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Opa Hermann

Achtung, Photos!

15.01.2003

Opa Hermann ist vermutlich ein alter Kettenhund (ca. 10 Jahre alter Schäferhund-Mix) der einer Freundin zugelaufen ist. Nun brauchen sie dringend ein Plätzchen, wo er ein paar Tage bleiben kann....

Die nächsten Tage wird er erst mal bei mir unterkommen - draußen im Auslauf, da meine Hunde nicht verträglich sind. Aber da er ja bisher auch draußen war, ist er es ja zumindest gewohnt... Natürlich bekommt er ausgiebige Knuddelrunden und auch Gassigänge von mir

Hoffentlich findet der arme Kerl schnell ein Zuhause - er soll völlig ungepflegt sein und einen richtigen Hungerbauch haben... Und unheimlich liebebedürftig sein...

"Opa Hermann", wie wir ihn getauft haben, hört sogar schon ein bissel auf den Namen.. Na ja, war wohl eher Zufall. ;-)

Als ich ihn sah, sind mir die Tränen gekommen - Ein lieber alter Hundesenior mit grauer Schnauze, man sieht jede Rippe, wenn er tief einatmet - ansonsten wird sein Zustand durch das lange Fell verdeckt. Seine Wolfskrallen hinten sind ein fast geschlossener Kreis und er hat einen absolut aufgeblähten Hungerbauch Als ich ihm zu trinken gab, hat es anschließend beim Laufen nur darin geplätschert...

Ansonsten war er noch ein wenig unsicher, aber nur lieb - er läßt sich streicheln und in die Augen schauen, macht Sitz und gibt Pfötchen und hat auch schon neugierig den Garten erkundet. Er ist auch widerspruchslos in den Auslauf gegangen und schläft jetzt tief und fest in der Hundehütte.

Morgen früh geht es erst einmal für einen Grobcheck zu meiner Tierärztin - eine intensive Untersuchung gibt es dann in den nächsten Tagen, vorzugsweise schon mit dem neuen Besitzer. (Außer natürlich meine TA stellt was schlimmes fest, dann wird sofort gehandelt). Ich muß mir auch erst mal genau erklären lassen, wie er jetzt gefüttert werden muß...

Er kratzt sich auch sehr stark und die fast schwarze Haut am Bauchraum könnte auf eine Allergie hindeuten, auch das muß natürlich abgeklärt werden.

16.01.03

Ich könnte nur heulen...

Heute morgen waren wir Gassi und er hat es so richtig genossen - an jedem Grasbüschel geschnüffelt und markiert, Hündinnen-Pipi genauestens untersucht - er ist einfach nur gut drauf...

Dann haben wir noch unsere Nachbarshündin getroffen, die hat er eigentlich überhaupt nicht beachtet, Schnüffeln war viiiiieeel interessanter... ;-)

Tja, und dann sind wir zur TA... Krallen gekürzt, Alter auf mind. 8 Jahre geschätzt (zur genaueren Schätzung fehlen zu viele Zähne), leichter Grauer Star und es scheint, daß er eine leichte Allergie hat... Das schlimme ist aber, daß der Hungerbauch in Wirklichkeit ein riesengroßer Tumor im Bauchraum ist... :-(

Meine TA kann nicht sagen, ob er operabel ist, dazu müßte sie ihn erst aufmachen - und eine finanzielle Frage ist es für den Tierschutz natürlich auch...

Gott, und ich hatte ihm so sehr ein schönes Leben gewünscht...

17.01.03
Also, Opa geht es immer besser! Er ist richtig fit, springt durch den Garten und freut sich einfach über jede Zuwendung. Ich habe immer den Eindruck, daß er gar nicht fassen kann, daß die Streicheleinheiten wirklich ihm gelten...

Ich habe noch einmal mit meiner Tierärztin gesprochen und sie meinte, daß die Kosten für die OP wohl voraussichtlich zwischen € 100 - 150 (Aufschneiden, sehen es ist nichts mehr zu machen und wieder zumachen) und € 400 - 500 für die OP liegen werden...

19.01.03

Opa ist soeben in sein neues Zuhause umgezogen!!! *freuhüpf*

Ein junges Pärchen, die bereits einen 5-jährigen kastrierten Rüden haben, ist heute hier aufgeschlagen, um sich ihn mal anzuschauen.

Der Sympathietest war gleich auf Anhieb erfolgreich und auch die Hunde haben sich gut verstanden - außer daß der Opa dem Kleinen öfters mal aufreiten wollte Ich denke, es wird ein paar Rangeleien geben, aber das werden sie unter sich ausmachen...

Eine Vorkontrolle hat jetzt noch nicht stattgefunden, aber wir waren der Meinung, es ist besser für den Opa (der jetzt übrigens "Rusty" heißt), wenn er sich dort schon ein wenig einlebt, anstatt nach der OP gleich in eine fremde Umgebung zu kommen. Wir werden den Vieren aber sicherlich in den nächsten Tagen einen Besuch abstatten

Dank der Kampfschmuser-Gemeinde kamen Spenden in Höhe von mehr als € 600,- zusammen!!. Ich werde morgen mit meiner Tierärztin telefonieren, um einen Termin für die Operation festzulegen. Besonders schön ist auch, daß Bianca, das neue Frauchen, den ganzen Tag zuhause ist und ihn somit richtig schön betüddeln kann.

