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Duke

Ein Graf erobert Mittelhessen

Wo fängt man am Besten an, wenn man die Geschichte eines neuen Familienmitglieds erzählen möchte?

Meistens beginnen diese Geschichten damit, dass man ein geliebtes Familienmitglied verloren hat, wie es auch bei uns war. Im Juli 2011 verlor ich meinen Seelenhund Wölfi mit 15 Jahren und Ende September 2012 wurde unser geliebter Rudi mit knapp 14 Jahren erlöst.

Da ich ein Hundemensch bin war für mich klar, dass ich nicht lange ohne Hund bleiben möchte und auch meine Familie merkte schnell, dass es ohne Vierbeiner sehr einsam ist. Schnell fand ich mich im Internet wieder, auf der Suche nach einem neuen Familienmitglied.

Eigentlich liebe ich alle Hunde und mir war es grundsätzlich egal, wer bei uns einzieht, solange dieser Hund zu uns passt und wir zu ihm. Aber da unser verstorbener Hund ein Listi war, suchte ich auch wieder einen Listi, da es diese Hunde im Tierheim besonders schwer und wir die Möglichkeit haben einem Listi ein Zuhause zu geben.

Ich suchte einen älteren Listi, vielleicht so 10 Jahre, der nicht mehr viel Erziehung benötigt und glücklich über ein warmes Plätzchen und genug Auslauf ist. Damit der Hund zu uns passt, musste dieser absolut menschenfreundlich sein, da wir öfter Kinder zu Besuch haben und auch mein Schwiegervater musste mit dem Hund klarkommen, da ihm einfach die Hundeerfahrung fehlt.

Ich fand drei Kandidaten aus verschiedenen Tierheimen, die mein Mann und ich uns anschauten. Die ersten beiden schieden aus und der Dritte war Duke aus Reichelsheim.

Duke lebte seit fast einem Jahr im Tierheim. Er war durch die ganze Tierheimsituation so gestresst, dass er einzeln gehalten werden musste.

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Anfangs war ich mir unsicher, ob Duke zu uns passt. Von der Beschreibung passte alles, doch er war „erst“ 7 Jahre und ich wollte doch etwas älteres. Meine Angst war einfach, ob wir dem Hund gerecht werden konnten. Aber ich wollte Duke trotzdem eine Chance geben.

Zwei Wochen später gingen wir mit ihm spazieren, er war uns gegenüber sehr offen und wir waren uns einig, dass Duke zu uns kommen sollte, wenn mein Schwiegervater ebenso dachte.

Weitere zwei Wochen später fuhren mein Mann und ich, inklusive Schwiegervater zu Duke. Ich muss dazu sagen, dass ich mich nicht auf Anhieb in Duke verliebt habe, aber nun stieg meine Aufregung doch.
Was soll ich noch sagen, mein Schwiegervater hatte doch tatsächlich Herzchen in den Augen und für uns alle war ganz schnell klar, Duke kommt zu uns. Mein Schwiegervater sagt immer, dass Duke ihn angeguckt hat als wollte er sagen: „Du willst mich doch nicht hier lassen?!“.

Jetzt mussten noch alle behördlichen Dinge erledigt werden, bis Duke dann schließlich am 09.11.2012 bei uns einziehen durfte. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch mal ganz herzlich bei allen Mitarbeitern des Tierheims Elisabethenhof bedanken, dass sie uns Duke anvertraut haben und wir ihm ein Zuhause geben durften.

Nun erzählt euch Duke noch etwas von seinem Einzug in sein neues Zuhause:

Am 09.11.2012 durfte ich zu meiner jetzigen Familie ziehen.
Der Tag begann für mich ganz normal, doch abends kamen plötzlich zwei Frauen und gingen mit mir spazieren. Ich habe mir dabei noch nichts gedacht, kam danach auch wieder in meinen Zwinger und freute mich auf mein Abendessen und auf mein kuscheliges Körbchen. Doch es kam alles anders.

Man holte mich wieder aus dem Zwinger und da waren immer noch die zwei Frauen und nahmen mich doch wirklich mit. Das war mir gar nicht geheuer, im Dunkeln mit zwei fremden Frauen in ein Auto zu steigen und dann fahren die auch noch los. Ich hatte wirklich Angst und wäre am liebsten aus dem Auto gesprungen.
Irgendwann setzte sich die Freundin von meinem neuen Frauchen zu mir und beruhigte mich langsam. Zum Schluss lag ich dann auf ihrem Schoß und es war ganz okay.

