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Amper vom Rasthof

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Am 21.08.2004 war ich mal wieder auf einer meiner vielen Vermittlungsfahrten unterwegs. Diesmal nicht in Ratten-Angelegenheiten; es war ein Papagei der in sein neues Heim zog.

Auf dem Heimweg machten wir eine kurze Pinkelpause am Rastplatz Fürholzen beim Autobahnkreuz Holledau in der Nähe von München. Ich hab dann noch kurz Süßes für meine Bekannte und mich eingekauft und stieg wieder ins Auto.

Meine Bekannte meinte dann, dass da an einem Stein eine Ratte säße. Ihr kennt die Steine bestimmt, so Felsbrocken mit Löchern, die da an den Ecken und Kurven am Rastplatz rum stehen. Ich dachte mir, dann gebe ich dem kleinen Ratz ein bisschen von meiner Schokolade ab. So kniete ich mich vor den Stein und hielt ihr ein Stückchen hin. Sie kam nicht her und da legte ich es ihr auf den Stein. Ganz schnell nahm sie es und zog sich wieder in ihre Höhle zurück.

Ich ging zurück zum Auto, damit wir weiterfahren konnten. Es war ja schon spät und es wurde langsam dunkel. Da fragte mich meine Bekannte, ob ich gesehen hätte, dass der Ratz weiße Füße hat. Weiße Füße? Bei einer Wildratz? Das kann nicht sein.

Also bin ich wieder ausgestiegen und habe mich mit Schokolade bewaffnet vor den Stein gesetzt. Hmm, die Ratte saß tief unten in ihrer Höhle unter dem Stein. Wie bekomm ich die nur da raus? Ich habe erst Mal die kleineren Steinstücke vor dem Loch weg gesammelt. Wenn man jetzt nur wüsste ob der Ratz beißt oder nicht.

Also hab ich einfach meine Hand mit der Schokolade in das Loch gesteckt und die Ratten schnüffeln lassen. Sie wollte noch was haben und folgte der Schokolade als ich meine Hand langsam aus dem Loch heraus zog. Und was sah ich? Weiße Füße und als sie dann noch weiter raus kam, sah ich auch noch, dass sie kohlrabenschwarz war, also eine black- berkshire, ca. 10 Wochen alt. Doch bei jedem lauten Geräusch war sie wieder weg, tief unten in ihrer Höhle. Aber es könnte funktionieren. Ich bat meine Bekannte den Transportkäfig vom Papagei aus dem Auto zu holen.

So lockte ich die Ratte wieder ganz langsam aus dem Loch. Als sie ganz draußen war ließ ich sie in die Schokolade beißen. Ratten beißen ja nicht ab, sondern wollen alles haben. *g* Aber wenn es schief geht? Vielleicht habe ich nur eine Chance sie zu erwischen und wenn es ein Fehlschlag wird, kommt sie nicht mehr aus ihrer Höhle raus.

Also packte ich sie ganz schnell an der Schwanzwurzel und schob ihr von hinten meinen anderen Arm unter den Bauch. Ich wollte sie ja nicht am Schwanz hochheben und somit hielt ich sie nur daran fest. Dann hab ich sie schnell in den Käfig gestopft und da saß das kleine Ding dann in der Ecke.

Zurück im Auto gab es dann noch einen Brotchip zum Knabbern. Als sie am Gitter hochkletterte konnten wir dann noch sehen, dass es sich hier um ein kleines Mädel handelt. Jetzt brauchte sie nur noch einen Namen. Wir fuhren los und überlegten. Nach dem Rasthof wollten wir sie nicht benennen, was ist denn Führholzen für ein Name, nee, das musste wirklich nicht sein und dann fuhren wir über das Flüsschen „Amper“. Wir einigten uns darauf es englisch auszusprechen (Ämper) und so hatte der kleine Ratz auch einen fast zum Fundort passenden Namen.

Zuhause angekommen setzte ich sie in einen anderen Käfig um und es war überhaupt kein Problem. Amper war ganz lieb und überhaupt nicht scheu oder ängstlich. Das hat mich sehr gefreut. Nur eine Sorge blieb noch: Ist sie schwanger? Wenn ja, sind es vielleicht Halbwilde? Das machte mir schon Kopfzerbrechen und jeden Tag mehr, denn sie wurde immer breiter. Oder lag es daran, dass sie draußen nicht viel Futter fand und sich jetzt den Bauch voll schlägt?

Mittlerweile ist Amper in ihr neues Zuhause umgezogen und heißt jetzt Prinzessin Djamila. Warum Prinzessin? Ganz einfach, sie benimmt sich wie eine adelige Dame. Sie trinkt graziös aus ihren Pfötchen und ist sehr mäkelig beim Essen. Auch die Köttelchen werden alle schön fein säuberlich nur in eine Ecke gemacht. Es muss ja schließlich alles seine Ordnung haben.

Sie hat auch noch 11 Babys zur Welt gebracht und nach einigen Tagen konnte man sehen, dass sie glücklicherweise keine Halbwilden bekommen hat, denn Husky gibt es draußen nun wirklich nicht. Leider haben es zwei von ihnen nicht geschafft. Aber die Geschichte über die Aristo(c)rats ist nun wirklich eine andere und wird vielleicht auch mal bei Gelegenheit erzählt werden.

Haltet alle die Augen offen, überall könnt ein Rätzchen auf die Rettung warten!

Sonja Dorn
-Notfallvermittlung-Nürnberg-
www.vdrd.de
 

14.12.2004

16.12.2004

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