Meine Freundin, die ihn gefunden hat, war übrigens auch hier, um die Interessenten zu beschnüffeln, und hat auch gesagt, daß er schon wahnsinnig aufgetaut ist - er läuft nur schwanzwedelnd durch die Gegend, schnüffelt hier und da, spielt mit dem Tennisball - einfach nur schön zu sehen

Ach Gott, was freu ich mich!! *strahl* Jetzt muß nur noch die OP gut verlaufen...

22.01.03

Die OP ist gut verlaufen! Bianca und ich konnten bei der gesamten OP dabei sein und zwischendrin wurde lange diskutiert - die Tierärztin hatte schon zum Einschläfern geraten.

Der Tumor war riesengroß und die umliegenden Organe und auch die Bauchhaut (?) war total entzündet. Die TA konnte partout nicht glauben, daß dieser Hund keine Schmerzen hatte und ausgelassen herumgetobt ist...

Der Schnitt wurde vergrößert und nun konnte man den Tumor zumindest fassen - vorher war durch den Schnitt nur der Tumor zu sehen. Irgendwie hat sie es dann geschafft, ihn aus dem Bauch "herauszuwuchten" – im wahrsten Sinne des Wortes!... Der Tumor war fußballgroß und wog (im Nachhinein festgestellt) 3,1 kg!!! (Zum Vergleich - der bislang größte in dieser Praxis entfernte wog 2,2 kg...)

Gott sei Dank war es ein Milztumor, doch zunächst sah es so aus, als ob auch der Darm und der Magen teilweise damit verwachsen wäre -
waren sie Gott sei Dank nicht... Die Milz wurde jetzt vollständig entfernt - allerdings meinte die TA, daß der Tumor wohl bösartig sei und evtl. auch schon gestreut habe, was sie aber nicht noch feststellen konnte.

Von den Organen, die sie sehen konnte, sah nur die Leber gesund aus - wir werden jetzt versuchen, die Entzündungen etc. per Homöopathie in den Griff zu bekommen und auch evtl. neuen Tumoren so vorzubeugen, soweit das möglich ist.

Die OP hat 2 Stunden gedauert (von 13 - 15 Uhr) und richtig aufgewacht war der Opa eben noch nicht - wir haben bis 17 Uhr mit ihm bei der TA gesessen. Jetzt muß er erst einmal den großen Flüssigkeitsverlust verdauen und dann müssen wir ihn richtig aufpäppeln - ca. 8 kg fehlen ihm... Vor der OP waren es 5 kg...

Februar 03

Der Opa hat sich fabelhaft gemacht und genießt sein Leben!

Die Wundheilung verlief etwas schwierig, da die Wunde im Bauchraum natürlich sehr groß war und stark siffte. Die Tierklinik, wo Bianca mit Opa Hermann hinging, wollte ihn schon einschläfern, falls es nicht besser geworden wäre. Worauf meine Tierärztin nur mit dem Kopf schüttelte und sagte, eher sollten wir wieder zu ihr kommen.

Bianca weiß auch, daß sie sich jederzeit melden kann, falls noch etwas sein sollte. Was heißt kann – wir haben sie eindringlich darum gebeten, da uns der Opa sehr am Herzen liegt. Folgekosten kann man bei so einer OP natürlich nie ausschließen und wir wollten sie nicht im Regen stehen lassen, sollte noch etwas kommen...

Opa Hermann ist eine richtige Schmusebacke, natürlich Sofahund und liebt seinen vierbeinigen Freund!

Ende Mai 03

Opa ist tot... :-(

Wir bekamen die lapidare Nachricht, daß er auf Anraten der Tierklinik eingeschläfert wurde. Dieselbe Tierklinik, die ihn bereits wegen des heftigen Wundsibberns fast aufgegeben hatte!
Warum?

Weil Opa Hermann einen starken Juckreiz hatte (nichts neues, daß wurde gleich am ersten Tag festgestellt...) und sich blutig gekratzt hatte.

Anstatt die Ursache dafür abzuklären, wurde von der Klinik zum Einschläfern geraten, „um dem Hund nicht noch mehr Streß zuzumuten...“ :-(

Ist es so schlimm, einem Hund Blut abzunehmen, um es auf Allergien o.ä. zu testen?

Warum wurden wir nicht vorher informiert?

Ich kann es noch heute, mehr als 1 Jahr danach, kaum glauben, daß eine Tierklinik, die die Intention hat, Tieren zu HELFEN, aus einem so hanebüchenen Grund den Tod eines Lebewesens entschließt...! Auch meine Tierärztin konnte es nicht begreifen, als ich ihr davon erzählte...

Eins weiß ich – in diese Tierklinik (übrigens dieselbe, die den Rotti Bobby hier bei den Pechvögeln einschläfern wollte) würde ich nicht einmal gehen, wenn es die letzte auf Erden wäre!!!

Machs gut, Opa Hermann!

pfeil back

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