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Yaska

Ein französischer Husky mit deutscher Zukunft

Yaska kam irgendwann Anfang 2005 als Fundhund in ein französisches Tierheim. Die Hündin war zwar nicht gechipt, aber tätowiert und so ließ sich der Besitzer ausfindig machen. Der jedoch wollte seine Hündin nicht mehr – auch wenn er und seine Familie sie einst für teures Geld vom Züchter erworben hatten.

Yaksas Tierheim unterschied sich nicht von anderen, zu wenig Gelder, noch weniger Menschen als in Deutschland, die bereit sind, einen älteren Hund aufzunehmen, drangvolle Enge in zu kleinen Zwingern und Tierschützer, die versuchen, unter diesen Bedingungen das bestmögliche zu tun.

Bei der nächsten Läufigkeit wurde die unkastrierte Yaska von einem Rüden gedeckt. Kurz vor der Geburt starben die Welpen im Leib der ausgezehrten Hündin ab, was zunächst keiner bemerkte. Mit einer Notoperation rette der Tierarzt ihr Leben.

Das war der Zeitpunkt zu dem wir, die eigentlich keinen eigenen Hund mehr wollten, Yaska auslösten, deren Schicksal wir monatelang verfolgt hatten, ohne etwas erreichen zu können. Immer wieder hatten wir im Namen des Vereins Nothilfe für Polarhunde e.V. Hilfe angeboten, die vom Tierheim jedoch abgelehnt wurde.

Wir brachten Yaska oder das, was noch von ihr übrig war, nach Deutschland. Bereits am nächsten Tag standen wir beim Tierarzt und bekamen eine erste Bilanz: massives Untergewicht, keinerlei Bemuskelung, evt. Parasitenbefall oder Pilze als Ursache der kahlen Stellen, schlechte Blutwerte, dringend sanierungsbedürftige Zähne, allerdings nicht so schlimm, dass sie nicht fressen könnte – warum sie nicht fraß, blieb zunächst ungeklärt.

Die nächsten Tage blieben spannend: immer wieder bekam sie kleinste Portionen angeboten (und wir trieben einen Aufwand wie nie zuvor), manchmal nahm sie etwas, am häufigsten noch, wenn sie direkt aus der Hand gefüttert wurde. Dem Napf näherte sie sich vorsichtig, nahm ein Maul voll und warf es irgendwo hin, beäugte es misstrauisch und fraß es anschließend manchmal.

Der Tierarzt verordnete ihr Appetit steigernde Vitamine und wir fütterten weiter mit recht kalorienreichem Futter aus der Hand. Die Hautbefunde waren negativ, keine Parasiten, keine Pilze. Yaska verlor weiterhin Fell, büschelweise, nach vier Wochen blitzte überall die Haut durch den restlichen Flusenteppich – sie hatte wenig Ähnlichkeit mit einem Nordischen Hund.

Aber sie nahm zu und konnte schon kleine Spaziergänge machen, die sie vor allem dann genoss, wenn sie auf Artgenossen traf.

Die wirkliche Wende kam mit einem Notfall aus eben diesem Tierheim, ein junger Rüde, der sich selbst vor Verzweiflung verstümmelte – ob wir ihn irgendwo ganz schnell unterbringen könnten?

Auf die Schnelle blieb nur, ihn zu Yaska zu setzen und zu hoffen, dass es gut gehen werde. Es ging gut, Yaska blühte in der Gesellschaft des Rüden sichtlich auf, fraß auf einmal aus dem Napf und sogar Trockenfutter – wir kamen uns ganz schön veräppelt vor…

Mit unserem unerwarteten Pflegling landeten wir rasch beim Hundetrainer, denn das Spektakel, was der bei Hundebegegnungen an der Leine veranstaltete, übertraf alles, was wir bisher erlebt hatten. Die Diagnose war eindeutig: Sozialverhalten eigentlich top, aber an der Leine mit dem menschlichen Rückhalt am anderen Ende pubertäre (Größenwahnsinns-)Auswüchse, empfohlen wurde tägliches Training an der Schleppleine auf der Hundewiese.

Was uns zunächst wie eine Strafe erschien (täglich 15 km einfache Fahrt), entpuppte sich als wahrer Segen: wir lernten unsere Yaska von einer ganz anderen Seite kennen: super sozial, unglaublich verspielt und täglich mehr aufblühend…

Der Rüde ist längst vermittelt, zu zwei souveränen Althunden, die seine pubertären Auswüchse nicht dulden und Yaska wird immer noch fast täglich zur Hundewiese gekarrt, da sie dort inmitten ihrer Artgenossen am glücklichsten ist.

Mittlerweile läuft sie – dank ihrer „Sucht“ nach Frolic dort gänzlich frei, hat einige innige Freundschaften geschlossen und ist die beste Werbung dafür, dass es sich lohnt, einen „alten“ Hund zu adoptieren.

Oh – hatten wir das nicht erwähnt? Yaska ist Jahrgang 1997, also 8 Jahre alt.

© Birgit
www.pelzgesichter.de
 

21.12.2005

23.12.2005


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