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Natz

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Natz lernte ich 2007 kennen, da ich seinem damaligen Besitzer bei der Weitervermittlung helfen wollte.
Kann mich genau erinnern - Als ich zu dem Haus kam, Natz im Garten angeleint sah und so bei mir dachte: „Du arme Seele, weißt vermutlich noch nicht, dass Du nun als Scheidungsweise auch noch Dein zuhause verlieren wirst“.

Sein früher Besitzer entschied sich aber dann, seinen Hund bei einem Tierverein unterzubringen, wo er sich um ihn kümmern könne. Nun das Kümmern verlief sich irgendwann im Sand und Natz stand zur erneuten Vermittlung frei.

Da er aber nicht gerade als pflegeleicht gilt (Artgenossen und Katzen total ablehnt), Frauen nicht Ernst nimmt, verliefen meine erneuten Bemühungen, ihm ein neues Zuhause zu suchen, ergebnislos.

Im Mai diesen Jahres wurde es Ernst, Natz konnte nicht länger in seiner bisherigen Unterkunft bleiben. Also bot ich mich an, ihn vorübergehend in einem provisorischen Zwinger bei mir im Garten sozusagen zwischen zu stationieren. Sollte nur für einen kurzen Zeitraum sein und ich war nach wie vor der guten Hoffnung, doch noch einen Platz für ihn zu finden.

Nun soll Natz aber selbst erzählen:

„Tja Leute, es wurde ja schon ein wenig von mir berichtet.
War wirklich eine schlimme Zeit damals, mein früherer Herr, dem ich 7 Jahre treu diente, besuchte mich zwar immer wieder mal bei dem Tierverein, aber irgendwann kam er nicht mehr und ich verbrachte meine Zeit, drei lange Jahre, mit Warten und Hoffen auf ein besseres Leben.

In meinem Zwinger war mir echt langweilig, also machte ich erstmal Decken und dergleichen kaputt. Irgendwie muss man sich doch beschäftigen und das Gebell der Anderen ging mir fürchterlich auf die Nerven. Ich gebe es zu, ich wurde ein richtiger Griesgram; war doch alles mega langweilig und doof.

Aber dann – es geschehen doch noch Wunder, kam endlich Abwechslung in mein Leben.

Ich wurde in einem tollen großen Garten der zu einem Haus gehört, untergebracht. Gut es war auch ein Zwinger, was anderes kannte ich eh nicht, aber er war viiiiel größer als mein Alter. Vor allem hatte ich aber endlich einen herrlichen Ausblick.

Eine nette Frau, die in dem Haus wohnt, kam nun mehrmals täglich an meinen Zwinger und sprach mit mir. Sie gab mir Leckerlis durch den Zwinger und ich glaubte es kaum: Eines Tages ließ sie mich raus in den Garten.

Oh. was meint ihr wie ich da tollte und von Stund an durfte ich mich mehrmals am Tag in dem Garten austoben. Und das Beste: Diese Frau spielte auch mit mir!

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Ich fand das richtig klasse, ich wurde endlich beschäftigt. Bekam nun auch meine Futterportion auf drei Mahlzeiten aufgeteilt, ist für mich als Senior eh besser.

Diese Frau sprach immer ganz ruhig mit mir und ich genoss die Streicheleinheiten, welche sie mir schenkte. Sie erzählte mir dabei, dass sie mir schon früher zu einem neuen Besitzer verhelfen wollte, ich bei ihr sozusagen nun in Pension sei, sie sich aber weiterhin bemühe, mir einen neuen Platz zu besorgen.

So verging der Sommer und ich genoss ihn in vollen Zügen, denn diese Frau ging auch mit mir mehrmals täglich spazieren. Da sie ja nicht so stark ist, wie ich bin, hat sie mich an ein Halti gewöhnt, also nicht so schreckliche Dinger, wie Stachelhalsband und Co, welche ich in der Vergangenheit kennen gelernt hatte.

Für Regentage verschönert sie mich mit einem Regenmantel. Sie meint, es sei nicht gut, wenn mein Fell nass wird. Es ist zwar sehr dicht, aber würde zulange zum Trocknen brauchen. Sie hat meinen Mantel in Bundeswehrfarbe ausgesucht. Ich finde es nicht albern, sondern gut; so kann mir auch starker Regen nichts anhaben.

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Und wisst ihr was? Sie geht mit mir auch im Dorf spazieren. Dann kehren wir gelegentlich in einem Cafe ein. Ich liebe solche Abwechslungen und bin dann auch ganz brav. Sie sagt ich müsse “sozialisiert werden”, das sei wichtig.

Gut, ich falle immer wieder zurück in meines altes Rollenverhalten, wenn ich Artgenossen sehe, aber sie schreit nicht und zerrt auch nicht an mir rum, sondern bleibt dann ganz ruhig. Das gibt mir Sicherheit, also bin ich da inzwischen auch schon etwas relaxter geworden. Sie meint, wir arbeiten weiter dran, sie gibt mir Zeit und es wird schon besser werden.

