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Daisy

Der Tag der Widergeburt

Manchmal muss man schneller Abschied nehmen, als einem lieb ist...
So hatte ich im Dezember 2013 noch unsere Adventsgeschichte im Couch gesucht- Kalender von Linda lesen können und dann kam der Tag, an dem ich für immer Abschied nehmen musste. Viel zu plötzlich verliess meine Grande Dame am 24.02.2014 für immer mein Leben und hinterliess eine große Lücke und ein noch viel größeres Loch...

Ich hatte das Gefühl ein Teil von mir starb mit und meine kleine heile, wunderschöne Welt zerbrach in Tausend Einzelteile. Mein Seelenhund, mein Fels in der Brandung… verliess mich für immer.

Ich wollte keine Hunde mehr sehen, nicht mehr um mich rum haben. Sah ich einen schwarzen Hund, brach ich in Tränen aus und hatte das Gefühl, der Schmerz würde niemals vergehen.
Meine Mutter trauerte ebenfalls um die weise Dame und Ende März sagte sie, dass ein Hund fehlen würde. Es wäre zu ruhig.

Warum auch immer, diese Worte führten dazu, dass ich die Internetseiten nach einem neuen Hund durchsuchte. Nach einem älteren Listenhund, der ein warmes Plätzchen verdient hatte.
Durch Linda fühlte ich mich irgendwie dazu berufen unbedingt einen alten Hund zu nehmen – ich wollte Liebe schenken, ich wollte mich gebraucht fühlen, ich wollte Gutes tun.

Mit Hilfe einer Tierschutzbekannten fand ich sie schlussendlich: Daisy!

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Eine, zu dem Zeitpunkt, 9 Jahre alte, knubbelige, kleine Knutschkugel, die als angeblicher Fundhund seit 2012 im Tierheim Neubrandenburg auf ein neues Zuhause wartete.

Ich wollte nie einen hellen Hund, aber die kleine Maus ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
So schrieb ich rasch eine ausführliche Bewerbungsmail an das Tierheim und ich bekam schnell eine positive Rückantwort.

Man verheimlichte mir nicht, dass Daisy nicht ganz gesund sei (Schild- drüsenunterfunktion, Spondylose), was mich aber nicht abschreckte. Ich musste diese Hündin sehen.

So nahm ich mir zu Ostern 14 Tage Urlaub, fuhr 700 km hoch nach Mecklenburg-Vor-pommern, wurde freundlich empfangen... und war entzückt von dieser kleinen, quadratischen Wuchtbrumme, die freudig mit dem ganzen Körper wackelte.

Sie war so klein, so niedlich – und hatte einen unglaublich tiefen Blick <3

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Im ersten Moment war ich mir nicht sicher, ob ich sie wirklich adoptieren sollte, weil ich irgendwie Angst hatte, sie könnte meiner Linda zu sehr ähneln. Aber als ich mit ihr im Vorhof des Tierheims ein bisschen Zeit verbrachte, dauerte es nicht lange und die Kröte kletterte auf meinen Schoß, legte ihren Kopf auf meine Schulter und schnarchte glückselig vor sich hin. Das war der Moment, wo ich wusste: die Kröte kommt mit. Die lässt du nicht im Tierheim.

Karfreitag fuhr ich dann mitsamt Daisy im Schlepptau die 700km zurück ins Rheinland. Das war der 17.04.2014 – übrigens auch ihr Geburtstag ;-)

Seitdem bereichert die Maus mein Leben – und es war die beste Entscheidung seit Linda. Diese Hündin lacht JEDEN Tag, sie geniesst jede Minute, läuft mit einer rosaroten Brille durch ihre eigene kleine Welt und zieht aus jeder Erfahrung das Positive heraus.

