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Luxi

Unser Opi Luxi

Es ist jetzt schon ein Jahr her, da kam ein Anruf von einer Freundin, Notfall! Der 16jährige Rehpinscher Luxi hat sein Frauchen verloren, die restliche Familie fand viele Gründe, ihn nicht behalten zu können. Ob es nicht besser wäre, ihn gleich einschläfern zu lassen. Nix da! Inkontinenz ist keine tödliche Krankheit...

Luxi kam auf eine Pflegestelle, doch es war dort unmöglich, dem kleinen Opi gerecht zu werden...Da ein rettender Anruf, Luxi darf in ein neues Zuhause ziehen. Wir waren alle sehr glücklich, daß der kleine Mann es geschafft hatte. Nach ein paar Wochen jedoch die kalte Dusche: Luxi macht überall hin und hat die Tochter ins Gesicht gebissen (?), er muß sofort weg!

Kurze Absprache zuhause und wir fuhren los, Luxi zu uns zu holen. Er sollte nicht noch einmal herumgereicht werden. Das soll kein Vorwurf sein für die Menschen, die sich bemüht haben, jedoch nicht die Kraft hatten, ihm gerecht zu werden. Ist nun mal nicht jedermanns Sache, ständig mit Sagrotan bewaffnet durch die Wohnung zu gehen.

Zuerst hatten wir ein wenig Angst um Luxi, wir haben ja nun auch große Hunde, was ist, wenn sie auf ihn treten? Aber komisch, auf einmal kann auch die Dobermannhündin auf ihre Pfoten aufpassen;-)

Und was hat Luxi sich gefreut! Oh, andere Hunde, da wedelte der ganze Luxi, er wurde - wie sich das gehört - auch gleich als Welpe (liegt wohl an der Statur) anerkannt und saubergemacht;-))

Die Vorstellung beim Tierarzt offenbarte nur das, was wir sowieso vermutet hatten:

Luxi ist so gut wie blind, taub, hat Herzprobleme und eine vergrößerte Prostata (und so viel Zahnstein, daß er selbst wenn er gewollt hätte, nicht hätte beißen können - wie kommt es da bloß, daß er kein Trockenfutter essen wollte?). Wie lange schafft er es noch? Na ja, so ein halbes Jahr vielleicht.

Hm. Was können wir tun? Nicht viel.

Jaaa, das war aus rein medizinischer Sicht!

Was wir tun konnten, war Luxi so viel Liebe zu geben wie nur irgend möglich. Und das taten alle hier, auch die Hunde.

Luxi ist ein lustiger Geselle, der in seiner Orientierungslosigkeit auch schon mal die Dobihündin als Baum ausmacht und das Bein an ihr hebt. ;-)

Ja, man muß sich beeilen; wenn er aufwacht, muß man ihn sofort raussetzen, weil er doch gar nicht weiß, wo es raus geht, und mit der ihm eigenen Zielstrebigkeit äußerst schnell in die komplett falsche Richtung läuft.

Luxi liebt Abenteuer, wie über Staubsaugerkabel springen, sich im Garten verlaufen, unter 7 Hundebäuchen herlaufen und sich freuen, wenn die sich erschrecken, das schönste Körbchen in Beschlag nehmen und verteidigen und, natürlich, Katzen ärgern!

Sobald man kocht, steht er mit Sicherheit so lange im Weg, bis er etwas bekommt, er frißt am Tag locker so viel, wie er selbst wiegt. Und wenn es kälter wird, besteht er auf sein Mäntelchen, sonst bellt er dauerhaft.

Luxi darf in seiner Felltasche auch mit zur Hundeschule, wo er dann stundenlang auf dem Rasen herumläuft, sich in jeden anderen Hund spontan verliebt und gar nicht wieder ins Täschchen möchte. Die Kinder finden Luxi einfach nur "cool", haben jeden Tag einen neuen Spitznamen für ihn und helfen ihm, sich richtig in sein Körbchen zu kuscheln. Er wird dann gut verpackt in die weichesten Decken, die es im Haushalt gibt. Gebissen hat er nie bei uns (nur den Tierarzt, aber das gilt nicht sagen die Kids. ;-))

Nun ist Luxi schon 17 Jahre alt. Sein Herzchen wird schwächer, er wird immer dünner und schläft auch sehr viel. Es wird irgendwann sein, daß er einfach nicht mehr aufwacht.

Jetzt schon denken wir mit Bangen daran, wie es ohne Luxi sein wird. Man wird wohl automatisch noch nach unten schauen, bevor man die Füße bewegt und ebenso automatisch die Sagrotanflasche nehmen. Keiner wird mehr rufen: "Hat jemand Luxi gesehen?", und wir werden nicht mehr aufspringen und ihn in der ganzen Wohnung suchen.

Doch bis Luxi über die Regenbogenbrücke geht, werden wir jeden Tag mit ihm genießen, uns mit ihm freuen und mit ihm fiebern, wenn er Kraft sammelt für den Sprung über das Staubsaugerkabel. ;-)

Im Nachhinein wurde vieles klar, es sollte einfach so sein, daß Luxi letztendlich seine Zeit mit uns verbringt und wir sind dankbar, daß dieser winzige Hund über diese ganzen Umwege zu uns kam.

Danke, lieber Luxi, daß Du bei uns bist!

© Kathrin Jacobi
 

23.12.2005

01.12.2006


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