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Hannah

Vor etwas mehr als drei Jahren sind meine Eltern umgezogen. Nach kurzer Zeit machte mich meine Mutter auf ein Pferd aufmerksam, welches einige Häuser weiter in einem Hinterhof gehalten wurde und sich in einem erbärmlichen Zustand befand.

Die Stute war abgemagert bis auf die Knochen, die Hinterbeine waren geschwollen und bereits deformiert, die Hufe hatten lange keinen Hufschmied mehr gesehen. Insgesamt machte sie einen apathischen und sehr ungepflegten Eindruck.

Sie stand in einer Hofecke, die durch allerlei Gerümpel abgegrenzt war und konnte ihre Box (einen dunklen Verschlag) nicht betreten, weil diese so hoch mit Mist bedeckt war, das sie hätte hinauf klettern müssen. Sie war völlig ausgetrocknet und konnte sich kaum auf den Beinen halten.

Ich habe daraufhin verschiedene Tierschutzvereine sowie das Veterinär-Amt eingeschaltet. Leider blieben diese Bemühungen ergebnislos, so dass ich nach einigen Monaten selbst die Initiative ergreifen musste.

Gemeinsam mit zwei hinzugezogenen Polizeibeamten sprach ich den Besitzer des Tieres auf dessen Zustand an und bot ihm an die Stute sofort zu kaufen, damals noch mit dem Hintergedanken sie im Anschluss an einen Gnadenhof zu vermitteln. Im Laufe des Gespräches stellte sich heraus das der ältere Mann auch sich selbst nicht mehr versorgen konnte und die Situation alles andere als reell einschätzte.

Nach viel Überzeugungsarbeit übertrug er mir das Eigentum an dem Pferd schriftlich vor den Augen der beiden Beamten noch am selben Tag.

Innerhalb von 10 Minuten nach der Eigentumsübertragung kam meine Freundin mit ihrem Hänger und wir brachten die Stute zu einem nahe gelegenen Stall und informierten die Tierärztin.

Die "Bestandsaufnahme" der TA war lang und reichte von extremer Verwurmung bis hin zu Lungen-/Herzproblemen aufgrund der Unterernährung.

Die Stute wurde notversorgt und am übernächsten Tag von einem Hufschmied behandelt, wobei allein 4 Personen nötig waren um sie zu stützen. Auch die Zähne wurden professionell behandelt, was dringend nötig war. Nach 6 Wochen war sie so stabil das sie umziehen konnte in den Stall in dem sie heute noch steht.

Im Nachgang wurde dem ehemaligen Besitzer durch das Veterinäramt ein Pferdehaltungsverbot auferlegt.

Ich habe die jetzt 26 jährige Stute Hannah getauft und sie wird bei mir ihr restliches Rentner-Leben verbringen. Es geht ihr mittlerweile sehr gut, sie ist wieder ein fröhliches Pferd das Spaß am Leben hat.

Liebe Grüße, Hannah und Jeannette!

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