Natürlich hat Daisy so ihre Macken
Ich habe die Monate über durch Facebook (Daisy hat ihre eigene Fanseite ^^) herausgefunden, dass sie wohl mind. 7 Vorbesitzer hatte, die es leider nicht alle gut mit ihr meinten. Sie mag einen gewissen Typ Mann nicht, sie kann Streit und Gebrüll nicht ausstehen, da dreht sie durch.

Sie mag keine Fremdhunde und sie wird zu einer wilden Furie, wenn sie ihren Willen nicht bekommt.

Zusätzlich haben wir beim Tierarzt festgestellt, dass sie die komplette Wirbelsäule mit Spondylosen befallen hat, beidseitig unter HD und beidseitig unter ED leidet. In beiden Kapaltunneln hat sie schwere Athrose und einen extrem empfindlichen Reizmagen, der bei Stress sofort eine Gastritis entwickelt. Große Baustellen, die finanziell nicht einfach zu wuppen sind.

Dennoch liebe ich diesen Hund mehr als mein Leben.
Für sie gibt es all diese Baustellen nicht – weder die körperlichen, noch die psychischen. Sie ist einfach nur ein Hund, der fröhlich durch die Welt läuft und mich jeden Tag zum lachen bringt. Und genau das ist es, was Glück bedeutet.

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Ich bin überzeugt davon, dass Linda mir diese Hündin geschickt hat.
Man bekommt immer den Hund, den man braucht, nicht den, den man will.

Ich kann wieder lachen, ich habe eine Aufgabe, ich habe eine Hündin an meiner Seite, die mir zeigt, was wichtig ist im Leben <3 ich sehe in ihre wunderschönen Augen und sehe soviele schöne Dinge, für die es sich zu leben lohnt!

Trotz ihrer Defizite haben wir im September 2014 den Wesenstest bestanden und Madame läuft ohne Maulkorb und ohne Leine an meiner Seite.

Wir arbeiten am Männerproblem und auch das Fremd- hundproblem wird stetig besser. Natürlich gibt es gute und schlechte Tage – aber eben nicht für Daisy ;-)
Für Daisy gibt es nur das hier und jetzt und das ist immer schön – egal, was andere sagen.

Nichts desto trotz findet Daisy aber nicht automatisch alle Hunde blöd – wenn sie erstmal welche kennengelernt hat, ist sie eigentlich sehr offen und tolerant diesen gegenüber.

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Ich muss sagen, dass ich auch tolle Hundehalter um mich herum habe, die mir Tipps geben, Verständnis für Daisys Problemchen haben und die Hunde haben, die Daisy auch mal in die Schranken weisen.

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Daisy ist mittlerweile 11 Jahre alt, ihr Alter merkt man ihr aber absolut nicht an.
Sie geht wöchentlich zur Physio und alle 3 Monate zur Chiropraktik (bei wildem toben mit anderen Hunden auch mal zwischendurch, da die Oma gern umgerannt wird. ^^) Zusätzlich behandeln wir viel mit homöopathischen Mitteln, damit die kleine Maus lange schmerzfrei leben kann.

Aber ich weiß, unsere Zeit ist begrenzt.
Daisy ist sehr krank, sie wird schwächer werden, ihre Beine werden sie irgendwann nicht mehr sicher tragen und laut unserer TÄ wird das schneller der Fall sein, als uns lieb ist …

Umso mehr geniesse ich jeden Tag mit dieser wunderbaren Hündin, die mich aus diesem Loch geholt und mein Leben wieder lebenswert gemacht hat.
Ich geniesse die abendlichen Stunden mit ihr, die traute Zweisamkeit, ihre Küsschen, ihr Bedürfnis nach Kontaktliegen. Sie ist so ein wunderbar liebenswerter Hund, der wirklich nur eins möchte: Liebe und eine sanfte Führung durch das Leben.

Gott, ich liebe diesen Hund wirklich mehr als mein Leben.
Und manchmal schaue ich auf Lindas Urne und sage leise „danke“, weil es ohne Linda Daisy nicht geben würde.

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17.12.2015

19.12.2015


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