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Jojo

Hallo ihr da draußen, ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Jojo (man hätte mich auch Flummi nennen können, das hätte genauso gut gepasst), ich bin ungefähr 1 ½ Jahre jung und wahrscheinlich ein AmStaff-Mix, aber so genau weiß das niemand und es ist ja auch total egal.

Ich möchte euch meine Geschichte erzählen. Bald ist Weihnachten, und es wird mein erstes richtiges, schönes Weihnachten sein.

Letztes Jahr um diese Zeit ging es mir nämlich ziemlich dreckig. Ich will gar nicht verraten, was mir so alles widerfahren ist, jedenfalls hat es damit geendet, daß ich in den ersten kalten Januartagen dieses Jahres total unterernährt an einem Baum angebunden entsorgt wurde.

Vorher muß ich in einem kleinen Verschlag gehalten worden sein, denn ich habe noch lange unter einem Zwingerkoller gelitten und bin unentwegt im Kreis gelaufen. Keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe, daß man mir so was angetan hat.

Zum Glück wurde ich gefunden und ins Tierheim gebracht. Dort habe ich apathisch in einer Zwingerecke gehockt, aber man hat sich noch nicht viel dabei gedacht. Wenig später aber fiel ich ins Koma, und danach hat man herausgefunden, daß ich an einer Krankheit mit dem Namen „Morbus Addison“ leide.

Ihr müsst euch jetzt nicht allzu große Sorgen um mich machen, denn ich bin mit den richtigen Medikamenten gut wieder auf die Beine gekommen und kann inzwischen hervorragend mit meiner Krankheit leben.

Nachdem ich im Tierheim aufgepäppelt worden war, ging es mir schnell besser. Aus mir wurde ziemlich schnell ein ganz schön ungestümer Junghund. So gesehen war alles prima – aber was mir noch fehlte, war eine eigene Couch (so was hatten wir nämlich im Tierheim nicht) und ein Mensch, der mich lieb haben und immer für mich da sein würde.

Es war leider nicht ganz so einfach, einen zu finden. Die einen wollten mich wegen meiner Krankheit nicht, die nächsten wollten mich wegen meiner Rasse nicht, und wieder andere wollten mich nicht, weil mich noch niemand erzogen und mir zum Beispiel die Stubenreinheit beigebracht hatte. Tja, das waren gleich drei Handicaps auf einmal...

Mein Glück fing am 11. März 2005 an. Leider war dies für einen anderen Hund und sein Frauchen ein furchtbar trauriger Tag. An diesem Tag trat der alte AmStaff Dusty mit fast 14 Jahren den Weg über die Regenbogenbrücke an. Dusty kam aus demselben Tierheim wie ich, aus dem er knapp drei Jahre zuvor auf seine eigene Couch ziehen durfte.

An diesem besagten Tag nun traute sich sein Frauchen gar nicht mehr nach Hause, weil sie es nicht ertragen konnte, das leere Körbchen sehen zu müssen. Also ging sie ins Tierheim, um sich wenigstens ein bisschen auszuweinen. Sie hatte sich immer vorgenommen, den freien Platz, den Dusty eines Tages hinterlassen würde, nicht leer zu lassen.

Und so sagte sie zur Tierheimleiterin, daß irgendwann wieder ein alter Staff, den niemand haben will, bei ihr einziehen würde. Oh, sagte, die Tierheimleiterin, es gibt auch junge Staffs, die niemand haben will.

Damit meinte sie mich. Aber Dustys Frauchen wollte mich gar nicht sehen und gar nichts über mich wissen. Dusty war gerade erst gegangen, und einen jungen Hund wollte sie sowieso nicht haben.

Mein Glück war aber, daß mein Zwinger direkt am Tor lag, sie musste also auf dem Weg nach draußen an mir vorbei. Und ich – Charmeur wie ich bin - habe ihr einen kecken Blick zugeworfen.

Da ist sie tatsächlich zu mir gekommen und hat mir kurz die Schnute gekrault. Ich bin sicher, das war schon der Moment, in dem es um sie geschehen war. Bis ihr das klar wurde, dauerte es allerdings noch ein Weilchen. Sie wollte ja eigentlich einen alten, ruhigen und gut erzogenen Hund, der sich auch noch mit den beiden vorhandenen Fußhupenmädels verstehen musste.

Aber es half alles nichts. Ihr Herz war schon längst bei mir, als ihr Verstand noch hartnäckig nein sagte.

Einen Monat später bin ich nach Hause gekommen.

Und was soll ich sagen, aus mir ist der Traumhund geworden, der immer in mir gesteckt hat. Ich bin den ganzen Tag fröhlich, ich bin zu allem und jedem freundlich, ich bleibe anstandslos alleine, mache nichts kaputt, mache keinen Krach, verstehe mich blendend mit meinen beiden kleinen Hundefreundinnen, und ich bin sehr gelehrig und gebe mir bei allem, was man mir beibringt, große Mühe.

Ich bin wohl nicht der Blitzmerker und brauche bei vielen Dingen ein bisschen länger als andere, aber ich freue mich über jede Beschäftigung und bin immer mit Eifer bei der Sache. Inzwischen bin ich sogar ganz sportlich und betreibe Agility!

Bald ist wieder Weihnachten. Diesmal werde ich satt und zufrieden kuschelig warm mit meinen Lieben auf der Couch schmusen. Und so wird es für immer sein, das hat mir Frauchen versprochen.

Und ich werde an den alten Dusty denken und ihm danken, daß er sein geliebtes Frauchen zu mir geschickt hat.

© Christina
 

22.12.2005

24.12.2005


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