dennoch nicht mit dem Gedanken anfreunden, sie so bald schon gehen lassen zu müssen.

Meine Tierärztin sagte mir - nach eingehender Untersuchung des Tumors - voraus, das dieser bald platzen und damit Dinas Leben beenden würde. Eine Operation sei eigentlich "Unsinn", da die Metastasen in der Lunge und weiteren Organen nicht dafür sprechen würden, das die Kleine noch lange durchhält. Nun - das wusste ich ja bereits.

Dennoch entschlossen wir uns dazu, den Tumor zu entfernen, um wenigstens die akute Gefahr zu bannen. Die Operation verlief reibungslos und Dina wurde von 200 Gramm Tumor befreit - für einen Hund ihrer Größe und Gewichtsklasse sicher enorm!

Aus Tage wurden Wochen, aus Wochen Monate. Zwischen dem Zwergenaufstand vor meiner Tür und heute liegen ein Urlaub am Strand, unzählige Spaziergänge, viele Stunden auf dem Sofa und im Bett, Spielstunden, Fressorgien, Raufereien, Jagdversuche, dem Kennenlernen etlicher Hunde und Menschen, Streicheleinheiten, Meinungsverschieden- heiten und Schmusestunden.

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Gelebtes Leben.

Und den Tod?

Den haben wir abgeschrieben. Er ist nicht gekommen als wir ihn erwartet haben - und jetzt soll er bleiben, wo der Pfeffer wächst! Wir machen unser Ding - der Butterkeks und ich - und erfreuen uns daran, das alle Unrecht hatten. Jeden Tag.

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Ich danke dem Tierheim in Worms, das sie mir diesen wundervollen Hund anvertraut haben und dafür, das sie im Unrecht waren. Und meiner Tierärztin, die es einfach gewagt hat.
 
Bitte geben Sie auch alten und kranken Tieren eine Chance. Sie werden überrascht sein, wie viel Leben sie Ihnen zu schenken vermögen.

01.12.2009

03.12.2009

 

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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
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