|
Ein dicker Hund
Nachdem unser Terrier-Mix Vaksi gestorben war und seine Partnerin Pocak sehr trauerte, war für uns klar, dass wieder ein zweiter Hund einziehen soll. Und so machten wir uns auf den entsprechenden Internetseiten auf die Suche.
Da wir zur der Zeit noch in der Schweiz lebten, wurden wir im Elsass fündig. Ein kniehoher schwarzer Mix sollte es werden. Und so machten wir uns mit Pocak auf den Weg nach Colmar, um nach einem neuen Partner für sie zu schauen.
Leider fand Pocak den von uns favorisierten Mix nicht geeignet, um mit ihr fortan das Leben zu teilen, vom Napf ganz zu schweigen. Daher ließen wir uns vom Verein beraten, wer zu uns passen würde.
Nach einigen Momenten des Nachdenkens fiel der Name Uhlan. Ein Labrador, 8 Jahre alt.
Wir gingen also zu seinem Zwinger und schluckten erst mal schwer.
Besagter Uhlan, war blond, wog fette 50 kg und war doch etwas mehr als kniehoch. Ein Labrador vom alten Schlag, massig, mit einem dicken Kopf und braunen Kulleraugen.
Uhlan fochten unsere Bedenken nicht an und als die Mitarbeiterin ihn aus dem Zwinger holte, war die Freude groß. Als wir ihn lockten, wedelte der Schwanz mit dem ganzen Hund, Uhlan walzte auf uns zu, ließ sich knuddeln und setzte sich erschöpft vor uns hin.
Ein kurzer Spaziergang mit Pocak zeigte einerseits, dass unser Dackeltier durchaus mit dem Neuen konnte, andererseits die mangelnde Kondition von Uhlan. Nach 30 Metern war er ob seiner Leibesfülle völlig erledigt.
Unser Herz hatte er aber schon erobert und so nahmen wir ihn mit, wissend, dass da einiges an Arbeit vor uns lag.
Ihn ins Auto zu verfrachten brauchte vier Leute, so ungelenk war er. Und unsere Dackeline sah winzig neben ihm aus.
Zuhause besah er sich die Wohnung und den Garten und legte sich erschöpft, aber zufrieden in sein Körbchen.
Vom ersten Tag an fühlte er sich Zuhause, war freundlich zu unseren Katzen und zuvorkommend zu Pocak. Und irgendwann hörte er auch auf seinen neuen Namen "Paule"
Mit unserem Tierarzt arbeiteten wir ein Diät- programm aus und mit gutem, genau abgewogenem Futter sowie abgestimmter Bewegung schmolzen die Pfunde.
Innerhalb eines halben Jahres hatte er sein Idealgewicht erreicht und aus dem behäbigen Labrador wurde ein bewegungs- und spielfreudiger Hund mit Kondition.
Auch die großen Leckwunden an den Pfoten, die er sich in seiner Verzweiflung im Tierheim zugefügt hatte, wuchsen langsam zu.
Da seine Gelenke unter seinem langjährigen Übergewicht sehr gelitten hatten und er manchmal humpelte, ließen wir seine Gelenke röntgen.
Das Ergebnis war niederschmetternd, Paule litt unter schwerer Arthrose und HD. Trotz seiner sicherlich vorhandenen Schmerzen zeigte er jedoch nie Unwillen, sondern trotzte seinen Schmerzen und freute sich seines Lebens.
Wir behandelten die Probleme mit Goldimplataten und erzielten damit große Erfolge:
Paule humpelte nicht mehr und bewegte sich viel gelöster und geschmeidiger.
Mittlerweile lebt Paule ein Jahr mit uns und er ist ein Traumhund. Er liebt alles und jeden, ob Mensch oder Tier. Paule ist immer gut gelaunt und alles ist einfach nur toll für ihn.
Halt ein typischer Labrador.
Den Einzug eines dritten Hundekumpel hat er in seiner freundlichen Art gutmütig hingenommen, auch als 3 blinde Katzen hier ihr neues Zuhause fanden, war er begeistert.
Mit seinem freundlichen Lächeln erobert er viele Herzen und liebt jede Form der Zuwendung.
Paule gehört von seinem Alter her schon zu den älteren Hunden und wir bedauern keinen Moment, dass wir ihn bei uns aufgenommen haben. Im Gegenteil, durch seine besonnene, abgeklärte Art hat er sich wunderbar an die neuen Begebenheiten angepasst.
 
Natürlich ist seine Lebenszeit begrenzter als beim einem jungen Hund, aber wir genießen jeden Moment mit ihm. Und Paule zeigt durch seine liebevolle, zugewandte Art jeden Tag, wie wohl er sich fühlt.
Er ist einfach unser heißgeliebter Bär und wir hoffen, dass er noch lange bei uns bleibt.
|
