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Ci

Nichts Halbes und nichts Ganzes, die Geschichte vom Ci

Meine Geschichte fängt an wie so viele andere Tierschutzgeschichten, nämlich mit meiner unbekannten Herkunft und wie alle anderen Leidensgenossen schweige ich eisern, wenn es um meine Vergangenheit geht.

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Fest steht, daß mein erstes Herrchen mich eines Tages mit ins Heim nahm, um mich dort einer 14-jährigen Praktikantin in die Hand zu drücken, mit der Bitte mich mal einen Moment zu halten.

Was soll ich sagen? So endete mein erstes Leben, ich hab ihn nie wieder gesehen.

Ich weiß nicht, wie ihr euch fühlen würdet, allein in so einer kleinen Zelle abgeschoben, ich für meinen Teil wäre fast wahnsinnig geworden. Ich bin doch ein sportlicher, junger Hund, ich brauch Bewegung!

Viel zu selten gab es ein mal wenig Abwechslung, denn die Gassigänger hab ich recht schnell verschlissen. Die meisten gingen einmal mit mir, und dann nie wieder, was die Situation, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, nun auch nicht wirklich besser machte. In mir staute sich langsam aber sicher jede Menge Frust auf, was ich auch deutlich zeigte, aber davon wurde es auch nicht besser. Während die anderen wenigstens einmal am Tag bespaßt wurden, kratzte ich mir nur die Pfoten an der Zwingertür wund.

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Mit anderthalb Jahren dort gelandet, fristete ich nun schon mein halbes Leben im Tierheim als ein kleines Licht sich für mich auf tat. Eine neue Gassigängerin machte unser TH unsicher, ihrerseits Studentin, die den eignen Hund bei den Eltern gelassen hatte und nun Sehnsucht hatte mit einem netten Hund spazieren zu gehen.

Hund? ja!
Nett? Nö, aber das durfte sie selbst herausfinden, bei unserem ersten Spaziergang.

Menschen muß man doch erstmal austesten, bevor man einen mit nach Hause nimmt, oder seht ihr das anders? Eine Herausforderung war aber wohl genau das, was hier gesucht wurde. Ich wurde also Patenhund, kam endlich regelmäßig raus und immer öfter und länger war ich auch schon bei ihr.

Ein warmes Bett, leckere Kost und endlich nach Herzenslust die Welt außerhalb des Zwingers erkunden (und ich wär nicht ich, wenn ich sie nicht auch ganz schnell erobert hätte).

Ich will nicht abschweifen, jedenfalls war mir recht schnell klar, daß ich endlich mal Glück gehabt habe - Wär doch blöd gewesen, die wieder her zu geben, aber das hat sie unverschämterweise eine ganze Weile anders gesehen.

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Ich wurde auch immer wieder ein paar Tage in meine Zelle gesteckt, wenn mein Patenfrauchen nach Hause fuhr. Gar nicht schön für beide Seiten kann ich euch sagen. Alles in allem wollte die mich wirklich weggeben, wenn jemand mich gewollt hätte, weil sie doch einen alten Hund gewollt hatte, einen der ganze schlechten Chancen hat.

Nun, alt bin ich nicht, (fast) chancenlos aber offensichtlich schon. Vor drei Monaten hat Frauchen, die ich nun endlich offiziell so nennen darf, aufgegeben und mich adoptiert. Ich bin nun fünf Jahre alt und es gab in der ganzen Zeit nicht eine ernsthafte Anfrage für mich.

Dabei bin ich wirklich hübsch, wie ihr den beigefügten Bildern entnehmen könnt, aber ihr seht auch bestimmt, warum keiner mich haben wollte.

Ich bin ein sogenannter Kampfhundmischling und das auch noch mit der ein oder anderen Baustelle. Die Leute die mich hübsch fanden, waren nie bereit die Auflagen zu erfüllen, und die Leute die bereit waren die Auflagen zu erfüllen, haben sich dann immer für einen Leidensgenossen entschieden, der ein bißchen mehr wie ein "richtiger" Staff aussah.

Ich muß nicht sagen, daß mein Frauchen mich nicht aus reinem Mitleid übernommen hat, ich bin ein toller Hund geworden. Sicher nicht der einfachste, trotzdem möchte ich jedem Mut machen, der einem Problemfellchen eine Zukunft geben will.

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Zum Schluß möchte ich noch an all die Artgenossen erinnern, die wie ich einst in den Tierheimen fristen und kaum eine Chance haben vermittelt zu werden.

Ich weiß, daß es da draußen einige tierliebe Menschen gibt, die aus welchen Gründen auch immer keinen Hund halten können. Auch wenn man nur ein bißchen Zeit hat, kann man damit viel Gutes tun, wenn man sie einem Tier schenkt, das ganz allein und einsam auf ein bißchen Zusprache wartet.

Fragt doch einfach mal in den Tierheimen in eurer Umgebung, die meisten freuen sich über regelmäßige Gassigänger und sei es nur ein, zweimal in der Woche, von den Hunden gar nicht zu sprechen. Und wenn ihr selbst einen Hund habt und keine Zeit, habt ihr vielleicht Bekannte, die ihr mal vorbei schicken könnt.

Vorweihnachtliche Grüße vom Ci
 

22.12.2010

24.12.2010


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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