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Nikita

Die Geschichte von Nikita begann im April 2009.

Eine gute Bekannte rief uns an einem Donnerstag an und sagte, daß sich zwei Frauen an sie gewandt hätten, die sich seit vier Wochen um eine Pitti-Hündin kümmern würden; die Not sei groß, ob wir mal dort vorbei schauen könnten.

Gesagt, getan, als wir dann dort bei den beiden Damen ankamen führten sie uns zu Nikita. Was wir dann sahen verschlug uns die Sprache, es war ein Bild des Jammers.

Da saß eine kleine, bezaubernde Pitti-Hündin in einem verdreckten, verwahrlosten Verschlag.

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Die beiden erzählten uns, daß sie vor vier Wochen ein Bellen und klägliche Laute gehört hätten.

Sie gingen den Lauten nach und fanden Nikita abgemagert und total verzweifelt in diesem Zwinger vor. Das vorhandene Futter war verschimmelt und auch Wasser war nicht vorhanden.

Polizei und Ordnungsamt wurde von den beiden informiert, doch nichts geschah, wahrscheinlich dachte man, das Problem erledige sich von selbst...
 
Wir machten Bilder und schickten diese an die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungs- direktion mit der Bitte, dort doch umgehend tätig zu werden.

Binnen drei Tagen wurde das Hundemädchen dann aus dem Elend herausgeholt und ins zuständige Tierheim gebracht, dort begrüßte die kleine Maus alle Menschen und Tiere extrem freundlich.

Unsere Recherche ergab, daß Nikita sage und schreib elf lange Jahre in diesem Zwinger ohne menschliche Zuneigung oder Ansprache vor sich hin vegetierte. Sie hat in all den Jahren still und leise dort gelitten, dann hat sie aufbegehrt und durch ihr bellen auf sich aufmerksam gemacht.

Wir stellten Nikita auf die Seite von Couch gesucht und Bullterrier-in-Not ein, und tatsächlich meldeten sich schon nach kurzer Zeit zwei wunderbare, liebe Menschen, die gerade auf der Suche nach einer geschundenen Seele waren.

Nikita wurde ihr Favorit, aber lassen wir Nikita selbst erzählen:

“Das junge Paar zeigte sich nicht gerade beeindruckt, als ich vor lauter Unsicherheit mein gefährlichstes Knurren und Bellen offenbarte. Seelenruhig setzten sie sich auf die Bank und unterhielten sich mit meinen Beschützern während ich darunter alles gab.

Jetzt erst stellte ich fest, dass sie nicht alleine gekommen waren. Sie hatten einen großen, etwas mürrisch dreinschauenden Italo-Macho, meines Alters dabei.

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Der Cane Corso Rüde begrüßte mich freundlich und ließ mich wissen, dass die beiden Zweibeiner durchaus in Ordnung seien und er schon seit Welpe bei ihnen lebe. „Nun gut“, dachte ich und ließ mich auf einen Spaziergang mit der Truppe ein.

Der Probebesuch einige Tage später, überzeugte mich schließlich und ich bezog das neue Revier.

Von Angst und Unsicherheit geprägt war mein Start im neuen Zuhause. Kannte ich doch nichts als meinen Zwinger, so strömten nun zu viele neue Dinge auf mich ein: Haus, Türen, Glasscheiben, Haushaltsgeräte, Hundebett, Couch, 1000 neue Geräusche und Gerüche

 In meiner Not sprang ich, sofern ich nicht vor Angst erstarrte, meinem neuen Hundekumpel mehrmals am Tag auf den Rücken und krallte mich dort fest. Selbstverständlich war dieser geehrt, mein Retter sein zu dürfen, allerdings fand er meine Art, um Hilfe zu bitten, etwas sonderbar und zeigte sich manchmal sichtlich genervt.
 
Sauber war ich übrigens schon nach zwei Tagen und nach einigem Hin und Her hatte ich auch einen sicheren Platz im Haus gefunden: Unter Frauchens Schreibtisch im ersten Stock des Hauses verbrachte ich die ersten zwei Monate und kam nur zum Fressen in die Küche. Abends, wenn alle Geräusche verstummten, hatte ich sogar den Mut ins Wohnzimmer zu schleichen, um ein wenig zu Schmusen.

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Gerade hatte ich damit begonnen mich ein Wenig einzuleben – sprich, ich benötigte nur noch 10 Anläufe, um durch die Kellertür zu kommen - musste ich operiert werden, da ich als Kampfomi selbstverständlich unfruchtbar sein muss. Also raus das Zeug! Leute, ich kann euch sagen, das war scheußlich! Nach der Narkose hab ich geschlagene zwei Tage und Nächte gekotzt und das Herrchen hat über mich gewacht und aufgepasst, dass ich nicht ersticke.

Seither ist viel Zeit vergangen und ich habe nicht nur ein „neues Gebiss“, sondern auch viel Selbstvertrauen und eine Menge Muskeln bekommen.

Ich bewege mich frei im ganzen Haus, weiß nun, dass Wäschekörbe einen nicht anfallen, das Wasser in der Toilettenschüssel nicht zum Trinken vorgesehen ist, und ich komme ohne den Rücken meines liebevollen Machos aus. Ich liebe meinen großen Freund und er teilt außer seinen Mauselöchern alles mit mir: Couch, Bett (auch das von Herrchen und Frauchen), Futter und wenn er ganz gut drauf ist, sogar das andere Ende seiner Stöcke.

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Letzte Woche hat er mich zur Sachkundeprüfung begleitet und hat mir die Pfoten gedrückt. War doch klar, dass ich meiner Familie keine Schade mache - Ist ja ganz wichtig bei den Italienern!

Und wenn ich euch jetzt noch erzähle, dass ich auch schon in Urlaub gewesen bin....
 
Ihr seht, mein energisches Knurren hat sich gelohnt! Und manchmal höre ich sie sagen, dass sie mich immer wieder mitnehmen würden, auch wenn ich hin und wieder mit meiner etwas unsicheren Art allen im Haus an den Nerven säge.

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Ich wünsche mir noch mehr solcher Menschen, die meinen Leidensgenossen auch so einen schönen Lebensabend bescheren.
 
Nikita”
 
Hier noch ein paar Worte von Judith und Vincenzo, die der kleinen Maus dieses wunderschöne und tolle Zuhause gegeben haben:
 
Danken möchten wir unserer Suzi, mit der wir leider nur vier wunderbare Wochen verleben durften. Der Krebs war zu weit fortgeschritten. Suzi war unsere erste Hündin aus dem Tierschutz. Mit ihrer liebevollen Art gab sie uns den Mut wieder einem Soka aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben.

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21.12.2009

23.12.2009


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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