Merkt ihr was?
„Wir arbeiten dran“ - Soll heißen, die Würfel sind gefallen, ich darf bleiben.

Ja Leute, ihr habt richtig gehört, im Herbst hat sie entschieden, dass ich bei ihr bleibe!

Denn es kamen zwar ein paar Anfragen für mich, aber entweder blieb es dabei oder es waren Leute, wo sie kein gutes Gefühl hatte, dass es auf lange Sicht da gut gehen würde mit mir.

Das Schönste ist:
Mein neues Frauchen hat als erstes diesen ollen Zwinger abgeschafft. Sie sagte, sie mag so was nicht und ich durfte Einzug in den extra neu angelegten - so eine Art - Wintergarten halten.
Und ich bekam noch eine zweite kleine Villa, ein gemauerter ca. 16 m² großer Raum mit Fenster, Licht, und Rasenteppich.

Aber damit nicht genug, es wurde eine neue Hundehütte mit Isolierung gekauft, die wurde nochmals isoliert und eine zweite Hütte wurde zusätzlich gebaut, natürlich auch mit Isolierung – halt für die etwas kühlere Jahreszeit. Die eine Hütte ist im Wintergarten, die andere in dem anderen Raum, also meinetwegen kann der Winter kommen, kalt ist mir sicher nicht mehr.

Und ratet mal, wo ich nun drauf schlafe?
Auf einem orthopädischen Hundebett!
Frauchen meint, ich sei kein Jungspund mehr und so ein Bett sei für mich viel besser als Stroh, wo ich früher drauf gelegen habe. Eine selbstwärmende Decke bekam ich noch dazu,  bei so vielen Geschenken, glaubte ich schon, Weihnachten sei vorverlegt worden.

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Aber sie ist immer noch nicht zufrieden, denn da sie einen kleinen Hund und Katzen hat, kann ich noch nicht ins Haus mit rein. In ihr Büro nimmt sich mich gelegentlich mit, da sind ja auch nicht ihre anderen Tiere.

Sie erklärte mir, ich sei ein Rudeltier und für ein paar Stunden gehöre ich einfach mit ins Haus. Aber auch da arbeitet sie mit mir dran. Na gut – ich schaue mal, ob ich mich da noch umstimmen lasse und ihre Racker im Haus in Ruhe lassen werde.

Aber es gibt noch einen Wermutstropfen, der Frauchen viel Sorge bereitet.
Ich habe am Vorderlauf einen Tumor. Die Tierärzte meinten erst, es solle nicht operiert werden. Also wurde ich mit alternativer Medizin von ihr versorgt. Möglich jedoch, dass doch eine OP ansteht.
Ich spüre, dass sie sich viele Gedanken um mich macht. Nun schauen wir mal, was der nächste Tierarztbesuch ergibt, bis dahin soll sie mal schön locker bleiben – bleibe ich ja auch.

Denn was soll ich Euch sagen, ich bin erstmal zufrieden, denn ich habe doch noch das Hunde-Glück gefunden, denn ich bin nie mehr als drei Stunden allein.

Ich liebe die vielen Spaziergänge, das Spielen und Kuscheleinheiten ohne Ende, am Abend nach unserer letzten Runde liest Frauchen immer noch, ich liege daneben und lasse mich kraulen.

Als gute Nachtgruß sagt sie immer: „Mein Natzjunge ich hab Dich lieb, Du mich sicherlich auch und wir beide vertrauen uns“.

Ja ich vertraue ihr vollends und so schlafe ich dann immer beruhigt ein, denn ich weiß, sie wird mich nie mehr weggeben.

Schaut, sie hat sogar ein Gedicht für mich geschrieben:

Was hat der liebe Gott sich nur dabei gedacht,
als er Dich zu mir gebracht?

Solltest bleiben als Pflegehund für eine Weil,
wolle Dich bloß retten, vor Verderb und Gedeih.

Ein neues Zuhause solltest Du bekommen,
doch das Schicksal hat einen anderen Lauf genommen.

Meine Bemühungen liefen ins Leere,
irgendwie zeigte sich da eine Sperre.

Indes hast Du mir immer mehr Dein Herz gezeigt
und dann stand fest, Du bleibst.

Deine Seele öffnete sich ganz sachte,
es ist die reine Liebe, die das möglich machte.

Hab Dank, dass Du mir vertraust
und wenn ich sehe, wie Du aufgeblüht und in Deine Augen schau,
weiß ich, es war die die richtige Entscheidung in meinem Leben,
Dich, tollen Hund, mein Natz, nie mehr herzugeben!

Ach, das Leben kann doch soooo schön sein!

Euer Natz!

21.12.2011

23.12.2011


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