Nach einer langen Fahrt kamen wir dann in einem kleinen Dorf an und in dem Haus, was nun mein Haus ist, warteten noch drei Menschen auf mich. Ich war ganz aufgeregt und bin erst einmal durch das ganze Haus gesprungen, so aufgeregt war ich. Ich wurde viel gestreichelt und konnte es nicht glauben. Am liebsten hätte ich geschlafen, aber ich wollte die Augen nicht schließen, da die ganzen Menschen doch sonst vielleicht wieder weg gewesen wären.

Der erste Abend und die erste Nacht waren wirklich aufregend für mich. Ich habe kaum geschlafen, wollte immer nur mein neues Frauchen angucken. Nachts hab ich auch versucht mich bei Frauchen ins Bett zu schleichen, weil Herrchen gearbeitet hat, sie hat mich aber wieder gleich rausgeschmissen.

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Am nächsten Morgen hat Frauchen mich dann gleich auf einen ganz langen Spaziergang mitgenommen, das war toll und ich konnte so richtig flitzen. Ich habe Frauchen dann auch gleich gezeigt, wie toll ich Stöckchen zerknabbern kann, aber Frauchen hat mir nur erlaubt einen Stock mitzunehmen, an die vielen anderen Stöcke und Büsche durfte ich nicht, da ist Frauchen sehr streng.

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Mittlerweile geht es mir richtig gut. Nur Frauchen wollte doch tatsächlich jeden Morgen schon um 6 h mit mir eine längere Runde spazieren gehen, wenn es dunkel und kalt ist. Nach gut einer Woche hat sie es dann aufgegeben.

Wir spielen jetzt jeden Tag viel und Frauchen und ihr Schwiegervater gehen viel mit mir spazieren, natürlich habe ich immer ein Stöckchen oder einen Ball dabei. Ich bin sehr gelassen und entspannt geworden.

Ich bin von Anfang an auch ganz brav alleine geblieben, nur sind Frauchen und Herrchen nicht so begeistert, wenn ich dann in ihrem Bett schlafe und meine Nester baue. Ich kann das gar nicht verstehen, da es dort doch so gemütlich ist. Aber da ich weiß, dass die beiden das nicht mögen, schleiche ich mich ganz schnell vom Bett, wenn ich einen von den beiden höre, dann können sie mich nicht mehr schimpfen.

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Vor einigen Tagen habe ich auch einen kleinen Menschen kennengelernt, das Mädel ist wohl die Nichte von Frauchen. Sie mag Hunde sehr gerne und mich natürlich auch, weil ich ein ganz toller Hund bin (hat sie selbst gesagt). Allerdings nennt sie mich ab und zu noch Rudi und dann sagen Frauchen und ihre Schwester das ich Duke bin. Die Kleine nennt mich dann immer „Jute“, aber das ist für mich okay.

Nicht nur die großen Menschen spielen mit mir, sondern auch die kleine Nichte von Frauchen. Ich bringe ihr immer mein Bällchen, sie sagt „aus“ und ich lege es ihr vor die Füße, da ich sehr gut erzogen bin. Sie freut sich immer riesig wenn sie das Bällchen werfen darf und ich es dann fange. Frauchen ist immer ganz stolz auf mich und sagt, dass wir mal sehr gute Freunde werden.

Frauchen ist sowieso stolz auf mich - Sie sagt, dass ich ein absoluter Traumhund bin und sie gar nicht versteht, warum mich die ganze Zeit niemand wollte. Für meine ganze neue Familie ist es so, als wäre ich schon ewig dort.

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Ich freue mich über jeden und bin allen Menschen sehr aufgeschlossen gegenüber. Selbst Frauchens Schwiegermutter hat mich schon ganz lieb, redet mit mir und streichelt mich viel, obwohl sie ja doch ein bisschen Angst vor Hunden hat. Aber ich bin so ein lieber und gut erzogener Hund, vor mir braucht keiner Angst zu haben.

Ich bin froh, dass man mich hier als ganz normalen Hund sieht und ich auch so leben darf. Frauchen möchte allen sagen, dass in jedem Tierheim ganz tolle Hunde sitzen, die auf ein warmes Plätzchen warten. Man sollte bei einem neuen Familienmitglied nicht nach dem Aussehen gehen, sondern schauen, dass es charakterlich zu einem passt, damit man miteinander glücklich werden kann.

In diesem Sinne wünschen meine ganze Familie und ich allen eine besinnliche Adventszeit und schöne Weihnachten.

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18.12.2012

20.12.2012


weihnachtstiere

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